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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Marius angetreten«, entrüstete er sich.
    »Sie haben schon mal mit Marius eine heiße Schokolade getrunken. Kommen Sie, bleiben wir auf dem Boden.«
    »Also, was ist Ihr Plan?«
    »Zuerst mal zurück zum Purlap-Raumhafen und das Raumschiff abholen, das Sie dort abgestellt haben. Glauben Sie mir, die Person, für die es bestimmt war, dürfte jetzt keine Verwendung mehr dafür haben. Und wir werden angemessene Hardware brauchen, um das hier durchzuziehen.«
    »Um was durchzuziehen?«, fragte der Delivery Man argwöhnisch, doch es war auch irgendwie ermutigend, dass die »Exekutive« von dem Raumschiff wusste. Es bedeutete, dass die Sache entweder astrein war oder aber die ganze Conservative-Fraktion ein schlechter Witz; und wenn Letzteres zutraf, würden die Accelerators nicht so mit ihm spielen. So tickten sie nicht.
    »Eins nach dem anderen. Gehen Sie und holen Sie das Raumschiff.«
    Der Delivery Man zog noch einmal das Raumhafennetz zu Rate. »Die Liniengesellschaften haben sämtliche Flüge gestrichen. Und nicht nur hier, wie es aussieht.« Sein U-Shadow durchforstete Daten von überall aus dem Commonwealth. Niemand verspürte große Lust auf einen Raumflug, wenn die Accelerators da draußen ungehindert von der Navy die Gegend unsicher machten.
    »Buhu«, sagte die Exekutive der Conservatives. »Haben Sie nicht eben noch gesagt, Sie wären zu jedem erforderlichen Mittel bereit?«
    »Ja, wenn es mich zu meiner Familie zurückbringt.«
    »Das wird es, darauf können Sie einen lassen. Und jetzt denken Sie mal nach. Wo befinden Sie sich?«
    »Ich versteh nicht ganz.«
    »Sie stehen auf einem Raumhafen, auf dessen Gelände sich laut offiziellem Verzeichnis derzeit dreihundertsiebzehn Schiffe befinden. Suchen Sie sich ein schönes aus, übernehmen Sie es und schwingen Sie Ihren Hintern nach Purlap. Sie sind Geheimagent, schon vergessen? Verdienen Sie sich ihre Null Null.«
    »Es übernehmen?«, fragte der Delivery Man lahm.
    »Guter Mann. Rufen Sie mich an, wenn Sie da sind. Und machen Sie hin. Marius war nicht ohne Grund auf Fanallisto. Und in Anbetracht dessen, was gerade stattgefunden hat, hatte er wohl einen verdammt guten Grund, dass er so einfach das Podium räumt. Er steht in deren Hierarchie fast ganz oben.«
    Das Gespräch endete und hinterließ ein neues Verbindungsicon, das in der Exosicht des Delivery Man glomm. »Es übernehmen«, sagte er zu sich selbst. »Na, dann woll'n wir mal.«
    Er ging wieder die lange Ankunftshalle zurück. Sein U-Shadow extrahierte Informationen aus dem Raumhafenverzeichnis und generierte eine kurze Liste. Es gab ein paar Navy-Schiffe, einschließlich einer Hand voll Aufklärer, die recht verführerisch waren, aber das wäre wohl ein wenig zu draufgängerisch gewesen, und er wollte nicht Schuld an irgendwelchen Körperverlusten sein. Besonders nicht jetzt, da die Navy jeden Aktivposten brauchen würde, den sie hatte. Also pickte er sich stattdessen eine Privatyacht namens Lady Rasfay heraus.
    Es war frisch draußen. Hohe Wolken zogen am frühmorgendlichen Himmel dahin. Auf den Betonfahrbahnen und dem rotstichigen Kunstrasen lag Tau. Es hatte sich sogar eine feine Schicht auf der Taxikapsel niedergeschlagen, die der Delivery Man zu Feld F37 nahm, ein paar Meilen vom Hauptterminal entfernt. Dort stieg er, fröstelnd in der kühlen Luft, aus. Zehn Meter vor ihm stand die Lady Rasfay, ein blau-weißer Konus mit rundlichem Profil, wie eine Art antikes, auf der Seite liegendes Raketengeschoss. Er hatte nie ganz verstanden, wieso so viele Leute glaubten, dass ihre Raumschiffe stromlinienförmig aussehen mussten, als ob sie imstande wären zu aerodynamischem Flug. Aber der Besitzer der Lady Rasfay, Duaro, war eindeutig jemand, dem diese Vorstellung gefiel.
    Der U-Shadow des Delivery Man hatte bereits behutsam das Netzwerk des Schiffs infiltriert. Es befand sich niemand an Bord, und die Primärsysteme waren heruntergefahren. Ein rascher Scan der Antriebsleistungsangaben bestätigte, was er bereits vermutet hatte. Duaro hatte eine Menge EMAs und Zeit in den Hyperantrieb investiert, der das Schiff am Ende mit etwas mehr als fünfzehn Lichtjahren in der Stunde voranschob, das Beste, was aus einem Hyperantrieb herauszuholen war.
    Sein U-Shadow gab einen zivilen Raumfluglizenzcode in das Schiffsnetz ein, und die Luftschleuse öffnete sich. Eine Metalltreppe glitt heraus. Ohne sich damit aufzuhalten, die nähere Umgebung zu scannen, ein Verhalten, mit dem er sich überdies unter Umständen nur

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