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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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übergeschnappten Schwachkopf.
    »Hören Sie damit auf!«
    »Wei shemme?«  – warum – fuhr der Franzose dann in chinesischer Sprache fort, damit die Menge jedes Wort hören und verstehen konnte. »Sie führen diese Leute in den Abgrund, und das wegen Ihrer Wahnvorstellung, Sie könnten Blei in Gold verwandeln? Pisse in Wein! Aber wie diese bedauernswerte Frau gesagt hat – wessen Gold,
wessen Wein? Für Sie oder für die da ?« D’Anjou deutete auf die Menge.
    »Ich warne Sie!«, schrie Sheng auf englisch.
    »Hört ihr!«, schrie Echo heiser auf Mandarin. »Er will nicht in eurer Sprache mit mir sprechen! Er versteckt sich vor euch! Dieser säbelbeinige kleine Mann mit dem großen Schwert – soll das ausgleichen, was ihm fehlt? Zerhackt er Frauen deshalb mit seiner Klinge, weil er sonst nichts hat, womit er sie beeindrucken kann? Und seht euch doch diesen Wasserkopf an …«
    »Genug!«
    »… und die Augen eines ungezogenen, hässlichen Kindes! Wie ich sagte, er ist nicht mehr als ein übergeschnappter Schwachkopf. Warum vergeudet ihr eure Zeit mit ihm? Er wird euch dafür nur Pisse geben, keinen Wein!«
    »An Ihrer Stelle würde ich aufhören«, sagte Sheng und trat mit seinem Schwert vor. »Die töten Sie, ehe ich das tue.«
    »Irgendwie bezweifle ich das«, antwortete d’Anjou auf englisch. »Ihre Wut behindert Ihr Gehör, Sie Windbeutel. Haben Sie das Gelächter nicht gehört? Ich schon.«
    »Gou le!« , brüllte Sheng Chou Yang und befahl Echo, still zu sein. »Sie werden uns die Information geben, die wir haben müssen«, fuhr er fort, und sein schrilles Chinesisch war das Bellen eines Mannes, der es gewöhnt ist, dass man ihm gehorcht. »Jetzt ist Schluss mit dem Spielchen. Wir werden uns das nicht länger bieten lassen! Wo ist der Killer, den Sie aus Macao mitgebracht haben?«
    »Dort drüben«, sagte d’Anjou und deutete mit einer Kopfbewegung auf den Meuchelmörder.
    »Nicht er ! Der, der vor ihm war. Dieser Wahnsinnige, den Sie aus dem Grab zurückgeholt haben, um Sie zu rächen! Wo ist Ihr Treffpunkt? Wo wollen Sie zusammenkommen? Ihr Stützpunkt hier in Beijing, wo ist er?«
    »Es gibt keinen Treffpunkt«, antwortete Echo wieder auf englisch. »Keine Basis für unsere Operationen und keine Pläne für ein Treffen.«
    »Es hat Pläne gegeben! Ihr bereitet euch immer auf Notfälle vor. Auf diese Weise überlebt ihr!«

    »Haben wir überlebt. Vergangenheit, fürchte ich.« Sheng hob das Schwert. »Sie werden es uns jetzt sagen oder sterben – auf sehr unangenehme Weise, Monsieur.«
    »So viel will ich Ihnen sagen. Wenn er jetzt meine Stimme hören könnte, würde ich ihm erklären, dass Sie derjenige sind, den er umbringen muss. Denn Sie sind der Mann, der ganz Asien vernichten wird, bis Millionen im Blut ihrer Brüder ertrunken sind. Er muss sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern, das verstehe ich, aber selbst mit meinem letzten Atemzug würde ich ihm sagen, dass Sie mit dazugehören! Ich würde ihm raten, zu handeln. Schnell! «
    Von d’Anjous Worten förmlich hypnotisiert, zuckte Bourne zusammen, als hätte ihn der Schlag getroffen. Echo sandte ein letztes Signal! Handle! Jetzt! Jason griff in die linke Tasche und zog heraus, was er dort verstaut hatte, während er schnell durch das Unterholz kroch, bis er einen großen Felsbrocken fand, der fast einen Meter aus dem Boden ragte. Der Wind kam immer noch von hinten, und der Felsbrocken war groß genug, ihm Deckung zu bieten. Als er sich in Bewegung setzte, konnte er d’Anjous Stimme hören; sie war schwach und zittrig, aber dennoch trotzig. Echo fand in sich letzte Kraftreserven, die nicht nur ausreichten, ihn in seinen letzten Minuten zu stützen, sondern auch, um Delta die wenigen Augenblicke zu verschaffen, die er brauchte.
    »… seien Sie nicht voreilig, mon général Dschingis-Khan, oder wer immer sonst Sie sein mögen. Ich bin ein alter Mann, und Ihre Söldner haben gute Arbeit geleistet. Wie Sie schon selbst festgestellt haben, habe ich keine Zukunft mehr. Andererseits bin ich gar nicht sicher, ob ich dort hinwill, wo Sie mich hinschicken wollen … Wir waren nicht schlau genug, die Falle zu erkennen, die Sie uns gestellt haben, sonst wären wir ganz bestimmt nie in diese Falle hineingestolpert. Warum glauben Sie also, wir seien schlau genug gewesen, einen Treffpunkt zu verabreden?«
    »Weil Sie in die Falle gegangen sind«, sagte Sheng Chou Yang ruhig. »Sie sind – er ist dem Mann aus Macao ins Mausoleum gefolgt.

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