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Das Bourne Duell

Das Bourne Duell

Titel: Das Bourne Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ihr hierher gefolgt sein, um sie zu töten und ihr den Ring abzunehmen.«
    »Woher weißt du das alles?«, fragte Bourne.
    Suparwita sah ihn mit seinem strahlenden Lächeln an. In diesem Moment sah er aus wie der Geist, der von Aladin gerufen wurde. »Ich weiß es«, erklärte er, »weil du es mir erzählt hast.«
     
    Soraya Moore sah, kaum dass sie die CI-Zentrale in Washington betreten hatte, die Unterschiede zwischen der alten Central Intelligence unter der gestorbenen Veronica Hart und der neuen CI unter M. Errol Danziger. Das Erste, was ihr auffiel, war, dass die Sicherheitsvorkehrungen dermaßen verstärkt worden waren, dass man das Gefühl hatte, in eine mittelalterliche Festung einzudringen,
wenn man die verschiedenen Checkpoints passierte. Das Zweite war, dass sie keinen einzigen Angehörigen des Sicherheitsteams kannte. Jedes Gesicht hatte diesen harten, starren Blick, den man nur bei den US-Streitkräften bekommt. Sie war im Grunde nicht einmal überrascht. Schließlich war Danziger, bevor er zum DCI, zum Direktor der Central Intelligence, ernannt wurde, Abteilungsleiter für Funkaufklärung bei der NSA, der National Security Agency, gewesen. Er hatte eine lange Laufbahn bei den Streitkräften und dann im Verteidigungsministerium hinter sich. Außerdem stand er im Ruf, ein beinharter Hund zu sein. Was sie jedoch überraschte und auch erschreckte, war das Tempo, in dem der neue DCI seine eigenen Leute in der CI platzierte.
    Seit den Zeiten ihres Vorläufers aus dem Zweiten Weltkrieg, des Office of Strategic Services, war die Agency stets unabhängig gewesen. Nie gab es irgendeinen Einfluss durch das Pentagon oder seinen Geheimdienst, die NSA. Nun aber hatte Verteidigungsminister Bud Halliday sein Ziel erreicht, die CI in seinen Machtbereich einzugliedern und mit der NSA zu verschmelzen  – denn er war es, der dem neuen Direktor M. Errol Danziger vorgab, was er zu tun hatte.
    Soraya, die ihrerseits Leiterin von Typhon war, einer vorwiegend mit Muslimen besetzten CI-Sonderabteilung zur Terrorbekämpfung, überlegte nun, welche Änderungen Danziger in den Wochen, die sie in Kairo verbracht hatte, vorgenommen haben mochte. Sie war froh, dass Typhon weitgehend unabhängig operierte. Sie war direkt dem DCI unterstellt, ohne irgendeinem der Abteilungsleiter Rechenschaft über ihre Aktivitäten geben zu müssen. Sie war zur Hälfte Araberin und kannte ihre
Leute gut, weil sie sie zum größten Teil selbst ausgesucht hatte. Sie würden mit ihr durch die Hölle gehen, wenn es sein musste. Aber was war mit den Freunden und Kollegen innerhalb der CI selbst? Würden sie bleiben oder gehen?
    Sie stieg im Stockwerk, in dem der DCI sein Büro hatte, aus dem Aufzug und trat in den Flur, der in ein gespenstisches grünes Licht getaucht war, das durch kugel- und bombensichere Fenster hereinströmte. Direkt vor sich sah sie einen Schreibtisch, hinter dem ein dünner junger Mann mit stahlharten Augen und Bürstenschnitt saß und einen Stapel Papiere durchsah. Auf dem Namensschild auf seinem Schreibtisch stand: LT. R. SIMMONS READE.
    »Guten Tag, ich bin Soraya Moore«, sagte sie. »Ich habe einen Termin beim DCI.«
    Lieutenant R. Simmons Reade blickte auf und sah sie mit einem neutralen Blick an, der jedoch etwas leicht Spöttisches zu haben schien. Er trug einen blauen Anzug, ein gestärktes weißes Hemd und eine Krawatte mit rot-blauen Regimentsstreifen. Ohne auf seinem Computer nachzusehen, sagte er: »Sie hatten einen Termin bei Director Danziger. Das war vor fünfzehn Tagen.«
    »Ja, ich weiß«, sagte sie. »Ich war im Einsatz und musste noch ein paar Dinge klären, nach der Operation in Nordiran, die …«
    In dem grünlichen Licht wirkte Reades Gesicht länger und kantiger und irgendwie gefährlich, fast wie eine Waffe. »Sie haben einen ausdrücklichen Befehl von Director Danziger missachtet.«
    »Der neue DCI war noch so kurz im Amt«, rechtfertigte sie sich. »Er konnte unmöglich wissen, dass …«
    »Und doch weiß Director Danziger alles über Sie, was er wissen muss, Ms. Moore.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«, erwiderte Soraya ungehalten. »Außerdem … Director Moore, wenn ich bitten darf.«
    »Sie sind nicht auf dem neuesten Stand, Ms. Moore«, gab Reade in nüchternem Ton zurück. »Sie sind nicht mehr in der CI.«
    »Was? Sie machen Witze. Ich kann doch nicht …« Soraya hatte das Gefühl, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen. »Ich will sofort den DCI sprechen!«
    Reades

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