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Das Dunkle Muster

Das Dunkle Muster

Titel: Das Dunkle Muster Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spaziergänger gezeigt hatte.
    »Du denkst doch nicht ernsthaft daran, eines der Dampfschiffe zu stehlen?« fragte Frigate.
    »Kommt darauf an«, sagte Tom.
    »Nur wird bei so was niemals mitmachen«, erwiderte Frigate. »Und von den anderen sicher auch keiner.«
    »Dann müßten wir’s vielleicht ohne sie tun«, meinte Tom.
    Sie blieben vor Podebrads Haus stehen. Es stand auf dem Gipfel eines Hügels, und sein bambusverkleidetes Dach berührte beinahe die unteren Äste einer großen Pinie. Wächter führten sie in einen Empfangsraum. Eine Sekretärin hörte die Männer an, dann verschwand sie für eine Minute. Als sie zurückkehrte, sagte sie, daß Podebrad mit ihnen sprechen würde; sie sollten in zwei Tagen nach dem Mittagessen noch einmal hereinsehen.
    Man entschloß sich, für den Rest des Tages fischen zu gehen. Rider und Farrington fingen ein paar gestreifte »Barsche«, verbrachten aber den größten Teil der Zeit damit, einen Plan auszuhecken, um an eines der Boote heranzukommen.
    Ladislas Podebrad erwies sich als rotschopfiger Mann mittlerer Größe. Er war ziemlich breit und muskulös, hatte einen Stiernacken, dünne Lippen und ein energisches Kinn. Trotz seines abschreckenden Äußeren und des eisigen Betragens, das er an den Tag legte, dauerte das Gespräch länger, als die drei erwartet hatten. Es verlief sogar ziemlich gut, wenngleich auch nicht ganz so, wie man erhofft hatte.
    »Warum diese Eile, um zum Nordpol zu kommen?« fragte Podebrad. »Ich habe von diesem Turm auch schon gehört. Ich weiß nicht, ob ich diese Geschichte glauben soll. Vielleicht entspricht sie der Wahrheit. Möglicherweise tut sie das wirklich.
    Aber diese Welt kann ebenso gut von Gott geschaffen worden sein. Aber es ist offensichtlich, daß ihre Oberfläche von intelligenten Wesen bearbeitet worden ist. Und mir ist ebenso klar – schließlich bin ich Wissenschaftler –, daß unsere Wiedererweckung auf wissenschaftliche Weise erklärt werden kann und nicht auf irgendwelche übernatürliche Dinge zurückzuführen ist.
    Warum? Das weiß ich nicht. Aber die Kirche der Zweiten Chance hat eine Erklärung, die einleuchtend ist. Obwohl sie fast keine Daten hat und über noch weniger Zeugenaussagen verfügt.
    Tatsächlich werde ich den Eindruck nicht los, daß diese Kirche mehr zu wissen scheint als jeder andere, der sich mit diesen Dingen beschäftigt, wenn ich das mal so ausdrücken darf.«
    Während die anderen in Schweigen verfielen, trommelte Podebrad mit seinen langen, schlanken Fingern auf der Tischplatte herum. Frigate, der sie beobachtete, wurde den Eindruck nicht los, daß sie viel zu klein waren und überhaupt nicht zur restlichen Erscheinung des Mannes paßten.
    Podebrad stand auf, näherte sich einem Schrank, öffnete ihn und entnahm ihm einen Gegenstand.
    Er hielt den Spiralknochen eines Hornfisches zwischen den Fingern.
    »Sie alle wissen, was das ist. Die Chancisten tragen es als Symbol ihres Glaubens, obwohl ich mich freuen würde, wenn sie ihren Glauben mit etwas mehr Wissen untermauern könnten. Aber wenn sie mehr wüßten, brauchten sie keinen Glauben mehr, nicht wahr? In dieser Hinsicht gleichen sie jeder anderen Religion, ob von der Erde oder von dieser Welt.
    Wir wissen jedenfalls, daß es ein Leben nach dem Tode gibt. Vielleicht sollte ich auch sagen, daß es ein Leben nach dem Tode gab. Jetzt, wo die Leute nach dem Tode nicht wieder zum Leben erweckt werden, wissen wir nicht, was wir zu erwarten haben. Selbst die Chancisten haben keine Antwort auf die Frage, warum es mit den Ortsversetzungen nach dem Tode nicht mehr klappt. Sie nehmen möglicherweise an, daß die Zeit, die man bestimmten Leuten gegeben hat, um zu sich selbst zu finden, abgelaufen ist und kein Grund besteht, sie endlos wieder ins Leben zurückzubefördern.
    Entweder ist man, wenn man jetzt noch lebt, gerettet – oder man ist es nicht. Ich weiß wirklich nicht, wie die Wahrheit aussieht.
    Auf der Erde, meine Herren, war ich Atheist und Mitglied der Tschechoslowakischen Kommunistischen Partei. Aber hier habe ich einen Menschen kennen gelernt, der mich davon überzeugt hat, daß Religion mit Rationalität nichts zu tun hat. Zumindest ihre Grundlagen haben nichts damit zu tun.
    Nach dem Akt des Glaubens kommt natürlich die Rationalisierung desselben, die pseudologische Rechtfertigung. Allerdings hatten, was das Leben nach dem Tode anbetrifft, weder Jesus noch Marx, weder Buddha noch Mohammed, weder die Hindus noch die Konfuzianer, weder die

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