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Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen

Titel: Das Buch der Zeit Band 2: Die Sieben Münzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prevost
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nach: Dracula war um 1428 geboren, und Sam war im Jahr 1430 in Brügge gewesen. Das hieß also, dass der Alchemist sich fünf oder sechs Jahre nach ihrer Begegnung nach Rumänien aufgemacht hatte, zweifellos um seine Nachforschungen über den Sonnenstein weiterzuverfolgen . . . Absolut denkbar.
    »In Wirklichkeit«, fuhr der Woiwode bitter fort, »hatte er nur eins im Sinn: nach Lust und Laune im Schloss umherzuspazieren. Zu der Zeit lebten wir in Transsylvanien, und mein Vater hat ihm Tor und Tür geöffnet. Klugg verschwand oft nachts und tauchte manchmal erst nach einer Woche wieder auf. Trotzdem schien er höchst unzufrieden und ließ seinen Unmut meist an meinem Bruder und mir aus. Als er eines Abends etwas zu viel von dem walachischen Wein getrunken hatte, vertraute er mir an, dass es bei den Türken einen Armreif von unschätzbarem Wert gäbe, der einen pfeilgeschwind zu jedem beliebigen Ort in der Welt brächte. Und wenn man diesen Armreif an einem geheimen Ort in Schloss Bran benutzte, würde man den Schatz aller Schätze finden können: einen steinernen Ring, der seinem Besitzer ewiges Leben schenkt. Er sagte, dass sich der Armreif in einem der Paläste des Sultans, in Izmit, befände. Zuerst glaubte ich, es sei nur trunkenes Gerede, aber schon bald danach merkte ich, dass ich mich geirrt hatte.« Draculas Blick ruhte auf Sam, ohne dass er ihn wirklich ansah, so als müsse er eine Geschichte loswerden, die schwer auf ihm lastete. Das hieß allerdings auch, dass er bald einen weiteren Grund hätte, Sam loszuwerden . . .
    »In den folgenden Jahren«, fuhr der Woiwode fort, »riet Klugg meinem Vater, sich den Ottomanen anzunähern. Natürlich in der Hoffnung, damit an den Armreif herankommen zu können . . . Das war der Moment, in dem unsere Schwierigkeiten begannen. Die Ungarn wandten sich gegen uns, und der Sultan hat uns bald darauf verraten. Ich wurde als Geisel in sein Land geschickt, und etwas später haben die Ungarn meinen Vater umgebracht. Schuld daran war nur dieser gottverdammte Klugg . . .«
    Mit der freien Hand glättete er seinen Schnurrbart, der an den Schwanz eines schwarzen Panthers erinnerte.
    »Fast vier Jahre habe ich bei den Türken verbracht. Ein raffiniertes Volk, das von seiner Macht Gebrauch zu machen weiß, wenn es nötig ist. Ich habe dort viel gelernt und die Gelegenheit genutzt, mehr über Izmit herauszufinden. Zu meiner großen Überraschung wurde mir überall bestätigt, dass dieser Armreif tatsächlich existierte und dass er wirklich magische Kräfte besäße. Wenn sich auch niemand mehr daran erinnern konnte, welche . . . Das Schmuckstück war vor vielen, vielen Jahrhunderten in den Besitz des islamischen Reiches gelangt. Im letzten Jahr meiner Gefangenschaft ist es mir gelungen, den Armreif zu stehlen, ohne dass der Sultan etwas davon mitbekam. Ach übrigens, leg ihn doch bitte wieder zurück in den Käfig . . .«
    Sam fühlte sich, als wollte ihn jemand zwingen, sich den Finger abzuschneiden. Aber was blieb ihm anderes übrig? Vorsichtig legte er das Juwel wieder auf seinen silbernen Sockel.
    »Sehr schön. Und jetzt tritt ein paar Schritte zurück, damit ich meine Geschichte beenden kann. Während der zehn Jahre, in denen ich versucht habe, die Walachei zurückzuerobern, habe ich alle möglichen Wahrsager und Zauberer zu den magischen Kräften des Armreifs befragt. Keiner war in der Lage, mir zur helfen, geschweige denn mir zu sagen, an welchem geheimen Ort von Bran man ihn benutzen konnte. Daraus schloss ich, dass nur Klugg allein über das nötige Wissen verfügte. Doch leider war dieser Hundesohn nach all der Zeit unauffindbar... An dem Tag, an dem ich meinen Titel als Woiwode wiedererlangt hatte, beschloss ich, ihn hierherzulocken, damit er mir seine Geheimnisse verriet und ich ihn ins Verderben schicken konnte . . . Ich habe Monate gebraucht, um mir mit dem Schlossherrn von Bran einig zu werden, bis er mir den eckigen Turm zur freien Verfügung überließ und ich dieses Zimmer hier oben einrichten konnte. Ich hatte gehofft, dass Klugg nicht lange brauchen würde, um in meine Falle zu gehen, doch an seiner Stelle ist dein Vater hier aufgetaucht . . .«
    Ein raubtierhaftes Grinsen verzerrte seine Züge und enthüllte seine langen Eckzähne.
    »Ein armer Irrer, lächerlich und starrsinnig. Als er sich weigerte zu reden, hätte ich ihn am liebsten sofort aufgespießt. Aber da fiel mir ein, dass er mir tot noch weniger nützen würde. Ein paar Monate in diesem Rattenloch

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