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Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition)

Titel: Das mysteriöse Pergament 03 - Heimkehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Rolfs
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I
Am Meer
    Brachetmond Anno 1230
                                                                                                               
    Conrad konnte es kaum erwarten, nach so langer Zeit endlich
wieder heimatlichen Boden zu betreten.
    Vor mehr als drei Jahren war er aufgebrochen, um dem Ruf des
Kaisers Friedrich zu folgen und Jerusalem von den Heiden zu befreien.
    Seitdem war viel geschehen. Er hatte gute Freunde und seine
große Liebe gefunden. Bei diesem Gedanken sah er zu Line herüber, die auf dem
vorderen Wagen saß und ihm ihr unvergleichliches Lächeln schenkte. Glücklich
lächelte er zurück.
    Obwohl die schweren Wagen auf dem stellenweise aufgeweichten
Boden nur langsam vorankamen, war die Reise nicht beschwerlich.  Sie  kamen 
durch  schattige  Wälder, überquerten Wiesen mit saftigem Gras und kamen an
seichten Seen vorbei. Jetzt setzte sich endlich der Sommer durch und von Tag zu
Tag wurde es wärmer.
    Menschen begegneten ihnen kaum, denn der Norden war noch
immer sehr dünn besiedelt. Am Abend erreichten sie einen See, der idyllisch in
einer Niederung lag und an einer Seite von Bäumen  gesäumt wurde, ein idealer
Lagerplatz.
    „Heute werden wir nicht mehr weit kommen“, sagte Martin mit
einem Blick zur tief stehenden Sonne, wir sollten hier lagern.“ Fragend sah er
Conrad an.
    Noch war es hell, aber schon bald würde die Sonne
untergehen. Conrad sah sich um und nickte. Ihm war es recht. „Wir schlagen hier
unser Nachtlager auf. Hier ist ein guter Lagerplatz. Die Wiese ist halbwegs
trocken und die Bäume bieten einen guten Windschutz.“
    Während die Begleitmannschaft das Lager aufschlug,
erkundeten Conrad, Martin und Li Chan die Gegend rund um den See.
    Als sie einer Gruppe von Mönchen begegneten, erschraken
diese zunächst. Aber die Reiter grüßten freundlich und erfuhren, dass sie sich
auf den Ländereien eines nahe gelegenen Klosters befanden.
    „Wenn Ihr wollt, Ihr Herren“, schlug der älteste der Mönche
vor, „könnt Ihr im Gästehaus unseres Klosters übernachten. Es ist nur eine
Wegstunde von hier entfernt.“
    „Danke, aber wir haben unser Lager bereits aufgeschlagen“,
erwiderte Conrad höflich. Er sehnte sich nicht gerade nach den verlausten
Strohsäcken und der kargen Mahlzeit, die man üblicherweise in Klöstern erwarten
konnte.
    „Dann geht mit Gott, meine Söhne“, sagte der Mönch und zog
mit den anderen seines Wegs.
    „Die Leinenzelte bieten sicher besseren Komfort als das
Gästehaus des Klosters“, sagte Conrad zu Martin, während sie zum Lager zurück
ritten. „In der freien Natur werden wir wenigstens nicht von den nächtlichen
Gesängen der Mönche gestört.“
    Li Chan grinste. „Außerdem in klösterlichen Gästehäusern
Männer und Frauen werden getrennt untergebracht, von wegen der Sittlichkeit.“
    Obwohl es sich eigentlich nicht schickte, teilten sich seit
Martin sich zu Bella bekannt hatte auch die beiden frisch Verliebten ein Zelt
miteinander.
    „Grins nicht so blöd, lass uns lieber zum Lager
zurückkehren“, brummelte Conrad.
    „Ja“, gab Li Chan ihm Recht, „Damen warten sicher schon.“
    Conrad gab seinem Pferd die Sporen, so dass die anderen ihm
kaum folgen konnten.
    Im Lager war bereits alles für die Nachtruhe vorbereitet.
Die Zelte waren aufgebaut, Lagerfeuer entzündet und die obligatorischen Wachen
eingeteilt.
    Martins Stellvertreter machte Meldung. Der Hauptmann nickte
ihm zu und Conrad freute sich wieder einmal über die Zuverlässigkeit seiner
Mannschaft.
    Er konnte dem Freund seines Vaters nicht genug danken, denn
ohne diese wackeren Männer wären sie nicht so sicher bis hierher gelangt.
    Bei Anbruch des Tages wurde Conrad wach. Neben ihm lag Line
auf dem Fell, das ihnen als Unterlage diente. Die Nacht war lau und das Mädchen
hatte sich halb abgedeckt. Im Halbdunkel betrachtete Conrad ihr Gesicht und die
langen, schwarzen Haare, die um ihre Schultern flossen und sich deutlich von
ihrer hellen Haut abhoben. Vorsichtig schob er eine dicke Strähne zur Seite, um
sie besser betrachten zu können. Plötzlich schlug sie die Augen auf und
lächelte ihn an. Dann rekelte sie sich wie eine Katze. Fasziniert betrachtete
er sie und genoss diesen Augenblick.
    Von draußen waren bereits die typischen morgendlichen
Geräusche zu hören. Das Lager erwachte.
    Fast widerwillig schälte Conrad sich aus den warmen Decken
und warf noch

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