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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo
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übertrieben, falls Sean ein einfacheres Lokal gewählt hatte. Zum Schluss steckte sie sich Perlmuttohrringe an und schlüpfte in hochhackige weiße Pumps.
    Carin hatte es richtig Spaß gemacht, sich schön anzuziehen, und sie freute sich inzwischen auf diesen Abend. Als es schließlich an der Tür läutete, öffnete sie mit einem strahlenden Lächeln.
    Bei Seans Anblick stockte ihr der Atem. Der schiefergraue Anzug, das weiße Hemd und die dunkelgraue Seidenkrawatte standen ihm ausgezeichnet. Er sah einfach umwerfend aus.
    Sean ließ den Blick anerkennend über Carin gleiten. “Schön, dass Sie fertig sind”, sagte er jedoch nur knapp. “Dann können wir gleich gehen.” Er führte sie zu seinem silbergrauen BMW und stieg erst ein, nachdem Carin es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hatte. Sie war beeindruckt. Der Wagen musste ein Vermögen gekostet haben.
    Während der Fahrt sah Carin absichtlich aus dem Fenster, um Seans Blicken zu entgehen. Irlands Landschaft hatte sie schon immer fasziniert. Ein leichter Nebel hing in der Luft und ließ das Grün und Gold der Felder noch sanfter erscheinen. Besonders schön war es draußen, wenn der Nordwestwind blies und die Wolken schnell vorüberzogen. Das Spiel von Licht und Schatten machte dann eine Fahrt durchs Land zu einem einzigartigen Erlebnis.
    Sosehr Carin sich auch bemühte, sie konnte sich nicht auf die Schönheit der Landschaft konzentrieren. Einen Mann wie Sean zu ignorieren, war völlig unmöglich. Seine überwältigende Ausstrahlung zog sie in Bann.
    Sie wagte einen Blick zur Seite. Sean sah ihr in die Augen, und wieder spürte sie, wie eine angenehme Wärme sie durchströmte. Sie lächelte kurz und senkte dann verlegen den Blick. Sean schaffte es immer wieder, sie zu verwirren.
    “John sah heute Nachmittag viel besser aus, finden Sie nicht?”
    Carin nickte. Sie war froh, dass Sean ein unverfängliches Thema angeschnitten hatte. “Den Eindruck hatte ich auch. Und er scheint ein Auge auf eine der Krankenschwestern geworfen zu haben. Das freut mich für John. Er hatte wirklich eine schwere Zeit, als seine Ehe zerbrach.”
    Seans Miene verfinsterte sich, und Carin merkte, dass sie etwas Falsches gesagt hatte. “Entschuldigung, ich vergaß, dass Sie es auch nicht leicht hatten.”
    “Was wissen Sie über mich?”, fragte Sean scharf.
    “Nichts. Ich dachte nur …”
    “Dann lassen Sie das Denken bleiben”, herrschte er sie an. “Wenn Leute zu viel denken, kommt nur Unsinn dabei heraus. Sie haben keine Ahnung, was geschehen ist, und das ist gut so.” Sean kniff verbissen die Lippen zusammen, und die entspannte Atmosphäre war mit einem Mal zerstört.
    “Tut mir leid, wenn ich Sie an etwas Unangenehmes erinnert habe, aber deswegen brauchen Sie mich nicht gleich so anzuschnauzen”, verteidigte Carin sich. “Dass Sie so empfindlich sind, konnte ich ja nicht wissen.”
    “Verdammt noch mal, warum müssen Frauen bloß so neugierig sein? Fangen Sie nicht noch einmal von meiner Vergangenheit an. Ich will nicht mehr daran erinnert werden.”
    “Entschuldigung, dass ich überhaupt etwas gesagt habe”, schnappte Carin beleidigt. “Am besten wenden Sie gleich und bringen mich wieder nach Hause. Es war schließlich Ihre Idee, auszugehen, nicht meine.”
    “Ich habe schon einen Tisch reservieren lassen”, knurrte Sean. “Jetzt gehen wir auch hin.”
    Carin zuckte die Schultern. “Wie Sie wollen. Aber wenn ich den ganzen Abend auf jedes Wort, das ich sage, achten muss, wird es mir keinen Spaß machen.”
    “Es gibt nur ein einziges Tabu-Thema. Wenn Sie sich daran halten, wird es auch keine Probleme geben.”
    Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Sean blickte starr geradeaus, während Carin sich ärgerte, dass sie überhaupt mitgekommen war. Der Abend würde ein einziges Desaster werden.
    Sie hielten vor einem weißen Gebäude, das von außen recht klein anmutete. Das Innere jedoch war beeindruckend. Zwei Räume waren zu einem zusammengefasst, die Tische liebevoll mit kleegrünen Tischdecken, dazu passenden Servietten und mit Silberbesteck geschmückt und die Wände aufwendig mit hübschem Messingdekor ausgestattet. Es war ein Platz zum Verlieben. “Oh, hier ist es aber schön!”, rief Carin begeistert aus und hatte im Nu ihren Ärger vergessen.
    Sean und Carin setzten sich an einen kleinen Tisch und studierten die Speisekarte. Bald darauf wurden die Getränke serviert. Sean hatte einen Whiskey bestellt und Carin ein Glas Weißwein.
    Der Abend

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