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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gleichen Problemen kämpfte, wie seinerzeit die Silverbird. Der Anflug war bei weitem nicht so stabil und gemach, wie er hätte sein sollen, die Leere beeinträchtigte seine Antriebseinheiten. Ein- oder zweimal zog sie scharf die Luft ein, während das Schiff in der Luft herumeierte. Dann fuhren lange Landestützen aus, und es stürzte die letzten zehn Meter geradewegs aus dem Himmel. Sodann schlidderte es ein gutes Stück auf dem dichten Grasteppich entlang, bevor es schließlich keine hundert Meter von der Silverbird entfernt zum Stehen kam.
    Eine runde Luftschleuse öffnete sich in der Mittelsektion des Schiffs, und eine altmodische Aluminiumtreppe glitt heraus. Menschen trotteten ins Freie, eine Mischung aus Freude und Unglaube verströmend, die Justines Fernsicht mühelos wiedererkannte, denn dieser Mix war identisch mit ihren eigenen Gefühlen.
    Es waren neun Personen, die jetzt auf dem Gras zusammenstanden, während sie näher heranging. Eine erstaunliche Menge für ein Schiff dieser Größe, auch wenn einige in Suspension gewesen sein mochten. Dann erfassten die Neuankömmlinge sie mit ihrer Fernsicht und drehten sich zur Begrüßung um, während Justine schon in einen Laufschritt verfiel.
    Willkommensrufe erreichten sie, als sie kaum mehr zwanzig Meter von der Gruppe entfernt war. Einige winkten freudig. Ein paar rannten ihr sogar entgegen. Sie alle schienen über beide Ohren zu lächeln.
    Stimmt nicht, korrigierte sie sich und schob ihre Sonnenbrille zurück.
    Der Mann, der mit einem formidablen Schild um seine Gedanken im Hintergrund stand, verzog keine Miene. Und auch nicht der, der so aussah, als hätte er eine üble Schlägerei gehabt und verloren. Doch alle anderen waren aufrichtig froh, sie zu sehen. Das reichte ihr.
    Der an ihrer Spitze öffnete seine Arme und umarmte sie überschwänglich. Irgendetwas an seinem Gesicht kam ihr vage vertraut vor ...
    »Justine Burnelli«, rief er aus. »Ist 'ne ganze Weile her.«
    Und sein Lächeln war so sündhaft reizend, dass sie gar nicht anders konnte, als zurückzugrinsen. »Tut mir leid. Wer ...?«
    »Wir sind uns bei der Aufbruchfeier der Second Chance begegnet«, erklärte er schalkhaft. »Oscar Monroe, erinnern Sie sich?«
    »Oh. Mein. Gott. Oscar? Sind Sie das? Ich dachte, Sie wären immer noch ... ich meine ...« Sie zuckte verlegen die Schultern.
    »Ja, sie haben mich vor achtzig Jahre rausgelassen. Hab' nicht viel Aufhebens darum gemacht.«
    »Schön, Sie zu sehen, Oscar«, sagte sie aufrichtig. »Ich muss zugeben, dass ich Sie hier nicht erwartet hätte.«
    »Da geht's Ihnen wie allen anderen. Scheint dieser Tage mein Schicksal zu sein.«
    Sie lachte, schaute dann über seine Schulter hinweg auf die anderen. »Inigo, nicht wahr?«
    »Ja.« Inigo verzichtete auf die Umarmerei. Stattdessen streckte er förmlich die Hand aus. Das war der Moment, in dem Justine klar wurde, dass sie es mit der Königin-des-Stadtdschungels-Nummer möglicherweise etwas übertrieben hatte. Alles, was sie trug, waren Stiefel, ein schwarzes Bikinioberteil und ein paar kurze Jeans, an deren Gürtel der Elektroschocker, die Pistole und eine Machete hingen. Die Sonne hatte ihre Haut zu einem tiefen Honigbraun getönt und ihre Haare annähernd weiß gebleicht. Haar, das sie seit ihrer Ankunft nicht ein Mal frisiert hatte; zurzeit band sie es einfach mit ein paar Bändern zu einem lose Pferdeschwanz zurück. Eine beachtliche Wandlung für jemanden, der zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts mehr als hunderttausend Dollar jährlich für sein äußeres Erscheinungsbild ausgegeben hatte - und da war der Inhalt des Kleiderschranks noch nicht mal mit inbegriffen. Kurz: Sie musste einen ziemlich Furcht erregenden Anblick bieten.
    Ein wenig verlegen jetzt, ließ sie sich von Oscar alle anderen vorstellen. Araminta Zwei - Zwei! - war interessant, die Knight Guardians waren ungefähr das, was sie sich vorgestellt hatte, auf Troblum wusste sie sich keinen rechten Reim zu machen, Corrie-Lyn löste bei ihr eine spontane leichte Antipathie aus, während Aaron ihr schlechterdings einfach nur Angst bereitete. Der Art und Weise nach zu urteilen, wie sich die anderen ihm gegenüber verhielten, stand sie mit diesem Gefühl offenbar nicht ganz allein da.
    »Also schön«, sagte Corrie-Lyn zu Aaron. »Wir haben es geschafft. Wir sind in Makkathran. Würden Sie uns, um der Liebe der Herrin willen, jetzt bitteschön verraten, wieso wir hier sind?«
    Justine rechnete damit, dass Aaron zumindest weise

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