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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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werden uns kriegen.« Sie starrte auf ihren Becher. »Es sei denn, wir stellen uns sehr schlau an.«
    »Wir schnappen uns den Entenmann«, sagte Twiggy.
    »Und lassen ihn schmoren, bis er auspackt«, ergänzte Matti.
    Robbi jaulte und schlug seine Krallen in Twiggys Hosenbein. Twiggy nahm ihn auf den Schoß. »Robbi ist auch dafür.« Er kraulte ihn hinter dem Ohr, und der Kater warf seinen Zweitakter an.
    »Wie kriegen wir den?«, fragte Matti.
    »Was ist denn mit Gerd und dem Dippel-Ing?«, fragte Dornröschen.
    »Ach, du lieber Himmel, den wollte ich doch anrufen!« Er nahm das Handy und wählte.
    »Tag, Gerd. Hast du den … hast du! … morgen Abend.« Er schaute in die Runde, die anderen nickten. »So gegen acht? Ja, das passt.«
    »Diesmal geben wir die DVD nicht aus der Hand«, sagte Dornröschen. »Der Typ soll gleich sagen, was es ist.«
    »Dann machen wir es so: Erst der Dippel-Ing, und wenn der uns nicht weiterbringt, dann geht’s zu Lissagary.« Matti schaute die beiden anderen an. Sie nickten.
    »Gut, dann gehen wir jetzt zu den wichtigen Dingen über«, sagte Dornröschen. Sie beugte sich nach unten, wo ihre Tasche stand, warf ein Kartenspiel auf den Tisch und gähnte.
    Twiggy und Matti wechselten einen verblüfften Blick.
    »Ihr Feiglinge glaubt wohl, ihr könnt euch drücken.«
    Manfred wohnte im Wedding, im afrikanischen Viertel, Togostraße, die in der Mitte durch einen Grünstreifen mit Bäumen geteilt war und den Eindruck einer Idylle vermittelte. Sein Büro lag im dritten Stock eines lang gezogenen, nüchternen Häuserblocks, der in den Zwanzigerjahren errichtet worden war. Am Hauseingang verriet ein Schild, dass Manfred Koschinski Dippel-Ing war und Staatlich anerkannter Sachverständiger für die Prüfung der Standsicherheit in den Fachrichtungen Massivbau, Metallbau und Holzbau .
    »Na, das klingt ja toll«, hatte Twiggy gesagt.
    Gerd klopfte oben, die Tür wurde gleich geöffnet, vor ihnen stand ein mittelgroßer Mann in einem blauen Strickpulli und ausgewaschenen Jeans, nicht dünn, nicht dick, mit Vollbart, einer Brille mit runden Gläsern, einer großen Nase und einem breiten Mund, der nikotingefärbte Zähne zeigte, als er sich zu einem lahmen »Tach« öffnete. Manfred gab allen einen wabbeligen Händedruck. »Dann mal herein.« Er sprach schleppend.
    Sie gingen durch einen schmalen Flur über Parkett, in dem nur ein paar Garderobenhaken auffielen. Das Büro lag an der Hausrückseite, die Fenster wiesen hinaus auf parzellierte Gärten mit Häuschen und Beeten und Sandkästen und Menschen, die völlig sinnlose Dinge taten wie umgraben oder Unkraut zupfen.
    Auf dem Schreibtisch stand ein überquellender Kristallaschenbecher, der von Aschehäufchen umzingelt war. An der Wand ein schwarzes Regal mit Handbüchern, Lexika, Softwarehüllen und Gesetzessammlungen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Manfred und steckte die DVD ins Laufwerk. Er hatte einen riesigen LCD -Monitor, und auf dem zeigte sich nach der Eingabe des Passworts das dürre Menü mit den tubes .
    »Na, wir sind wohl im Röhrengeschäft«, sagte er zu sich selbst.
    Er schaute sich jede einzelne Zeichnung genau an. Und als er fertig war, begann er wieder von vorn. Sie standen hinter ihm und starrten auf den Bildschirm. Was, verdammt, konnte an diesen harmlosen Strichzeichnungen bedeutend sein? Er schaute sich auch die Ordnerstruktur auf der DVD an, aber es war nichts weiter drauf.
    »Das Zeug hätten wir auch auf einer Mini- CD untergebracht. Was, meint ihr, soll darauf nun sein?«
    »Keine Ahnung, das fragen wir dich.«
    Manfred schüttelte den Kopf. »Aus den paar Zeichnungen können wir nur darauf schließen, dass es um …«
    »Röhren geht«, ergänzte Twiggy.
    »Genau«, sagte Manfred und steckte sich eine Zigarette an.
    »Und zu was sind Röhren gut?«, fragte Gerd.
    »Da können wir was durchleiten. Gase, Flüssigkeiten oder körnige Stoffe wie Sand oder Zement. Alles, was wir in Bewegung kriegen.« Er zuckte mit den Achseln. »Den Röhren sieht man nicht an, zu was sie benutzt werden können. Sie sind unschuldig.« Matti hätte sich nicht gewundert, wenn Manfred jetzt eine Hymne auf die Röhre vorgetragen hätte. Stattdessen starrte der Dippel-Ing auf den Bildschirm, ließ noch einmal alle Zeichnungen aufscheinen, vergrößerte sie, verkleinerte sie, drehte sie, zerrte und stauchte sie, spiegelte sie, aber es blieben diese langweiligen Röhren, alle mit dem gleichen Querschnitt. »Man steckt sie wohl ineinander,

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