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Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen

Titel: Das Buch der Vampire 01 - Bleicher Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Ehemann?«
    Phillip regte sich neben ihr, eine Marionette, deren Fäden Lilith in der Hand hielt. Victoria berührte seinen Arm. Ihm war kalt, er fröstelte; sie wollte ihn an sich ziehen, ihn wärmen. Sie stießen aneinander, und durch den Nebel, den Lilith um sie gesponnen hatte, fühlte Victoria etwas Schweres in seiner Tasche.
    Sie hob die Hand und kniff die Lider zusammen, um die Verbindung zu Lilith zu durchtrennen. Ein Beben durchfuhr sie, als Lilith dagegen ankämpfte, dann aufgab. Für den Moment. Victoria durfte sie nicht noch einmal ansehen, aber es war unmöglich, denn diese Augen schienen ihren Blick nach Belieben einfangen zu können.
    »Warum brauchen Sie das Buch so dringend?«, fragte sie, während sie die Finger in Phillips Manteltasche schob und um die Pistole legte. Es war dumm von den Vampiren, sie ihm nicht abgenommen zu haben, selbst wenn sie ihnen keinen Schaden zufügen konnte.

    »Es birgt viel geheimes Wissen«, erwiderte Lilith im Plauderton. Sie streichelte Max’ dunklen Schopf, dann packte sie ihn und zog ihn wieder hoch. »Ich interessiere mich besonders für die Zauberformel, die es mir ermöglichen wird, in jeder beliebigen Vollmondnacht eine Armee von Dämonen auszuheben. Außerdem ist da dieser Sud, den ich trinken und meinen Dienern geben kann, damit kein Venator unsere Präsenz mehr spürt. Ich bin sicher, Ihnen ist klar, wie hilfreich das wäre.«
    Ohne Vorwarnung riss sie Max’ Kopf zur Seite und schlug ihm die Zähne in den Hals.
    Von Grauen gepackt, beobachtete Victoria, wie ihre nadelspitzen Zähne in seine aufgetriebenen Venen glitten - gleich einem Messer durch Butter - und sie zu trinken begann. Max schloss die Augen; Victoria erkannte, dass er Mühe hatte zu atmen, sah, wie sich sein Brustkorb hob und senkte, wie seine vis bulla zitterte. Er verkrampfte die Hände ineinander; sein Hals fing an zu zucken.
    Phillip regte sich neben ihr, seine Atmung beschleunigte sich, wurde keuchend, während er auf die Szene starrte, die sich ihnen bot. Victoria riss den Blick los, um ihn anzusehen, bemerkte das gierige Funkeln seiner Augen und das unbewusste Öffnen seines Kiefers, und sie erkannte die Wahrheit. Entsetzen ergriff sie, noch bevor sie das Aufblitzen seiner Fangzähne, den roten Schimmer in seinen Augen sah.
    »Nein!«, schrie sie.
    Lilith gab Max frei, und er sackte zu Boden. Sie lächelte, und ihre weißen Zähne funkelten. Sie hatte überaus vornehm getrunken; nicht ein einziger Tropfen Blut irgendwo.
    Phillip war neben Victoria keuchend auf die Knie gefallen.
Seine Augen waren wild und rot getönt, denn er war noch nicht lange untot, und die Begierde brannte in ihm. Victoria konnte sie riechen, und sie verursachte ihr Übelkeit. Ihr hob sich der Magen; ihr Kopf drehte sich.
    Sie umklammerte die Tasche und zwang ihre Finger, mit dem Zittern aufzuhören.
    »Sie mögen meine kleine Überraschung nicht? Es tut mir leid, doch ich konnte ihm nicht erlauben, sich zu sättigen, bevor Sie eintrafen. Ich habe ihm lediglich gestattet, von mir eine kleine Kostprobe zu nehmen, um seinen Appetit ein wenig zu besänftigen. Trotzdem wird er Sie immer noch zu genießen wissen, sobald ich ihm die Erlaubnis dazu erteile.« Sie gab Phillip ein Handzeichen. »Steh auf! Du wirst sie bekommen, sobald die Zeit reif ist.«
    Phillip gehorchte und stellte sich neben Victoria. Als er mit der Hand besitzergreifend über ihren Arm streichelte, begriff sie, was Lilith vorhatte. Ihr Magen krampfte sich zusammen.
    »Jetzt können wir verhandeln, meine Liebe. Auch wenn ich nicht glaube, dass es viel Spielraum gibt, denn wie Sie sehen, halte ich sämtliche Karten in der Hand.«
    »Ich habe noch immer das Buch.« Wenngleich Victoria nicht wusste, was es ihr jetzt noch nützen sollte. Phillip . Was hatte sie ihm bloß angetan? Indem sie ihn heiratete, indem sie ihren egoistischen Bedürfnissen nachgab, hatte sie ihn hierhergebracht.
    Ihr Kummer betäubte sie. Phillip war fort, und sie konnte ihn nicht zurückholen. Er war verdammt. Böse. Unsterblich.
    »Ja, aber das Buch hat einen größeren Wert für Sie, wenn Sie es mir geben, als wenn Sie es behalten.«

    Nur mit Mühe gelang es Victoria, sich von dem grauenhaften Anblick ihres Ehemanns abzuwenden und sich auf Lilith zu konzentrieren. »Wie meinen Sie das?«
    »Mit dem Buch kann ich Ihnen Ihren größten Wunsch erfüllen, Victoria.« Ihre Lider sanken tiefer herab, und sie durchbohrte Victoria mit ihrem intensiven Blick. Ein rotes Glühen, das aus

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