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Das Buch Der 1000 Wunder

Titel: Das Buch Der 1000 Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Fuerst , Alexander Moszkowski
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verwendet. 39 Aufzüge vermitteln den Verkehr zwischen den Stockwerken.
    Besonders eigenartig ist der Wolkenkratzer, den man in New York das Bügeleisen nennt. Es ist ein dreikantiger Turm von 20 Stockwerken und 95 Metern Höhe, der an der spitzwinkligen Kreuzung des Broadways mit der Fünften Avenue steht. Wie ein Keil springt das eigenartige Haus in den Verkehrsstrom hinein, der ständig um diese Ecke flutet.
    Das Turmhaus der Equitable-Versicherungsgesellschaft wurde mit einem Kostenaufwand von 140 Millionen Mark errichtet und erreicht eine Höhe von 200 Metern. 62 Stockwerke liegen hier in einem Haus übereinander, das aus drei aufgetürmten, nach oben hin kleiner werdenden Würfeln gebildet wird. Aber auch dieses Riesenhaus wird noch von dem Woolworth-Gebäude , dem größten Haus auf der Erde, übertroffen. 200 Kilometer weit sieht man des Nachts auf dem Ozean das Licht vom Dach dieses Gebäudes leuchten. Es ist 250 Meter hoch, nähert sich also der Erstreckung des Eiffelturms. Allein die Arbeiten unter der Erde für die Errichtung des Baus haben eine Million Dollar gekostet. Während der Entstehungszeit wurden zwei Jahre lang täglich 5000 Dollar an die Arbeiter gezahlt. Der Bau ist aus 70 ungeheuren Betonsäulen errichtet, die in den Felsen eingelassen sind. Die Gesamtbaukosten betrugen gegen 40 Millionen Mark. Aber auch mit diesem riesenhaften Haus dürfte die Entwicklung der Turmbauten nicht abgeschlossen sein.

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11. Die erhöhte Stadt
    Am 8. September 1900 wurde die Hafenstadt Galveston am Golf von Mexiko durch eine hereinbrechende Sturmflut fast völlig zerstört. 5000 Menschen verloren durch die Katastrophe ihr Leben. Das Entsetzen über diesen Vorfall veranlaßte die Einwohner nicht, den für die Schiffahrt besonders günstigen Siedelungsort aufzugeben. Man faßte vielmehr den Entschluß, die Stadt von neuem so aufzubauen, daß das Meer nicht mehr hineindringen könnte. Als das beste Mittel hierfür erwies sich die Höherlegung des ganzen Geländes, auf dem der wiedergeborene Ort stehen sollte.
    Diese Bodenaufhöhung aber war ein Werk von geradezu gigantischen Dimensionen. Es mußten Erdmassen in riesigen Mengen bewegt werden. Galt es doch, Sandschüttungen von 2,5 bis 5 Metern Höhe auf einer Fläche zu machen, die für die Errichtung einer großen Stadt ausreichte. Die ungeheure Menge von elf Millionen Kubikmetern Sand war hierfür erforderlich. Woher aber sollte man diese nehmen, ohne in der Umgebung eine Erniedrigung des Bodens zu schaffen, was doch in diesem Fall unbedingt vermieden werden mußte? Es blieb nichts übrig, als das recht erstaunliche Vorgehen, den Sand vom Grund des Meers auszuschöpfen.
    Die Arbeiten wurden von einer deutschen Firma, Gebrüder Gondhard in Düsseldorf, ausgeführt. Sie verwendete für das eigentümliche Werk große Saugbaggerschiffe mit besonderen Einrichtungen. Vom Schiff aus wurde ein Rohr in das Meer hinuntergelassen und mit der Mündung fest auf den losen Bodensand aufgesetzt. Hierauf trat eine Luftpumpe in Tätigkeit, die in dem Rohr eine Luftverdünnung hervorrief. Der äußere Luftdruck preßte dann den Sand in Vorratsräume auf dem Schiff. Von dort wurde das stark mit Wasser verdünnte Material durch Druckrohre bis zur Stadt hingepumpt, wo es in kräftigem Strahl an der gewünschten Stelle niedersprudelte. Das Wasser verdunstete allmählich, und der feste, tragfähige Sand blieb zurück.
    So steht heute die Stadt Galveston auf dem Meeresgrund, erhebt sich aber dennoch, wie alle anderen Orte, in der freien Luft.

12. Riesenbrücken
    Quellen: Ernst von Hesse-Wartegg: »Die Wunder der Welt«. Union, Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig. – Dr. Richard Hennig: »Buch berühmter Ingenieure«. Verlag von Otto Spamer, Leipzig, 1911.
    Der Hauptteil der Fünfmillionenstadt New York, die bereits mehrfach erwähnte Manhattan-Insel, ist durch außerordentlich breite Flußmündungen von den übrigen Stadtteilen getrennt. Der sehr lebhafte Verkehr zwang dazu, feste Verbindungen zwischen den Stadtteilen zu schaffen; dies führte zu Brückenbauten von großer Kühnheit und ungewöhnlicher Ausdehnung.
    15 Zuerst entstand die Brooklyn-Brücke über den East River, die größte Hängebrücke der Welt. Sie ist mit ihren Zufahrten fast 1850 Meter lang und liegt 41 Meter über dem Wasserspiegel. Bis vor kurzem noch konnten die größten Schiffe unter ihrem sanft gewölbten Bogen hindurchfahren. Das ist jetzt allerdings nicht mehr möglich, weil die

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