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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Dieser Wahnsinnige muss damit gerechnet
haben, wieder lebend herauszukommen, Sie müssen also sowohl das Chaos als auch einen Treffpunkt einkalkuliert haben.«
    »Oberflächlich betrachtet, klingt das recht logisch …«
    »Wo?«, schrie Sheng.
    »Was bieten Sie?«
    »Ihr Leben !«
    »O ja, das haben Sie schon erwähnt.«
    »Ihre Zeit läuft ab.«
    »Ich werde wissen, wann es für mich an der Zeit ist, Monsieur!« Eine letzte Botschaft. Delta verstand.
    Bourne riss ein Streichholz an, schützte die Flamme mit der Hand und zündete die dünne Wachskerze an, nachdem er die Zündschnur einen halben Zentimeter unter der Spitze festgedrückt hatte. Er kroch schnell tiefer ins Unterholz und rollte dabei die Schnur auf, die zu den Feuerwerkskörpern führte. Jetzt war er am Ende angelangt und ging wieder auf den Baum zu.
    »… welche Garantie habe ich für mein Leben?«, beharrte Echo, dem das Ganze perverses Vergnügen bereitete, ein Schachmeister, der den eigenen unabwendbaren Tod plante.
    »Die Wahrheit«, sagte Sheng. »Das ist alles, was Sie brauchen.«
    »Aber mein ehemaliger Schüler sagt Ihnen, dass ich lüge – so wie Sie den ganzen Abend gelogen haben.« D’Anjou wiederholte, was er gesagt hatte, auf Mandarin. »Liao jie?«, sagte er zu den Zuschauern und fragte, ob sie verstanden hätten.
    »Hören Sie auf damit!«
    »Sie wiederholen sich pausenlos. Sie müssen sich das wirklich abgewöhnen. Es ist so ermüdend.«
    »Meine Geduld ist am Ende! Wo ist dieser Verrückte ?!«
    »In Ihrem Beruf, mon général, ist Geduld nicht nur eine Tugend, sondern auch eine Notwendigkeit.«
    »Aufhören!«, schrie der Meuchelmörder und setzte damit alle in Erstaunen. »Der hält Sie nur hin! Er spielt mit Ihnen! Ich kenne ihn!«

    »Welchen Grund sollte er dafür haben?«, fragte Sheng mit erhobenem Schwert.
    »Ich weiß nicht«, sagte der Brite. »Es gefällt mir nur nicht, und das reicht mir als Grund!«
    Drei Meter hinter dem Baum sah Delta auf das Leuchtzifferblatt seiner Uhr und konzentrierte sich auf den Sekundenzeiger. Er hatte die Brenndauer der Kerze im Wagen abgemessen, und jetzt war es so weit. Er schloss die Augen, scharrte etwas Erde zusammen und warf sie hoch, sodass sie rechts von d’Anjou herunterfallen musste.
    Als Echo das Geräusch hörte, hob er die Stimme, so laut er konnte. »Mit Ihnen einen Handel machen?«, schrie er. »Eher würde ich mit dem Erzengel der Finsternis einen Handel machen! Das muss ich vielleicht noch, aber vielleicht auch nicht, weil ein barmherziger Gott wissen wird, dass Sie Sünden begangen haben, die die meinen weit in den Schatten stellen, und ich verlasse diese Erde mit dem einzigen Wunsch, Sie mitzunehmen ! Ganz abgesehen von Ihrer widerwärtigen Brutalität, mon général, Sie sind ein alberner Hohlkopf, ein grausamer Witz der Geschichte! Kommen Sie, sterben Sie mit mir, General Dung !«
    Mit den letzten Worten warf d’Anjou sich auf Sheng Chou Yang, krallte nach seinem Gesicht und spuckte ihm in die aufgerissenen Augen. Sheng sprang zurück und schwang sein Schwert, schmetterte dem Franzosen die Klinge gegen den Kopf. Echo starb barmherzig schnell.
    Es ging los! Ein Stakkato von Explosionen erfüllte die Schlucht, hallte durch die Wälder, schwoll an, während die verblüffte Menge entsetzt reagierte. Männer warfen sich zu Boden, andere suchten hinter Bäumen und im Unterholz Deckung, Schreckensschreie hallten durch die Nacht.
    Der Meuchelmörder kauerte hinter dem Baumstamm, geduckt, eine Waffe in der Hand. Bourne – den Schalldämpfer an der Pistole – ging auf den Killer zu und stellte sich hinter ihm auf. Er zielte und feuerte, fegte dem Meuchelmörder die Waffe aus der Hand und zog eine Blutspur über dessen Daumen und Zeigefinger. Der Killer fuhr mit aufgerissenen Augen herum, mit offenem Mund. Jason feuerte
erneut, diesmal streifte die Kugel den Backenknochen des Mannes.
    »Umdrehen!«, befahl Bourne und drückte dem Engländer den Pistolenlauf in das linke Auge. »So, und jetzt packen Sie diesen Baum! Packen sollen Sie ihn! Mit beiden Armen, fest, ganz fest !« Jason rammte dem Killer die Waffe in den Nacken und spähte um den Baumstamm herum. Ein paar von den Fackeln, die die Chinesen in den Boden gesteckt hatten, waren jetzt herausgerissen und ausgelöscht worden.
    Aus dem Wald hallte jetzt eine weitere Folge von Explosionen herüber. In Panik geratene Männer begannen, in Richtung auf den Lärm zu feuern. Das Bein des Meuchelmörders bewegte sich! Dann seine

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