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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Vertrauensbeweis? Wir sind dann inmitten unserer Feinde, und wenn das Gesetz sein Gewissen wirklich so beleidigt, braucht er bloß die Stimme zu erheben. Er hat mehr gesehen und gehört als jeder, der jemals lebend von uns gegangen ist. Die Zeit mag kommen, wo wir wahre Verbündete werden, aber zuerst braucht es Vertrauen.«
    Der Redner musterte das Gesicht des Mannes, der gesprochen hatte, dann wanderte sein Blick zu d’Anjou hinüber, der aufrecht dastand und ausdruckslos zugehört hatte. Dann drehte sich der Mann mit dem blutbefleckten Schwert um und sprach den Meuchelmörder am Baum an, wechselte plötzlich ins Englische über: »Wir haben angeboten, diesen unbedeutenden Manipulator zu verschonen, falls er uns sagt, wo sein Gefährte zu finden ist. Stimmen Sie zu?«
    »Der Franzose wird Sie belügen!«, sagte der Killer mit ausgeprägtem britischem Akzent und trat einen Schritt vor.
    »Welchem Zweck sollte das dienen?«, fragte der Redner.
»Er hat sein Leben, seine Freiheit. Andere interessieren ihn kaum, das beweist seine ganze Akte hinlänglich.«
    »Da bin ich nicht sicher«, sagte der Engländer. »Sie haben in einer Gruppe, die sich Medusa nannte, zusammengearbeitet. Er redete die ganze Zeit davon. Diese Gruppe hatte Regeln – einen Verhaltenskodex, könnte man sagen. Er wird lügen.«
    »Medusa bestand aus Abschaum, aus Männern, die ihre Brüder töten würden, wenn sie damit das eigene Leben retten könnten.«
    Der Meuchelmörder zuckte die Achseln. »Sie haben mich nach meiner Meinung gefragt«, sagte er. »Das ist sie.«
    »Lasst uns den fragen, dem wir Gnade gewähren wollen.« Der Redner ging wieder ins Mandarin über und erteilte Befehle, während der Meuchelmörder zu dem Baum zurückging und sich eine Zigarette anzündete. D’Anjou wurde nach vorne gebracht. »Bindet ihm die Hände los, er kann uns nicht entkommen. Und nehmt ihm den Knebel aus dem Mund. Man soll ihn hören. Zeigt ihm, dass wir fähig sind … Vertrauen zu zeigen.«
    D’Anjou schüttelte die Hände aus und griff sich dann mit der rechten Hand an den Mund und massierte ihn. »Ihr Vertrauen ist ebenso mitfühlend und überzeugend wie die Art, in der Sie Gefangene behandeln«, sagte er auf englisch.
    »Das hatte ich vergessen.« Der Redner hob die Brauen. »Sie verstehen uns, nicht wahr?«
    »Besser als Sie glauben«, erwiderte Echo.
    »Gut. Ich ziehe es vor, englisch zu sprechen. In gewissem Sinne ist das etwas nur zwischen uns, nicht wahr?«
    »Zwischen uns ist nichts. Ich verhandle nicht gern mit Fanatikern. Die sind so unberechenbar.« D’Anjou warf dem Killer an dem Baum einen Blick zu. »Ich habe natürlich Fehler gemacht. Aber irgendwie glaube ich, dass einer davon in Ordnung gebracht werden wird.«
    »Sie können leben«, sagte der Redner.
    »Wie lange?«
    »Länger als heute Nacht. Der Rest liegt bei Ihnen, bei Ihrer Gesundheit und Ihren Fähigkeiten.«

    »Nein, das ist nicht wahr. Wenn ich in Kai-tak aus dem Flugzeug steige, ist alles vorbei. Sie werden mich nicht verfehlen, so wie letzten Abend. Diesmal wird es keine Sicherheitskräfte geben, keine kugelsicheren Limousinen. Nur einen Mann, der das Terminal verlässt, und einen anderen mit einer Schalldämpferpistole oder einem Messer. Wie Ihr wenig überzeugender Mit-›Gefangener‹ es ausdrückte, ich bin heute Nacht hier gewesen. Ich habe gesehen und gehört, und was ich gesehen und gehört habe, ist mein Todesurteil … Übrigens, falls er sich wundert, weshalb ich ihm nicht vertraut habe, können Sie ihm sagen, dass er viel zu auffällig, viel zu eifrig war und dann der plötzlich gelockerte Knebel. Wirklich! Er würde nie mein Schüler werden können. Wie Sie verfügt er über salbungsvolle Worte, aber im Grunde ist er dumm.«
    »Wie ich ?«
    »Ja, und für Sie gibt es keine Entschuldigung. Sie sind ein gebildeter Mann, jemand, der die Welt bereist hat – das merkt man an Ihrer Sprache. Wo haben Sie studiert? Oxford? Oder war es Cambridge?«
    »Die London School of Economics«, sagte Sheng Chou Yang, unfähig, sich Einhalt zu gebieten.
    »Sehr gut – eine gute Schule, würde man in England sagen. Trotzdem sind Sie hohl, ein Clown. Sie sind kein Wissenschaftler, nicht einmal ein Student, nur ein Radikaler, ohne Sinn für die Realität. Sie sind ein Narr.«
    »Sie wagen es, das mir zu sagen?«
    »Kai sai zuan«, sagte Echo, zu der Menge gewandt. »Shenjing bing!«, fügte er lachend hinzu und erklärte der Menge damit, er spreche hier mit einem

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