Das Darmheilungsbuch
Auswahl. Die Listeder lymph- und blutsäubernden Mittel ist ebenfalls lang. Wenn man eine Kräutermischung entwickelt, sind stets viele mögliche Kombinationen zu berücksichtigen.
Bei manchen Methoden der Arzneimischung ist es üblich, die stärksten der bekannten Mittel mit den gewünschten Eigenschaften zu kombinieren. Das führt oft zu größeren aggressiven Reinigungswirkungen, als durch hemmende Gegenmittel ausgeglichen werden können. Es ist dann nicht überraschend, dass die Person, die eine derartige Rezeptur benutzt, zu dem Schluss gelangt, Reinigungskrisen seien unvermeidlich. In der Tat scheint eine solche Auffassung dazu zu führen, dass die betroffene Person die Wirkkräfte einer Arznei eher an ihrer aggressiven reinigenden Aktivität misst als durch die sorgfältigere und schwierigere Bewertung ihres gesundheitlichen Wertes. Aus einer derartigen Einstellung entsteht die Gewohnheit, hochgradig aggressive Drogen auszuwählen, selbst wenn sich das gewünschte Resultat besser mit weniger aggressiven Mitteln erreichen ließe.
Bei der Zusammenstellung der Kräuter für mein Reinigungsprogramm habe ich mehrere wichtige Maßnahmen ergriffen, die zu höchst wirkungsvollen Ergebnissen mit geringer Tendenz zu Reinigungsreaktionen geführt haben:
Ich habe hochgradig aggressive Drogen vermieden.
Die verwendeten mukotriptischen Drogen zeichnen sich so weit wie möglich durch spezifische Wirkungen auf den Verdauungstrakt aus. Dadurch erreicht man ein gutes Maß an Reinigungswirkung im Verdauungstrakt, während gleichzeitig das Ausmaß der Reinigungswirkungen auf andere Körperbereiche gering gehalten wird.
Ich habe sehr viel Mühe darauf verwandt, mukosynergistische Kombinationen zu finden, durch die die reinigende Aktivität der Rezeptur verbessert wird. Dabei bin ich zu positiven Ergebnissen gelangt, denn es gelang, die erwünschte Aktivität zu erhöhen, ohne dass es praktisch zu einer Steigerung der mukoaggressiven Wirkungen kam.
Die mäßige aggressive Reinigungsaktivität, die sonst noch zurückgeblieben wäre, wurde durch geeignete aggressionshemmende Mittel ausgeglichen.
Blutsäubernde Mittel
Ich benutze den Begriff »blutsäubernd« in einem enger definierten Sinn als die meisten Schriften zur Kräuterkunde. Blutsäubernd ist für mich ein Wirkstoff, der der blutaggressiven Aktivität entgegenwirkt, indem er den Abtransport von Abfallstoffen (wie Harnsäure) aus dem Blut fördert. Zu den blutsäubernden Pflanzen gehören:
Ackerhahnenfuß (Ranunculus arvensis)
Balsampappelknospen
Birkenrinde
Blaue Schwertlilie (Wurzel)
Chaparral (immergrünes Eichengebüsch [Croton crymbulosus])
Eis(berg)salat (zu benutzen oder zu trocknen, bevor sich Milchsaft oder betäubende Eigenschaften zeigen)
Enzianwurzel
Gelbe Ampferwurzel
Gemeine Quecke
Grauer Walnussbaum (Rinde)
Große Klette (Wurzel, [Arctium lappa])
Kohl
Knoblauch
Mahonienwurzel
Rosmarin
Sonnenhutwurzel (Echinacea)
Davon sind die folgenden auch lymphaggressiv:
Enzianwurzel
Große Klette (Wurzel)
Knoblauch
In der Geschichte der Kräutermedizin gab es eine Anzahl von Wirkungsweisen, die man der Blutreinigung zugeschrieben hat. So war man der Ansicht, dass Hautausschläge durch einen erhöhten Giftstoffanteil im Blut verursacht werden, sollten diese Giftstoffe durch die Haut ausgeschieden werden.
Deshalb klassifizierte man Arzneimittel, die bei Hautausschlägen heilend wirken, als blutsäubernd. Natürlich werden Hautausschläge durch erhöhte Toxizität verursacht, aber diese Toxine stammen nicht unbedingt aus dem Blut. Bis auf den heutigen Tag gibt es immer noch Autoren, die im Zusammenhang mit dem Kreislauf Blut nicht von Lymphe unterscheiden und bei denen oft genug Symptome einer toxischen Lymphe als Symptome toxischen Blutes bezeichnet werden. In Verbindung mit dieser gängigen Praxis werden auch Drogen mit günstiger Wirkung auf die Lymphknoten als blutsäubernd bezeichnet.
Schließlich gibt es noch die Vorstellung von den alterierenden (umstimmenden, blutreinigenden) Mitteln: Diese verbessern allmählich das Gesamtbefinden und stellen die normalen Körperfunktionen wieder her, und man schreibt dies ihren blutreinigenden Wirkungen zu. Um diese Leistung zu vollbringen, müssten sie den ganzen Körper reinigen und besser als »Körperreiniger« bezeichnet werden. Trotzdem werden die Begriffe »alterierend« und »blutsäubernd« oft als Synonyme betrachtet. Mukotriptische Drogen haben im Allgemeinen gute blutsäubernde Wirkungen, und so gelten viele davon
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