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Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere

Titel: Das dunkle Universum 1 - Traeumende Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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innerhalb von ANA besaß, andererseits war das eine ziemlich allgemeine Information. Abgesehen davon hielt er Stubsy nun wirklich nicht für so was wie einen Agenten, der für Marius’ Gegenspieler arbeitete – von welchen es, zugestandenermaßen, einige gab. Sicher, der Starflyer hatte Agenten gehabt, die noch viel undenkbarer gewesen waren als Stubsy. Aber wenn Stubsy Agent einer ANA-Fraktion war, dann spielten sie ein verdammt langes Spiel. So wie Troblum es verstanden hatte, würde sich das Pilgerschaftsproblem eher früher als später lösen. Troblum schüttelte den Kopf und legte den Fall vorerst zu den Akten. Es war eine interessante Theorie, aber er befürchtete, zu viel in die Sache hineinzuinterpretieren. Bis zu einem gewissen Grad war Paranoia durchaus gesund, doch er wollte Marius von diesem Verdacht nur ungern berichten. Wahrscheinlich wurde Stubsy lediglich von aufrichtiger Sorge getrieben, geboren aus Unkenntnis und den üblichen Vorurteilen. Das erschien Troblum wesentlich wahrscheinlicher.
    Die Kapsel kam bei der Mellanie’s Redemption an, und Troblum trug die umgebungskonstante Kiste vorsichtig in das Raumschiff. Er widerstand dem Impuls, sie für eine letzte Überprüfung noch einmal zu öffnen, und verstaute sie stattdessen in seiner Schlafkabine für den Rückflug nach Arevalo.
     
    Das Erste, was für Araminta auf eine Betriebsstörung hindeutete, war der Funkenschauer, der knapp unterhalb des Handgelenk-Multisteckplatzes für Werkzeuge aus dem Leistungsarm des Roboters stob. Als es passierte, kniete sie gerade neben der Tür des Julia-Balkons und versuchte, deren überdimensionierten Aktuator auszubauen. Die Einheit war seit wenigstens einem Jahrzehnt nicht mehr gewartet worden. Als sie die Verkleidung öffnete, sah sie, dass jedes einzelne Teil über und über mit einer Schmutzschicht überzogen war. Sie rümpfte verärgert die Nase und griff nach dem kleinen Allzweck-Toolkit, das sie bei Askahar’s Infinite Systems gekauft hatte, einem Unternehmen, das sich auf recyceltes Zubehör fürs Baugewerbe spezialisiert hatte. Ihr U-Shadow schnappte sich die Nutzungshinweise aus dem Speicher des Kits und filterte sie durch ihre makrozellularen Cluster bis hinauf in ihr Gehirn; angeblich verliehen sie ihr eine intuitive Befähigung, diese ganzen technischen Dingsdas zu bedienen. Sie konnte nicht mal herausfinden, welches davon eine reelle Chance hatte, mit dem schmierigen Zeugs fertigzuwerden. Die Reinigungswerkzeuge waren für empfindliche Geräte mit allenfalls einer leichten Staubschicht gedacht. Nicht für so einen Komposthaufen.
    Dann, als sie näher heranging, um sich die Aktuatorkomponenten genauer anzusehen, zuckten grelle Lichtblitze vor ihr auf. Sie fuhr gerade noch rechtzeitig herum, um die letzte Funkenkaskade auf den Stoß Abdeckfolie, der in der Ecke der Apartmentlounge aufgestapelt war, herabregnen zu sehen. Kleine Rauchwölkchen begannen sich gen Decke zu kräuseln. Der Bot kam zuckend zum Stillstand, als sich das gesamte untere Segment seines Leistungsarms schwärzte. Sie konnte dabei zusehen, wie sein pockennarbiges, silbernes Gehäuse durch die Hitze im Innern zusehends trübe und matt wurde.
    »Heilige Mutter Ozzies!«, schrie sie auf und begann in dem Versuch, die kleinen, glimmenden Stellen auszutreten, die die Funken entfacht hatten, wie wild auf den Folien herumzutrampeln. Ihr U-Shadow hatte nicht mehr den geringsten Zugriff auf die Maschine, der Bot war vollkommen tot. Zu allem Überfluss verbreitete sich jetzt auch noch eindeutiger Geruch verbrannten Öls in der Luft. Ein anderer Bot glitt davon und holte einen Feuerlöschkolben aus der Küche. Er kehrte zurück und verspritzte blauen Schaum auf den Arm seines dahingeschiedenen Kollegen. Resignierend seufzte Araminta auf, als die aufquellende Flüssigkeit an einer Stelle auf die Dielenbretter troff. Holz war wieder ungemein im Kommen, weshalb sie dem Bot aufgetragen hatte, die originalen Bodendielen bis auf die Maserung abzuschleifen. Sobald sie fertig waren, würde sie die Abdeckfolie auslegen, sich ans Tapezieren und die restlichen Raumverschönerungen machen und zum Schluss die Dielen mit einer Spezialpolitur lackieren, um das goldene und rote Wellenmuster des Ameisenholzes zur Geltung zu bringen.
    Araminta kratzte mit den Fingernägeln an dem feuchten Fleck, doch allzu schlimm schien es nicht zu sein. Einer der Bots würde das Holz an dieser Stelle einfach noch ein wenig abschleifen müssen. Sie besaß insgesamt fünf

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