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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Bull und seine drei Henkersknechte ihn erwartungsvoll anstarrten.
    »So«, sagte Rameses Gaius nach einem tiefen, zufriedenen Atemzug. »Der Kopf des berüchtigten Bourbon Kid, des Sohns von Taos. Sieht gar nicht mal so böse aus, meint ihr nicht?«
    Die anderen lachten höflich, während Gaius in das eine verbliebene Auge in dem blutigen Gebilde von Kopf in seinen Händen starrte. Das dicke dunkle Haar, verklebt mit trocknenden, dicken Flecken Blut, klebte an der Stirn und bedeckte einen großen Teil des Gesichts. Gaius strich es zur Seite und lächelte zufrieden, während er das tote Gesicht des Bourbon Kid betrachtete. Nach ein paar Sekunden blickte er auf zu Bull und seinen Männern, kaum imstande, seine Freude im Zaum zu halten.
    »Ich danke dir, Bull. Deine Stellung als Hohepriester geht in Ordnung. Wir werden unseren Sieg heute Abend mit einer großen Party feiern.«
    »Danke sehr, Sir«, sagte Bull und neigte den Kopf als Zeichen seines Respekts.
    Hinter ihm rief Jessica mit ihrer verführerischsten Stimme: »Hey, Soldat – irgendwelche Pläne für die nächste halbe Stunde?«
    Bull drehte sich um und musterte die vollendeten Kurven Jessicas von oben bis unten. »Na ja, die Jungs und ich wollten duschen gehen. Das ganze Blut abwaschen und so.«
    »Wisst ihr was?«, sagte Jessica und musterte Bull und seine drei Begleiter grinsend. »Ich könnte auch eine Dusche vertragen. Was dagegen, wenn ich mitkomme?«
    Ein augenblicklicher und ungestümer Chor zustimmender Rufe von den vier Soldaten erklang, und sie wandten sich eilig zur Tür.
    Während Jessica und die Soldaten geflirtet hatten, hatte Rameses Gaius die Gelegenheit genutzt und den nutzlosen grünen Stein aus seiner leeren Augenhöhle genommen, um ihn durch das ästhetisch viel gefälligere blaue Auge des Mondes zu ersetzen. Sobald es sich an seinem rechtmäßigen Platz in seiner Augenhöhle wiederfand, begann es in der Mitte ein klein wenig zu leuchten. Endlich fühlte sich Gaius wieder vollständig.
    Hinter seinem Schreibtisch beobachtete er zufrieden, wie seine Tochter mit den Jungs von der Shadow Company anbandelte. Insbesondere Bull schien von ihr angetan zu sein, genau wie er es erhofft hatte. Er nickte beifällig, als der Anführer der Shadow Company Jessica bei der Hand nahm und einem seiner Männer einen Befehl zubellte. »Razor, mach die Tür auf. Ladys first.«
    Razor tat wie geheißen und öffnete die Tür, um Jessica den Vortritt zu lassen. Sie wackelte mit den Hüften, um den vier Soldaten Appetit zu machen. Als sie hinter ihr nach draußen trotteten, rief Gaius hinter ihnen her.
    »Eine Sache würde ich noch gerne wissen«, rief er und blickte hinunter auf den Kopf des Bourbon Kid auf seinem Schreibtisch. »Warum um alles in der Welt ist das Wort › CUNT ‹ auf seine Stirn tätowiert?«

Siebenundsechzig
    Der Nachthimmel war noch immer bewölkt, und der Regen hielt an, wenngleich viel schwächer, doch die See hatte sich beruhigt, und die Wellen schwappten leise plätschernd gegen die Mauer der Promenade. Das Gemetzel einer weiteren Halloween-Nacht voller Blutvergießen und Tod war vorüber. Beth schlenderte den verlassenen Weg entlang, während sie nach oben in den Himmel starrte. Der lange Weg nach Hause war jedes Jahr eine herzzerreißende Enttäuschung, und um die Dinge noch schlimmer zu machen, als sie ohnehin waren, begannen ihre Füße zu schmerzen. Ihre Schuhe waren im Sturm durchnässt worden, und ihre Füße fühlten sich heiß an und pulsierten leicht, wo sie beim Gehen gegen das feuchte Leder rieben.
    Beth sah nach oben und suchte nach Sternen am Nachthimmel. Die Wolken begannen sich zu teilen, und der Vollmond kam ein weiteres Mal durch. Das fahle Licht berührte und streichelte ihr Gesicht.
    Wo bist du, JD ? Was ist dir zugestoßen in jener lange zurückliegenden Nacht? Es war eine Frage, die sie sich im Verlauf der Jahre eine Million Mal gestellt hatte. Ich würde alles dafür geben, dich wiederzusehen, und wenn es nur für fünf Minuten wäre. Wo auch immer du bist, ich hoffe, deine Seele hat Frieden gefunden.
    Als sich die Wolken teilten und der Mond in voller Pracht auf sie herabschien, hörte sie hinter sich ein Geräusch. Es war das Geräusch eines Schuhs, der über den Boden schlurfte. Gefolgt fast im gleichen Moment vom Klang einer Stimme.
    »Deine Mutter also auch, wie?«
    Beths Herz drohte stehen zu bleiben. Sie drehte sich um und erblickte eine dunkle Gestalt, die im Mondlicht auf der Promenade stand, keine zwei

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