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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Augen.
    »Unbedingt.«
    Twiggy holte eine dritte Espressotasse aus dem Küchenschrank und stellte sie unter die Auslaufdüse. Er warf Matti ein Lächeln zu und drückte einen Knopf. Die Maschine heulte und dröhnte, und die braune Flüssigkeit ergoss sich in die Tasse. Als der Schaum den Tassenrand erreichte, schaltete sich die Maschine aus. Matti setzte sich an den Tisch, und Twiggy stellte die Tasse vor ihn hin, dazu schob er die Zuckerdose über den Tisch, als er ebenfalls Platz genommen hatte.
    Dornröschen beugte sich über ihre Tasse und schnupperte. Sie trug ihren Morgenmantel und strahlte. Dann nippte sie und setzte die Tasse vorsichtig ab. Twiggy beobachtete sie. Sie nickte. »Toll«, sagte sie. »Könnte glatt meinem Tee untreu werden.«
    Twiggy grinste.
    Matti legte die Zeitung auf den Tisch, die Seite mit der Notiz über Schaleis obenauf. »Gelesen?«
    »Ja«, sagte Twiggy.
    Dornröschen nickte.
    »War’s das?«, fragte Matti gähnend.
    Dornröschen gähnte auch. »Nein.« Ein Blick zu Twiggy. »Wann gibt’s den Rücklauf?«
    »Keine Ahnung. Das kann dauern.«
    Es dauerte drei Wochen, dann kam die erste Rückmeldung an Twiggy. Sie enthielt nur einen Link zu einem neuen Internetforum mit dem Titel The Berlin Image . Der erste Eintrag in dem Forum stammte von einem Benutzer mit dem Namen abraxas und enthielt nur einen Link zu einem The Berlin Image Documentary . Twiggy klickte, während die beiden anderen neben ihm saßen, Matti links, Dornröschen rechts. Sie stießen auf eine Navigationsseite mit weiterführenden Links.
    Page 1
Page 2 …
    Die letzte Seite trug die Nummer 237. Twiggy fing vorn an. Es begann mit einem Einleitungstext auf Englisch, wie überhaupt alles auf Englisch war, wie sich herausstellte. Es waren komplizierte Konstruktionszeichnungen mit unzähligen Erläuterungen. Die Begriffe pressure und tube tauchten mehrfach auf. An einer anderen Stelle war von Tomahawk class die Rede. Auf Seite 89 fanden sie einen Querschnitt mit der Überschrift Class 214 .
    »Das ist ein U-Boot«, sagte Matti. »Starte mal den Browser, und such nach ›U-Boot‹ und ›214‹.«
    Twiggy tat es.
    Der erste Treffer lautete: U-Boot-Klasse 214 Wikipedia , der zweite U 214: ThyssenKrupp verkauft Deutschlands modernstes U-Boot.
    »Wikipedia«, sagte Dornröschen. Ihre Hand lag auf Twiggys Unterarm. Sie lasen.
    »Also«, sagte Matti, »die Zeichnungen haben was mit diesem Brennstoffzellen-U-Boot zu tun, dem modernsten Unterwasserschiff der Welt, schnell, kaum aufspürbar und mit einem revolutionären Antrieb, der keinen Sauerstoff braucht, weshalb das Ding so lange unter Wasser bleiben kann wie ein Atom-U-Boot.«
    »Eine Spitzenleistung deutscher Ingenieurkunst, der Führer wäre stolz auf ThyssenKrupp«, sagte Dornröschen. »Sind das die Konstruktionspläne der Wunderwaffe?«
    »Nein«, sagte Twiggy, »die wären viel umfangreicher. Höchstens ein Teil davon.«
    »Matti, warum hast du nicht Ingenieur oder so ’nen Quatsch studiert?«, fragte sie.
    Er winkte ab. »Wer holt Espresso?«
    »Du«, sagte Dornröschen.
    Matti schaltete die Espressomaschine ein. Der Geruch frisch gemahlener Kaffeebohnen verbreitete sich, als er mit den Tassen und dem Zucker kam.
    »Wir haben im Forum einen neuen Eintrag«, sagte Twiggy. »Wieder ein Link.« Er klickte auf den Link, der führte zu einem Artikel mit der Überschrift: Deutsche U-Boote für Pakistan? Fakten und Gedanken zu einem problematischen Exportvorhaben.
    Sie lasen einen langen Text.
    »Ich verstehe das so«, sagte Matti. »Die Bundesregierung will Brennstoffzellen-U-Boote an Pakistan verkaufen. Darüber gibt es Streit, die Sache verzögert sich, die Pakistaner sagen: Wir könnten auch bei den Franzosen U-Boote kriegen, die sind da nicht so zimperlich …«
    »Der entscheidende Punkt ist das da.« Sie zeigte auf einen Absatz und las laut:
    Eine Verwendung als Trägersystem für schwere und damit weit reichende Marschflugkörper der Tomahawk-Klasse (1500 kg) ist nicht gesondert vorgesehen. Die Bundesregierung geht offenbar davon aus, dass mit dem verbauten druckluftbetriebenen Torpedoausstoßsystem keine schweren Marschflugkörper verschossen werden können und deren Umbau zu einem strategisch relevanten Nuklearwaffenträger für Pakistan kaum oder gar nicht möglich ist. Zweifel an der Validität dieses Argumentes sind angebracht. Ein späterer Umbau in Pakistan wäre technologisch zwar sehr anspruchsvoll, aber nicht unmöglich.
    » Tube und pressure und Tomahawk ,

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