Das Darmheilungsbuch
unregelmäßigem Stuhlgang. Es kann sehr lange dauern, bis sich das ganze mukoide Material so weit gelöst hat, dass der Stuhlgang wieder regelmäßig erfolgt. Deshalb ist es wichtig, aufgelöstes Material schnell abzutransportieren.
Flohsamen (Plantago ovata) ist dabei unübertroffen. Er quillt im Wasser enorm auf und bildet eine voluminöse, geleeartige Masse mit der erstaunlichen Eigenschaft, große Mengen von klebrigem mukoidem Material zu binden und trotzdem eine nicht klebende und gleitfähige Konsistenz zu bewahren. Dadurch wird der klebrige, zusammengepresste, wieder aufgelöste Kot in eine feuchte, voluminöse und nicht klebrige Masse verwandelt, die dann leicht aus dem Körper ausgeschieden werden kann. Flohsamen unterstützt auch die Aktivität mukotriptischer Wirkstoffe, indem er im Darm beträchtliche zusätzliche Mengen an Wasser bindet. Dieses Wasser wird dringend benötigt, um das ausgetrocknete mukoide Material aufzuweichen.
Wasser ist ebenfalls ein zuverlässiges Mittel, um losgelösten Kot aus dem Kolon zu entfernen. Ein Einlauf (oder zwei) wird alles gelöste Material ausschwemmen, ohne die langen Wartezeiten, mit denen man bei oraler Einnahme von abführenden Mitteln zu rechnen hat.
Verschiedene Reinigungsmethoden
Lassen Sie uns einige der heute vor allem in Nordamerika üblichen Methoden der Dickdarmreinigung betrachten.
Olivenölfasten. Dabei nimmt die fastende Person einige Tage lang nur Wasser und zwei Esslöffel Olivenöl mit einem halben Glas Orangensaft zu sich, und zwar vier- bis fünfmal täglich. Wenn sich kurz nach dem Fastenbrechen kein regelmäßiger Stuhlgang einstellt, kann man mit Wassereinläufen Abhilfe schaffen. Hier benutzt man Fasten, um die laufende Mukoidbildung zu stoppen, Olivenöl, um das stagnierende Material zu lösen, und Einläufe, um im Bedarfsfall das gelöste Material zu entfernen. Mit dieser Methode wird man gewöhnlich viel alten Kot los, aber man müsste das Olivenölfasten viele Male wiederholen, um den Dickdarm vollständig zu reinigen.
Vulkanaschefasten. Dabei handelt es sich um ein siebentägiges Saftfasten, bei dem mehrmals täglich Flohsamen und Bentonit oder Bimsstein eingenommen werden. Manchmal wird auch Tonerde anstelle von Vulkanasche benutzt. Bei einer bestimmten Variante dieses Fastenprogramms muss der Fastende täglich einen stundenlang dauernden Kaffee-Einlauf von zwei Litern machen. Dabei wird der Dickdarm massiert, während der Kaffee nacheinander in kleinen Mengen eingeführt wird. Hier benutzt man das Fasten, um die Mukoidbildung zu unterbinden, und Vulkanasche oder Tonerde, manchmal in Verbindung mit Kaffee und Massage, um das stagnierende Material zu lösen, und Flohsamen sowie manchmal auch Einläufe, um das gelöste Material auszuscheiden. Mehrere siebentägige Kuren dieser Art sind nötig, um den alten Kot komplett zu entfernen.
Darmspülungen (Kolon-Hydrotherapie). Dabei handelt es sich in Wirklichkeit um eine raffinierte Art von Einläufen, bei denen unter Verwendung besonderer Geräte gleichzeitig Wasser direkt in das Kolon gepumpt und Kot ausgespült werden kann. Dadurch lässt sich natürlich wesentlich mehr erreichen als mit der einfachen Einlauftechnik zu Hause. Die Person, die davon profitiert, oder ein geschickter Therapeut sollte das Gerät kontrollieren. Bei Dickdarmspülungen dient das Wasser sowohl zur Lösung als auch zur Entfernung des alten Kotes.
Was Kontrolle und Reduktion der Mukoidbildung angeht, muss man wissen, dass sie bei den Spezialisten für Darmspülungen im Allgemeinen ins Ermessen des Klienten gestellt werden. Wenn wir jedoch Dr. Norman Walker konsultieren, so betont er nachdrücklich die Notwendigkeit, eine Kost aus Gemüse, Früchten und Säften zu verzehren, um den vollen Nutzen aus Darmspülungen ziehen zu können. Doch selbst unter diesen Bedingungen braucht man Dutzende von Darmspülungen über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr, um den vollen Nutzen aus der Methode zu ziehen.
In Anwendungsbereich und Wirkung unterscheiden sich Darmspülungen in zweierlei Hinsicht von meinem Dickdarm-Reinigungsprogramm: Erstens beruht ein erheblicher Anteil ihrer Wirksamkeit auf dem Einlaufeffekt, den wir im Kapitel »Reinigung von Verdauungs- und Lymphsystem« erklärt haben. Weil sie diesen Einlaufeffekt hervorrufen, können Darmspülungen von gesundheitlichem Nutzen sein, selbst nachdem der Dickdarm völlig gereinigt worden ist. In dieser Hinsicht bieten Darmspülungen etwas, das durch eine einfache
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