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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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allerdings fehlen dazu noch die Verbindungen. Aber das wäre eine Kleinigkeit für uns.«
    »Kannst du dir vorstellen, dass jemand wegen dieser Zeichnungen ein schweres Verbrechen begehen würde?«, fragte Gerd.
    Manfred wandte ihm das Gesicht zu und schaute ihn lange aus halb geschlossenen Augen an. »Dafür würden wir nicht einmal unsere Großmutter vergiften. Das ist harmloses Zeug, für sich genommen. Vielleicht gehört es zu etwas Größerem, das nicht so harmlos ist. Aber das wird aus den Zeichnungen nicht ersichtlich.« Er schüttelte den Kopf. »Nein. Wer dafür was Krummes macht, hat einen an der Waffel.« Ein Blick auf Matti. »Was haben wir damit vor?«
    »Nichts, gar nichts.«
    Manfred wiegte seinen Kopf, und seine Mimik zeigte, dass er Matti nicht glaubte.
    »Tut mir leid, dass wir da nicht weiterhelfen können.«
    Die Wirtin vom Bäreneck kannte sie nun schon, diese drei Exoten, gemessen an der Typologie ihrer sonstigen Gäste. Da sie stets das Gleiche tranken, waren sie berechenbar, immerhin. Sie saßen an ihrem Tisch, und am Tresen lungerten drei Typen herum, von denen einer einen Cordhut trug und besoffen war.
    »Für was haben die Norbi umgebracht?«, fragte Twiggy, »wenn das Röhrenzeug nichts ist. Jedenfalls finden wir das«, ahmte er den schleppenden Ton Manfreds nach.
    »Da muss was dran sein. Wir sehen es nur nicht. Wahrscheinlich ist es direkt vor unseren Augen. Ob diese Zeichnungen ’ne Kostprobe sind. So nach dem Motto: Wir können da was liefern …«
    »Du meinst, der Typ vom Potsdamer Platz war ein Kurier«, sagte Dornröschen.
    »Könnte doch sein, dass der das Zeug nur vorzeigen sollte. Alles wollten sie nicht rausrücken, weil die anderen es dann vielleicht klauen oder sich mit Gewalt unter den Nagel reißen könnten. Und mein toller Fahrgast war hier in Berlin, genau dort, wo ich ihn abgesetzt habe, mit einem Vertreter des Kaufinteressenten verabredet. Der hatte ein Notebook dabei …«
    Dornröschen gähnte inbrünstig. »So könnte es sein. Hätten wir ein Foto von dem Kerl, könnten wir dort rumfragen, obwohl …« Ihre Hand warf etwas weg.
    »Wir schnappen uns den Erpel«, sagte Twiggy.
    »Jeder wird wissen, dass wir es sind, die ihn entführen«, sagte Matti. »Das geht nach hinten los. Der Erpel watschelt fröhlich umher, und wir wandern in den Knast. Was uns immerhin davor bewahren würde, mit Dornröschen Mau-Mau spielen zu müssen.«
    »Hältst du mich für blöd?«
    »Bisher nicht«, sagte Matti. »Aber das entwickelt sich.«
    Twiggy grinste schief. »Und was sonst?«
    »Was wollen wir?«, fragte Dornröschen.
    »Die Revolution und ’ne Gummibärchen-Flatrate«, sagte Twiggy.
    »Seit wann isst du Gummibärchen?«, fragte Matti.
    »Wenn’s eine Flatrate gäbe, würde ich mich von den Dingern ernähren.«
    »Jetzt mal ernst«, sagte Dornröschen unwillig. »Wir wollen herausfinden, wer Konny umgebracht hat. Wir wollen auch Norbi nicht vergessen. Und wir wollen immer noch wissen, was diese Scheißzeichnungen bedeuten. Und wir wissen, dass zwischen beidem ein Zusammenhang besteht …«
    »Das wissen wir nicht, das vermuten wir ziemlich heftig«, warf Matti ein.
    »Ja, ja«, sie winkte ab. »Korinthenkackerei geht mir peripher am Gesäß vorbei.«
    Matti erschrak, so in Rage hatte er sie noch nie erlebt. Das letzte Mal bei der Schlacht auf dem Mariannenplatz, Dornröschen mitten im Getümmel, und als er sie rausziehen wollte, da hatte sie ihn angeschnauzt. Er hatte zwar kein Wort verstanden, aber das war auch gar nicht nötig gewesen.
    »Was ist, Matti?« Sie schaute ihn strafend an. »Was müssen wir also tun, wenn wir diese Ziele erreichen wollen?«
    »Und möglichst nicht unter die Räder kommen wollen«, ergänzte Matti.
    »Welchen Spuren können wir folgen?« Sie schrieb mit dem Finger eine Eins auf den Tisch.
    »Besagte Zeichnungen«, sagte Twiggy.
    »Entenmann«, sagte Matti.
    »Stasi«, sagte Twiggy. »Wenn wir seine Stasi-Kumpane auftun.«
    »Wir können weder sein Telefon abhören noch einbrechen, noch ihn verfolgen«, sagte Matti. »Wie sollen wir seine Exgenossen finden? Und wenn wir einen finden und der ist ein Detektivkollege vom Erpel, was dann? Dann machen die uns erst recht fertig.«
    »Ruf doch mal Gerd an, der hat bestimmt gefragt, ob es was Neues gibt bei den Ermittlungen.«
    Matti ging raus und rief Gerd an.
    »Nein, die Bullen gehen von einem Unfall aus. Sie behaupten, dass Rosis Aussage nichts wert ist, weil die dort einbrechen wollte. Rosis Motiv sei

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