Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton

Vom Netzwerk:

gehört?«, fragte der Präsident.
    »Nein, Sir. Alles, was wir wussten, war, dass die Accelerators etwas zu erreichen hofften, was sie Verschmelzung mit der Leere nannten, um sich selbst in postphysischen Zustand zu hieven.« Sie holte Luft und begann die Situation zu analysieren, versuchte, Ilanthes nächsten Schritt vorherzusehen. »Es gibt allerdings noch einen entscheidenden Faktor, der sich zurzeit jeglicher Kontrolle von irgendjemandem entzieht.«
    »Araminta«, wagte der Admiral eine Vermutung.
    »Genau«, entgegnete Paula. »Der einzige Weg für Ilanthe und Living Dream, in die Leere hineinzukommen, ist mit Aramintas Hilfe. Den sie sich ohne Zweifel erzwingen werden, wenn sie sie gefunden haben.«
    »Können Sie sie zuerst finden?«, fragte der Präsident.
    »Sie befindet sich auf Chobamba, und es sieht ganz so aus, als ob sie mit einer der Fraktionen bereits einen Deal gemacht hätte.«
    »Mit welcher?«
    »Keine Ahnung. Aber deren Agenten müssen dabei geholfen haben, sie aus Viotia rauszuschaffen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie davon, dass wir ANA verloren haben, genauso geschockt sind wie wir. Das könnte sie offen für ein Abkommen machen. Wir haben eine Chance.«
    »Können Sie das übernehmen?«, fragte der Präsident.
    »Ich kann binnen Kurzem auf Chobamba sein«, erwiderte Paula. Insgeheim war sie enttäuscht, die Alexis Denken war nur eine Stunde von Viotia entfernt, und bis nach Chobamba waren es fünfhundertzehn Lichttjahre von ihrer derzeitigen Position. Ich rase in letzter Zeit immer nur von einem Krisenpunkt zum anderen, und komme doch jedes Mal zu spät. Das kann so nicht weitergehen, dafür steht zu viel auf dem Spiel. Ich muss aufhören, auf so vielen Hochzeiten zu tanzen, muss wenigstens einmal einen Schritt vorankommen.
    »Danke«, sagte der Präsident. »Wenn Sie sie finden, nehmen Sie sie in Gewahrsam. Keine freundlichen Bitten. Über so was sind wir inzwischen hinaus. Sie kommt mit Ihnen, sie tut sich mit niemand anderem zusammen, das können wir nicht gestatten. Verstehen Sie?«
    »Voll und ganz, Herr Präsident. Wenn ich sie nicht ergreifen kann, darf es auch niemand sonst. Ich werde dafür sorgen.«
    »Sie kriegen das hin, Paula?«
    »Absolut.«
    »Danke. Admiral, sind wir irgendwo anders vorwärtsgekommen? Kann die Navy das Schiff, das den Inversionskern aufgenommen hat, eliminieren?«
    »Unbekannt, Sir. Es war ein großes, leistungsstarkes Schiff, von einem Typ, wie wir ihn noch nie vorher gesehen haben. Und wir müssten es zunächst einmal finden.«
    »Ilanthe dürfte das Gleiche wollen wie wir alle«, warf Paula ein. »Den Zweiten Träumer. Sie ist vermutlich jetzt in diesem Moment nach Chobamba unterwegs.«
    »Sehr gut«, sagte der Präsident. »Admiral, stellen Sie eine Sondereinheit aus Capital-Schiffen zusammen und schicken Sie sie nach Chobamba. Ich will, dass das Schiff zerstört wird.«
    »Die Informationen, die wir, bevor die Barriere aufgebaut wurde, aus dem Sonnensystem erhalten haben, waren eher dürftig«, erwiderte der Admiral. »Aber das Schiff scheint über ein Kraftfeld zu verfügen, das auf Technologie der Dunklen Festung basiert. Wir vermuten, dass die Accelerators es benutzen wollen, um an den Raiel in der Kluft vorbeizukommen.«
    »Gütiger Ozzie«, sagte der Präsident. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie es nicht abfangen können?«
    »Wir sind wahrscheinlich in der Lage es zu finden, unsere Sensoren sind gut genug, um die meisten Tarnsysteme zu erkennen. Aber ich bezweifle, dass wir es jemals zu fassen bekommen, nicht bei der Fluggeschwindigkeit, die es beim letzten Mal an den Tag gelegt hat. Und ja, falls wir es auf Chobamba tatsächlich in die Ecke treiben können, würden unsere Waffen vermutlich nicht durch seine Verteidigung dringen.«
    »Mist. Also hängt tatsächlich alles von Araminta ab.«
    »So sieht es aus, Sir.«
    Paula hielt sich mit ihrer eigenen Meinung zurück, die wenigen Kommentare, die sie hätte beisteuern können, beruhten leider nicht auf Fakten. »Ich würde vorschlagen, wir setzen uns baldmöglichst mit dem High Angel in Verbindung, Herr Präsident«, sagte sie. »Wenn irgendjemand durch eine Barriere kommen kann, die von Technologie der Dunklen Festung erzeugt wird, dann sind es die Raiel.«
    »Ja«, erwiderte er. »Das ist mein nächster Anruf. Ich werd' Sie wissen lassen, was dabei herausgekommen ist.«
    Der sichere Link wurde geschlossen. Paula befahl dem Smartcore, den Kurs nach Chobamba graphisch darzustellen. Die