Das Buch der Lösungen - spirituelle Antworten auf alle Lebensfragen

legt: » Darum sorget nicht für den anderen Morgen, denn der morgende Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.« (Matthäus 6:34) Damit sich seine Zuhörer nicht an dem Wörtchen » Plage« festbissen, lehrte Jesus auch, wie mit diesen Schwierigkeiten umzugehen sei: » Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?« (Matthäus 6:26) Der Buddhismus vermittelt die gleiche Lehre auf eine stärker metaphysische Weise: Jede Frage beantwortet sich selbst. Wenn man also in sich geht, bedeutet die schiere Existenz eines Problems, dass es auch eine Lösung dafür gibt.
    5 . Mit einem erweiterten Bewusstsein lassen sich Wünsche vollkommen erfüllen
    Dieses Prinzip erklärt uns, dass Spiritualität mehr, nicht weniger Erfüllung schenkt. Der Weg entfaltet sich durch die Erweiterung des Lebens, die der Bewusstseinserweiterung folgen muss. Beides geht Hand in Hand. Sie entdecken mehr Möglichkeiten. Sie haben weniger Angst. Wenn Sie handeln, sind Sie erfolgreich, und Erfolg bringt somit noch mehr Erfolg hervor. All dies kann sich für traditionell religiös Gläubige recht fremdartig anhören, denen Begriffe wie Entsagung und Versuchungen des Fleisches vertrauter sind. Der Konflikt zwischen dem weltlichen und dem spirituellen Leben war jahrhundertelang nicht wegzudenken.
    Alles hängt davon ab, wie Sie zu Ihren Wünschen stehen. Wenn Sie sie als egoistisch, falsch oder sündhaft empfinden, wird selbstverständlich auch Gott sie missbilligen. Das, was geschieht, ist keine Bestrafung durch die Hand Gottes; Sie schneiden sich vielmehr selbst von den Kanälen der Erfüllung ab. Wünsche, die man verurteilt, verursachen einen inneren Konflikt: Sie wollen einerseits, dass sie Wirklichkeit werden, und andererseits auch wieder nicht. Wenn jemand sagt: » Ich muss gegen das Verlangen ankämpfen«, bringt er diesen Konflikt damit zum Ausdruck. Die Vorstellung, Gott, die Seele oder das Universum unterstützten den inneren Konflikt, ist ein riesengroßes Missverständnis. Konflikte entstehen aus sich selbst heraus. Solange Sie gegen Ihre Wünsche ankämpfen, bringt jeder Tag die Hoffnung darauf, dass Sie diesen Krieg gewinnen könnten, und die Resignation darüber, dass Sie ihn verlieren.
    Geht es in der Spiritualität indes um die Erfüllung Ihrer Wünsche, tun sich neue Kanäle auf. Zwischen Wollen und Bekommen besteht ein klarer Zusammenhang. Mir ist klar, dass viele Menschen sofort einwenden werden: » Aber was ist mit den niederträchtigen Wünschen? Wollen Sie etwa sagen, dass es so etwas nicht gibt?« Jeder von uns weiß, dass sich Wünsche, ganz gleich wie wir sie bezeichnen, entweder günstig auswirken oder Rückschläge und Misserfolg verursachen können. Die moralischen Grundlagen verlieren nicht einfach ihre Gültigkeit, wenn Sie nach spirituellen Prinzipien leben. Sie entwickeln ein feineres Gespür dafür, ob etwas gut ist oder nicht. Man könnte sagen, wenn etwas im Einklang mit Ihrer spirituellen Aufgabe und Ihr Handeln damit dem Leben dienlich ist, ist es gut. Ihre Wünsche sind in Ihre Entwicklung eingebunden. Wenn dies der Fall ist– und je weiter sich der Prozess entfaltet, desto häufiger kommt es vor–, wird der Wunsch zum Weg. Dies ist auch sinnvoll, da man sich nur dann weiterentwickelt, wenn man es auch will, und » wollen« ist das Gleiche wie » wünschen«. Am erfolgreichsten ist der Weg im Leben, den unsere Wünsche uns weisen.
    6 . Herausforderungen lassen sich dadurch bewältigen, dass man auf eine höhere Ebene wechselt
    Dieses Prinzip erinnert uns an die Kernaussage dieses Buches: Die Ebene des Problems ist niemals die Ebene der Lösung. Wenn zwei sich streiten, rufen sie einen Richter an, denn Objektivität und Abstand sind eine höhere Bewusstseinsstufe als Streitlust und die Weigerung, dem anderen auch nur einen Zentimeter entgegenzukommen. Einer Frau, die Probleme mit ihrem Körperbild hat, werden die Worte » Du siehst toll aus« oder » Ist doch nicht so wichtig, wie du aussiehst« nicht helfen. Sie muss bessere Möglichkeiten finden, sich wertvoll zu fühlen. Wenn Sie sich schätzen, weil Sie lieben, sich einfühlen und mitfühlen können, wird Ihnen die zwanghafte Beschäftigung mit Ihrem Spiegelbild lange nicht mehr so leichtfallen.
    Es gibt eine spirituelle Ebene, die über allen anderen liegt: die