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Das Cottage im Wald

Das Cottage im Wald

Titel: Das Cottage im Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo
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1. KAPITEL
    V erzweifelt hielt sich Carin an der Mähne ihres durchgehenden Pferdes fest. Der Wald wurde immer dichter, Äste und Zweige schlugen ihr ins Gesicht und verfingen sich in ihrem wehenden Haar und in den Kleidern. Carin lag flach auf dem Rücken der völlig verängstigten Stute, die mit angelegten Ohren und donnernden Hufen davonjagte.
    Um nicht zu stürzen, presste Carin mit äußerster Kraft die Schenkel an die Flanken des Tieres. Ihre Arme schmerzten unter der ständigen Anspannung, doch sie vermochte das in Panik geratene Pferd nicht zum Stehen zu bringen.
    Der Mann erschien wie aus dem Nichts. Ohne zu zögern, sprang er an das Pferd heran, bekam dessen Halfter zu fassen und stemmte sich gegen den Vorwärtsdrang der Stute. Er hatte schwarzes dichtes Haar und war sehr groß, das war das Einzige, was Carin in diesem Augenblick wahrnahm. Beruhigend sprach er auf das Pferd ein, während er noch einige Meter von ihm mitgezogen wurde. Schließlich schaffte er es tatsächlich, die Stute langsam zum Stehen zu bringen. Carin spürte, wie die Spannung allmählich aus dem Körper des Pferdes wich. Ihr selbst saß jedoch der Schreck noch so sehr in den Gliedern, dass sie kein Wort herausbrachte.
    “Sie können jetzt absteigen”, forderte der Fremde sie auf, doch unfähig, sich zu rühren, blieb Carin wie angewurzelt sitzen.
    Er verzog das Gesicht, fasste sie unsanft um die Taille, hob sie vom Pferd und stellte sie auf den Boden.
    Die Beine drohten unter ihr nachzugeben, und sie musste sich unwillkürlich an dem wütenden Fremden festhalten.
    Er schob sie ärgerlich von sich, und seine tiefblauen Augen funkelten zornig. “Ist Ihnen klar, dass Sie mit Ihrer Dummheit das Pferd hätten umbringen können?” Kein Wort über sie! “Wenn Sie nicht in der Lage sind, mit einem so reizbaren Tier umzugehen, sollten Sie nicht reiten.”
    Carin war fassungslos. Wie redete dieser Mann eigentlich mit ihr? Merkte er denn nicht, dass ihr der Schock noch in den Gliedern saß? Sie hätte schließlich selbst umkommen können.
    “Ich bin eine erfahrene Reiterin”, erwiderte sie kühl. “Es war nicht meine Schuld, dass die Stute durchging.”
    “Aber es war Ihre Schuld, dass Sie sie nicht unter Kontrolle hatten.” Ärger zeichnete sich auf den Zügen des Fremden ab und verzerrte sein sonst so hübsches Gesicht. “Und warum tragen Sie keinen Helm?”
    Sein eisiger Blick schien Carin förmlich zu durchbohren. Der Mann trug eng anliegende Jeans, die seine langen, kräftigen Beine betonten, und die hochgekrempelten Ärmel seines Hemdes gaben seine muskulösen Arme frei.
    Carin mochte nicht zugeben, dass sie aus einer Laune, einem Impuls heraus auf das ungesattelte Pferd gesprungen und übers Moor geritten war. Es war einfach wunderbar gewesen, auf dem bloßen Pferderücken dahinzugaloppieren, sich ganz eins mit dem Pferd zu fühlen. Bis Sandy plötzlich ohne jeden ersichtlichen Grund gescheut hatte und daraufhin wie vom Teufel besessen davongejagt war. Unfähig, die Stute zum Halten zu bringen, hatte Carin ihre ganze Kraft darauf verwenden müssen, sich oben zu halten.
    “Das ist wohl meine Sache”, gab sie schließlich patzig zurück, obwohl sie wusste, dass sie sich eigentlich hätte bedanken müssen.
    “Haben Sie es weit bis nach Hause? Wollen Sie auf der Stute zurückreiten?”
    “Natürlich reite ich sie. Was denn sonst?”
    “Sie muss trocken gerieben werden, und zwar möglichst bald, sonst wird sie sich erkälten”, erklärte der Fremde unfreundlich. “Am besten machen Sie sich gleich auf den Weg. Reiten Sie immer ohne Sattel? Es ist ganz schön gefährlich und ein Wunder, dass Sie sich nicht wundgeritten haben.”
    “Ich finde es eben schön, mein Pferd unter mir zu spüren. Komm, mein Mädchen.” Carin tätschelte der Stute den Hals und sah sich nach einem Baumstumpf oder einer anderen geeigneten Stelle um, wo sie aufsitzen konnte.
    Ohne ein Wort zu sagen, bildete der Fremde mit den Händen einen Steigbügel, und ebenso schweigend trat Carin hinein und schwang sich in den Sattel.
    “Sollte ich nicht besser mitkommen?”, fragte er und sah Carin immer noch unfreundlich an. “Ich möchte nämlich nicht, dass diese schöne Stute noch einmal in Angst und Schrecken versetzt wird.”
    Anscheinend hat er was gegen Frauen, dachte Carin. “Es war ein einmaliger Zwischenfall”, konterte sie. “Es besteht wirklich kein Grund zur Sorge.”
    Der Mann nickte kurz, ihre Blicke trafen sich und hielten sich sekundenlang wie

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