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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Sprüchlein auf, dann hörte Matti, wie Twiggy schimpfte, weil Robbi sich erschreckt hatte. Er würde nun diverse Fressschälchen füllen, und dann ging es ab zum Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke, gewissermaßen um die Ecke.
    In der Wanne, die sie hinfuhr, sagte Dornröschen nur: »Also, ich sage gar nichts. Ich protestiere gegen …«
    »Halten Sie den Mund!«, keifte einer der beiden Beamten, die dabeisaßen.
    »Halten Sie Ihren!«, keifte Dornröschen zurück. Der Beamte erschrak, das hatte er der zarten Frau nicht zugetraut. »Ich rede, was ich will, wann ich will, mit wem ich will, wo ich will. Wie geht’s denn der Frau Gemahlin? Oder hat die schon einen anderen?«
    »Sie sollen Ruhe geben!«, donnerte der andere.
    Dornröschen fing an zu singen, erst »Hänschen klein«, dann griff sie in die Vollen:
    Frei sein,
Besoffen sein,
Terror muss dabei sein,
Bomben bauen,
Waffen klaun,
Den Bullen eins auf die Fresse haun.
    Matti grinste und summte dann mit. Das Lied war eigentlich Mist, aber in diesem Augenblick gab es kein besseres.
    Die beiden Polizisten guckten sich an, dann starrten sie auf den Boden. Prompt hörte Dornröschen auf zu singen. »Sehen Sie, geht doch!«, sagte sie und gab sich keine Mühe, den Triumph in ihrer Stimme zu verbergen.
    »Also, ich sag nur, was ich gesehen habe, immer die Wahrheit«, sagte Rosi. Ihre Stimme zitterte, sie war fix und fertig.
    »Du hast keine Schuld«, sagte Matti.
    Sie waren auf dem Tempelhofer Damm.
    Rosi weinte.
    Das Polizeipräsidium mit seiner grauen Fassade und den weißen Sprossenfenstern sah aus, als hätte es der Kaiser persönlich gebaut, protziger Klassizismus, ein Monster aus Stein, schräg gegenüber vom Naziflugplatz Tempelhof. Das passt gut, dachte Matti.
    Natürlich wurden sie getrennt, aber das war egal, denn sie wussten, was sie zu tun hatten. Matti wurde in ein Büro geführt, in dem zwei ältere Männer saßen, beide in Zivil. Einer hinterm Schreibtisch, einer an der gegenüberliegenden Wand, in der Ecke. Der hatte rötlich schimmerndes Haar, mit Pomade angeklebt, und ein bleiches Gesicht mit Pickeln. Der Uniformierte, der ihn vom Bus hergebracht hatte, deutete auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch. Ein Polizist saß nun vor ihm, der andere hinter ihm.
    Der Uniformierte setzte sich auf einen Stuhl neben der Tür.
    Der Mann hinter dem Schreibtisch schaute ihn an aus traurigen Augen über Tränensäcken und unter buschigen Augenbrauen. Er hatte kurz geschnittene graue Haare und einen Schnurrbart wie ein Strich. Er betrachtete Matti, und der blickte zurück.
    Wenn du denkst, das Gehabe beeindruckt mich, irrst du. Ich fange nicht an zu reden.
    Sie schwiegen lange, einmal kratzte der Typ sich an einem viel zu langen Ohrläppchen. Matti ließ seine Augen wandern über die Aktenordnerrücken in dem Stahlregal hinter dem Schreibtisch, zu einem kleineren Tisch, auf dem ein Monitor stand. Bin mal gespannt, was die wissen und sich zusammenreimen. Mir können die gar nichts.
    Fast wäre er erschrocken, als die Frage von hinten gestellt wurde. Eine schneidende Stimme, aber nicht laut.
    »Herr Jelonek, Sie und Ihre Kumpane werden verdächtigt, einen Einbruch geplant zu haben. In der Musäusstraße 14.«
    »Wer verdächtigt mich? Was ist mit dem Mord an … Konrad Mattner?«
    Der Typ hinterm Schreibtisch runzelte die Stirn. »Mord?«
    »Ja, Mord. Er wurde absichtlich überfahren.«
    »Davon weiß ich nichts. Wir haben den Auftrag, Sie zu dem geplanten Einbruch zu befragen.«
    »Ich war doch gar nicht in der Musäusstraße.«
    »Aber Sie wissen, wo die ist?«
    »Ich bin Taxifahrer.«
    Wieder das Stirnrunzeln.
    »Sie kennen Herrn Mattner?«
    »Ich kannte Herrn Mattner. Er wurde ermordet.«
    Der Typ hinterm Schreibtisch musterte Matti, der Typ in der Ecke räusperte sich.
    »Herr Mattner wollte das Haus auskundschaften, und dann wollten Sie und Ihre … Kumpane dort einbrechen.«
    Matti überlegte, ob er die Vereinbarung brach, wenn er weiterredete. Solange er nichts über die wahren Hintergründe verriet, konnte er so vielleicht etwas herausbekommen. »Wer hat mich angezeigt?«, fragte er.
    Der Typ hinterm Schreibtisch schaute auf ein Papier, das vor ihm lag. »Der Herr Rechtsanwalt Dabner im Auftrag seines Mandanten.« Er hob den Blick und fixierte Matti.
    Und der dachte: Verdammt, ich brauche dieses Blatt.
    »Und wie kommt dieser Mandant auf diesen Schwachsinn?«
    »Eigentlich stellen wir hier die Fragen.«
    »Ich kann auch schweigen. Ich bin darin Meister

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