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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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verschlagene Glitzern in den Augen des Woiwoden verriet sofort, wie viel sein Versprechen wert war. »Also, was führt der Sultan im Schilde?« »Ich brauche dazu mein Gerät, wenn Ihr erlaubt. . .«
    Vorsichtig zog Samuel die Sprühdose mit dem Tränengas aus seiner Tasche – die Form der Browning hätte den Pfähler sofort misstrauisch gemacht.
    »Was ist das für eine Teufelei?«
    »Das ist der Gegenstand, von dem ich eben sprach.«
    »Ich warne dich, wenn du auch nur den Versuch machst, das Ding zu werfen oder . . .«
    Seine Anspannung war deutlich zu spüren. Vlad Tepes hatte den Finger wieder auf den Abzug gelegt, bereit, jeden Augenblick abzudrücken.
    »Was bedeuten diese seltsamen Schriftzeichen?«, fragte er nervös.
    Auf dem Metallzylinder war in englischer Sprache die Zusammensetzung des Inhalts vermerkt: »LACRYMO -flüssiges Verteidigungs-Gel, 20 % CS (Orthochlorobenzy-liden)«. Und darunter: »Reichweite 1,5-3 m«. Genau was ich brauche, freute sich Sam.
    »Es handelt sich um Zauberformeln, um mit dem Zylinder in Kontakt zu treten«, antwortete er. »Vorher muss ich allerdings noch seine Kappe abnehmen und . . .«
    »Wage es ja nicht, mich zu belügen, oder ich häute dich bei lebendigem Leibe!«
    Samuel zog vorsichtig den Deckel von der Spraydüse. Jetzt musste er seinen Gesprächspartner nur noch nahe genug heranlocken . . .
    »Ortho-chloro-benzy-liden«, sang er halb laut vor sich hin. »Ortho-chloro-benzy-liden . . .«
    Eigentlich lächerlich, aber es klang wie eine echte Zauberformel . . . »Nun, was ist?«, fragte Vlad Tepes ungeduldig, halb spöttisch, halb verwirrt.
    »Der Zylinder sagt, dass der Sultan Euch eine Falle stellen wird«, erklärte Sam. Das wusste er noch aus der Biografie über Vlad Tepes, die er gelesen hatte. »Die Tradition will doch, dass der Woiwode den Gesandten des Sultans bis an die Grenze seines Reichs geleitet, nicht wahr? Nun, dort werden die Türken Euch auflauern, um Euch gefangen zu nehmen . . .«
    »Der Bastard!«, brüllte der Woiwode wütend. »Ein Hinterhalt! Und dann? Was passiert dann?«
    »Das hangt ganz von Euch ab ... Wenn Ihr heimlich Eure eigenen Männer in der Nähe aufmarschieren lasst. . .«
    »Ja, natürlich! Wir werden sie überwältigt haben, noch bevor sie ihren Gott um Hilfe anflehen können! Weiß dein Instrument auch einen Weg, dem Sultan ein für alle Mal den Garaus zu machen?«
    Wieder fixierte Sam mit verklärtem Blick seine Spraydose und leierte seine Zauberformel herunter »Ortho-chloro-benzy-liden«. Unten auf dem Etikett stand, was man bei Gebrauch beachten sollte: »Vorsicht! Das lähmende Gas wirkt auf die Nervenenden. Es ruft Blindheit, Verbrennungen und unkontrollierte Bewegungen hervor! Nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren!« Und von Vampiren?
    »Der Zylinder sagt, dass Ihr Euch als Türke verkleiden und Euch bei Nacht ins Lager der Ottomanen schleichen werdet. Ihr sprecht sicher ihre Sprache, nehme ich an? Es wird nicht schwer sein, das Zelt ihres Anführers auszumachen . . .« Das alles entsprach der Wahrheit, außer dass sich der Pfähler bei diesem Handstreich im Zelt geirrt und anstelle des Sultans dessen Wesir getötet hatte!
    »Eine brillante Idee«, rief Vlad Tepes begeistert. »Mich verkleiden und mich mitten in der Nacht bei ihnen einschleichen, natürlich! Aber sag mir«, grollte er, »wie funktioniert dein Zylinder, wie kann er all diese Dinge vorhersagen? Und wie kommt es, dass du ihn verstehst?«
    »Es ist ein magischer Gegenstand, mehr kann ich darüber nicht sagen. Und er spricht mit leisem Gemurmel zu mir . . .«
    »Mmmmh«, machte der Woiwode, mehr oder weniger überzeugt. »Wenn es mir gelänge, den Sultan loszuwerden, hätte ich keinen Feind mehr, ist es nicht so? Demnach wird meine Herrschaft sehr lange bestehen. Zwanzig Jahre? Dreißig Jahre? Bis in alle Ewigkeit?«
    Sechs Jahre, um genau zu sein, mein Kleiner, dachte Sam. Aber glaub ja nicht, dass ich mir alles so leicht aus der Nase ziehen lasse . . .
    »Ortho-chloro-benzy-liden«, deklamierte er gehorsam. »Ortho-chloro-benzy-liden . . .«
    »Und wenn wir schon dabei sind«, verlangte der Pfähler aufgeregt, »frag ihn auch, bis wohin ich mein Reich ausdehnen werde.«
    Samuel zögerte, als ob das, was der Zylinder ihm antwortete, weniger erfreulich war.
    »Also, was sagt er?«, drängte Vlad Tepes ungeduldig.
    »Der Zylinder glaubt zu wissen, dass jemand Eurer engsten Vertrauten versuchen will, den Thron an sich zu reißen.« »Was?« Dracula

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