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Das Bourne-Attentat

Das Bourne-Attentat

Titel: Das Bourne-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihnen zu Boden schickte, trat ein anderer an seine Stelle, so dass immer zwei da waren, die auf ihn einschlugen, während sich die beiden anderen sammelten, so gut es ging, um erneut anzugreifen. Die vier wussten genau, wie schwer ihre Aufgabe war. Ihnen war klar, dass sie Maks nicht beim ersten oder zweiten Angriff überwältigen konnten. Ihr Plan war, ihn nach und nach zu ermüden. Während sie selbst sich immer wieder erholen konnten, ließen sie ihm nicht die kleinste Verschnaufpause.
    Und es schien zu funktionieren. Blutend und mit blauen Flecken übersät, setzten sie ihre unermüdlichen Attacken fort, bis Maks einen von ihnen – denjenigen mit dem Messer – mit einem Handkantenschlag an der Kehle traf und ihm den Kehlkopf zertrümmerte. Als der Mann in die Arme seiner Kameraden zurücktaumelte, riss ihm Maks das Messer aus der Hand. Der Mann verdrehte die Augen und sank leblos zu Boden. Blind vor Wut stürzten sich die drei anderen auf Maks.
    Sie schafften es beinahe, seine Verteidigung zu überwinden, doch Maks wehrte sich ruhig und effizient. Er drehte sich zur Seite, um ihnen eine möglichst kleine Angriffsfläche zu bieten, und setzte das Messer in kurzen schnellen Stößen ein. Er fügte den Angreifern viele kleine Wunden zu, die zwar nicht tief waren, aber trotzdem stark bluteten. Das war gewollt – Maks’ Antwort auf ihre Strategie, ihn zu ermüden. Müdigkeit war eine Sache, aber Blutverlust etwas ganz anderes.
    Einer der Angreifer ging erneut auf ihn los, doch er rutschte auf seinem eigenen Blut aus, und Maks schlug ihn nieder. Dadurch öffnete er eine Lücke in seiner Deckung, und der Mann mit dem selbst gemachten Schlagring machte einen Satz nach vorn und knallte ihm das Metall gegen den Hals. Maks bekam für einen Moment keine Luft mehr. Seine Gegner begannen sofort wild auf ihn einzuprügeln und waren drauf und dran, ihn fertigzumachen, als ein Wärter aus der Dunkelheit auftauchte und sie mit einem Schlagstock zurückzutreiben begann.
    Eine Schulter wurde unter der Wucht des Schlagstocks zertrümmert; einem anderen Mann wurde der Schädel eingeschlagen. Der dritte wollte fliehen, wurde aber mit voller Wucht im Rücken getroffen, so dass sein Rückgrat brach.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Maks den Wärter, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. »Ich habe gedacht, diese Mistkerle hätten alle Wärter bestochen.«
    »Haben sie auch«, erwiderte der Wärter und fasste Maks am Ellbogen. »Hier lang«, fügte er hinzu und wies ihm mit dem Schlagstock die Richtung.
    Maks kniff argwöhnisch die Augen zusammen. »Da geht es aber nicht zu den Zellen.«
    »Willst du raus oder nicht?«, entgegnete der Wärter.
    Maks nickte, und die beiden Männer eilten über den verlassenen Gefängnishof. Der Wärter hielt sich dicht an der Mauer, und Maks folgte ihm. Er sah, dass der Mann vor ihm darauf achtete, außerhalb des Lichtkegels der beweglichen Scheinwerfer zu bleiben. Normalerweise hätte er sich gefragt, wer dieser Wärter war, aber dazu blieb ihm jetzt keine Zeit. Außerdem hatte er so etwas erwartet. Er wusste, dass sein Chef, das Oberhaupt der Kazanskaja, ihn nicht für den Rest seines Lebens hier in der Kolonie 13 verrotten lassen würde, und wenn er es nur deshalb tat, weil Maks ein zu wertvolles Werkzeug war, um es einfach ungenutzt zu lassen. Wer hätte den großen Borja Maks ersetzen sollen? Es gab nur einen, der vielleicht dazu imstande gewesen wäre: Leonid Arkadin. Aber Arkadin – wer immer er war; niemand, den Maks kannte, hatte ihn je gesehen – würde sich nicht von der Kazanskaja oder irgendeiner anderen Organisation anheuern lassen. Arkadin arbeitete unabhängig und suchte sich seine Aufträge selbst aus. Falls es ihn überhaupt gab, was Maks stark bezweifelte. Er hatte in seiner Kindheit jede Menge Geschichten von schwarzen Männern mit unglaublichen Fähigkeiten gehört – aus irgendeinem abartigen Grund bereitete es den Russen Vergnügen, ihren Kindern Angst zu machen. Aber Maks hatte schon damals nicht an schwarze Männer geglaubt und deshalb auch nie Angst gehabt. Und er hatte auch keinen Grund, vor einem Gespenst namens Leonid Arkadin Angst zu haben.
    Der Wärter öffnete eine Tür etwa in der Mitte der Mauer. Sie schlüpften durch, als ein Scheinwerfer über die Stelle an der Steinmauer strich, an der sie wenige Augenblicke vorher noch gestanden hatten.
    Sie bogen mehrmals ab und gelangten in einen Gang, der zu den Gemeinschaftsduschen führte, hinter denen, wie Maks

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