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Das Darwin-Virus

Das Darwin-Virus

Titel: Das Darwin-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Schlaf, setzte sich im Bett auf und lauschte. »Was ist denn los?«, murmelte er.
    Kaye lag regungslos neben ihm und schnarchte leise. Er blickte hinüber zu Stellas Körbchen auf dem Wandbrett und der batteriebetriebenen Uhr daneben, deren Zeiger im Dunkeln glühten. Es war Viertel nach zwei in der Nacht.
    Ohne nachzudenken, rutschte er zum Fußende des Bettes, stand auf und rieb sich die Augen. Bis auf seine Boxershorts war er nackt. Er hätte schwören können, dass jemand etwas gesagt hatte, aber es war ganz still. Plötzlich begann sein Herz zu rasen, und er spürte in Armen und Beinen die Unruhe hochsteigen. Er drehte sich um, sah Kaye an, dachte daran, sie zu wecken, entschied sich dagegen.
    Mitch wusste ganz genau, was er jetzt tun würde: den Wohnwagen überprüfen, sich vergewissern, dass niemand draußen herumschlich und einen Hinterhalt legte. Es war ihm klar, ohne dass er lange darüber nachdenken musste, und er stellte sich darauf ein, nach dem Moniereisen zu greifen, das er für genau diesen Fall unter dem Bett liegen hatte. Er hatte nie eine Pistole besessen und wusste auch nicht, wie man damit umging; als er jetzt ins Wohnzimmer ging, fragte er sich, ob das vielleicht dumm gewesen war.
    Die Kälte ließ ihn zittern. Draußen zogen Wolken auf; er konnte durch das Fenster über dem Sofa keinen einzigen Stern erkennen. Im Badezimmer stolperte er über den Windeleimer. Und ganz plötzlich wurde ihm klar, dass jemand von innerhalb des Wohnwagens nach ihm gerufen hatte.
    Er ging wieder ins Schlafzimmer. Das Babykörbchen, das auf Kayes Seite halb in, halb vor der Kammer neben dem Bett stand, hob sich im Dunkeln vom Hintergrund ab.
    Seine Augen gewöhnten sich jetzt immer besser an die Dunkelheit, aber er nahm das Babykörbchen nicht mit den Blicken wahr.
    Er schniefte – seine Nase lief. Er schniefte noch einmal, beugte sich nach vorn, lehnte sich dann plötzlich zurück und nieste laut.
    Kaye setzte sich im Bett auf. »Was ist los? Mitch?«
    »Ich weiß nicht«, sagte er.
    »Hast du nach mir gerufen?«
    »Nein.«
    »Und Stella?«
    »Die ist ganz still. Ich glaube, sie schläft.«
    »Mach’ mal das Licht an.«
    Das klang vernünftig. Er schaltete das Deckenlicht ein. Stella sah ihn aus dem Körbchen mit weit geöffneten rehbraunen Augen an. Die Hände hatte sie zu kleinen Fäusten geballt. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, sodass sie ein wenig wie eine Miniaturausgabe von Marilyn Monroe aussah, aber sie war still.
    Kaye krabbelte zur Bettkante und sah ihre Tochter an.
    Stella gurrte leise. Sie verfolgte ihre Eltern aufmerksam mit Blicken, die scharf und wieder unscharf wurden und sich gelegentlich überkreuzten, wie es ihre Art war. Immerhin war deutlich zu erkennen, dass sie die beiden sah und dass sie nicht unglücklich war.
    »Sie ist einsam«, sagte Kaye. »Ich habe sie vor einer Stunde gestillt.«
    »Hat sie übersinnliche Kräfte?«, fragte Mitch und streckte sich.
    »Hat sie mit ihrem Geist nach uns gerufen?« Wieder schniefte er, und dann musste er noch einmal niesen. Das Schlafzimmerfenster war geschlossen. »Was ist denn hier in der Luft?«
    Kaye hockte sich vor das Körbchen und nahm Stella heraus. Sie rieb ihre Nase an der Kleinen und sah dann, die Lippen fast wie Zähne fletschend zurückgezogen, zu Mitch auf. Jetzt musste auch sie niesen.
    Stella gurrte wieder.
    »Ich glaube, sie hat Koliken«, sagte Kaye. »Riech’ mal.«
    Mitch nahm ihr die Kleine ab. Stella wand sich und sah ihn mit gerunzelten Brauen an. Er hätte schwören können, dass sie heller wurde und dass jemand entweder im Zimmer oder draußen seinen Namen rief. Jetzt war ihm wirklich unheimlich zumute.
    »Vielleicht stammt sie tatsächlich aus Star Trek «, sagte Mitch. Er schnupperte noch einmal an ihr und verzog dann die Lippen.
    »Ganz bestimmt«, sagte Kaye skeptisch. »Übersinnliche Fähigkeiten hat sie jedenfalls nicht.« Sie nahm die Kleine, die, zufrieden über die Bewegung, die Fäuste schwenkte, und trug sie in die Küche.
    »Menschen haben angeblich keins, aber vor ein paar Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass wir es doch besitzen.«
    »Was besitzen?«, fragte Mitch.
    »Ein aktives vomeronasales Organ. Am Ansatz der Nasenhöhle.
    Es verarbeitet bestimmte Moleküle … die Vomeropherine. Wie Pheromone. Ich vermute, unsere Kleine kann es erheblich besser.«
    Sie setzte das Baby auf ihre Hüfte. »Du hast die Lippen zurückgezogen …«
    »Du auch«, erwiderte Mitch abwehrend.
    »Das ist eine

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