Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)
Hauptpersonen
Keeva McCullen
Tochter von Liam McCullen, Enkelin von Robert Paddock
Ist von ihrem Großvater heimlich - gegen den Willen ihres Vaters - zur Dämonenjägerin ausgebildet worden. Nachdem sie dies bei einem Streit zugegeben hat, ist sie in den Norden Englands aufgebrochen, ohne ein weiteres, klärendes Gespräch mit ihrem Vater zu führen.
Shane Truax
Vierteldämon, Enkel von Theobald Truax
Freischaffender Dämonenjäger, mit Keeva befreundet.
Theobald Truax
Abtrünniger Dämon, Großvater von Shane
Hat vor über fünfzig Jahren der Dämonenwelt den Rücken gekehrt.
Liam McCullen
Vater von Keeva, Schwiegersohn von Robert Paddock
Ehemals sehr erfolgreicher Dämonenjäger; hat vor zehn Jahren seine Frau Rachel bei einem Kampf gegen einen Erzdämon verloren, sein Sohn Gabriel - Keevas Zwillingsbruder - wurde dabei entführt und befindet sich seither in der Gewalt des Oberdämons; Liam hat dieses Wissen bisher geheimgehalten, lediglich sein Freund Edward und jetzt auch sein Schwiegervater Robert sind eingeweiht; Keeva ahnt noch nichts vom Schicksal ihres Bruders.
Robert Paddock
Keevas Großvater und heimlicher Lehrmeister
Dämonenjäger in Rente; hat sein Wissen vor vielen Jahren an Liam McCullen weitergegeben, seinem späteren Schwiegersohn; nach dem Tod seiner Tochter hat Robert seine Einstellung zur Ausbildung von Frauen geändert und Keeva von ihrem zehnten Lebensjahr an trainiert.
Edward Skeffington
Kriminalbeamter bei New Scotland Yard
Seit vielen Jahren mit Liam McCullen befreundet; hat zu Liams aktiver Zeit häufig hinter ihm „aufgeräumt“, d.h. Indizien, die auf dämonische Aktivität hinweisen, möglichst diskret behandelt; wendet sich an seinen Freund, wenn er Fragen zu übersinnlichen Themen hat.
Liekk-Baoth
Gestaltwandler und rechte Hand des Erzdämons
Ist während der Erfüllung eines Auftrages in einer magischen Schatulle eingesperrt worden; wartet seither auf eine Möglichkeit, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien; hasst die Menschen.
Der Wiedergänger
Das fahle Licht des Mondes leuchtete hell.
Die schwarzen Schatten, die von den verkrüppelt wirkenden Bäumen auf den Boden des Erdweges geworfen wurden, boten dem Wesen jedoch ausreichend Deckung. Langsam stolperte es mit unbeholfenen Bewegungen durch die Nacht.
Es war still. Bis auf den gelegentlichen Schrei eines einsamen Käuzchens hörte man nur leises Schlurfen, manchmal auch ein kurzes Klacken, wenn das Wesen mit müdem Schritt gegen einen Kieselstein trat und diesen über den harten Erdboden stieß.
Es war kein Atemgeräusch zu vernehmen. Die Zeiten, in denen das Wesen noch Luft zum Überleben gebraucht hatte, lagen lange zurück. Doch jetzt entrang sich seiner Kehle ein Laut, der wie ein klagendes Stöhnen klang. Sein Hunger war quälend, so wie jede Nacht, und wollte gestillt werden.
Es spürte einen tiefen, nagenden Schmerz, ausgelöst durch die Gier nach Lebenskraft - nicht nach Blut, sondern nach der unstofflichen Materie, aus der das Leben selbst bestand. Ein Hunger, der niemals ganz verschwand.
Das Wesen kam an eine Wegkreuzung, verharrte regungslos und hob den missgestalteten Kopf. Es witterte, konnte jedoch keine menschlichen Wesen in unmittelbarer Umgebung riechen. Es wusste, es näherte sich einer Siedlung, und sollte nun vorsichtig sein. Es musste auf jeden Fall unentdeckt bleiben, denn für einen direkten Kampf war es einfach zu schwach.
Wenn nur der Weg nicht immer so weit wäre …
Es lebten immer weniger Menschen in diesem Landstrich, und um seinen Hunger stillen zu können, musste das Wesen nachts immer weitere Strecken zurücklegen. Vielleicht sollte es sich doch wieder nach einem neuen Unterschlupf umsehen, so wie es vor einigen Monaten auch erst hierher gekommen war, auf der Suche nach Nahrung ...
Es grunzte unwillig, schüttelte den Kopf und setzte seinen langsamen, schleifenden Gang fort. Noch gab es ein paar Bewohner hier. Genug für die nächsten Wochen, vielleicht auch Monate. Und länger wollte es jetzt nicht vorausplanen. Nicht mit diesem saugenden, aushöhlenden Schmerz in seinem Leib.
Ein Hofhund bellte und das Wesen stockte, hob den Kopf und witterte erneut. Nichts.
Es duckte sich noch mehr und achtete jetzt ganz besonders darauf, im Schatten der vor ihm aus der Dunkelheit auftauchenden, niedrigen Häuser zu bleiben.
Früher, vor unzähligen Monaten, als es noch ein lebender, fühlender Mensch mit warmem Fleisch und einem
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