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Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt

Titel: Das dunkle Universum 2 - Schwarze Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Arminel hatte ein hervorragendes Ziel. Die Kugel traf Dinlay in der Hüfte, knapp unterhalb seiner Dro-Seidenweste. Die Fußgänger rings um den Birmingham Pool kreischten entsetzt auf, als die Schmerzenswelle aus Dinlay herausflutete. Dann schwand die abscheuliche Hitze, die das Eindringen der Kugel ausgelöst hatte, rapide dahin. Ungläubig blickte Dinlay auf die Blutfontäne hinab, die aus der Wunde strömte. Er sank zu Boden.
    Binnen Sekunden war Edeard bei ihm, ließ sich noch im Lauf auf die Knie fallen und schlitterte fast in seinen reglos daliegenden Freund. Dinlays Augen waren weit aufgerissen, sein Atem ging keuchend. Eine Hand hielt er auf das Einschussloch gepresst. Sie war blutüberströmt. »Es tut mir leid«, wimmerte er.
    Überall auf der Promenade war lautes Geschrei ausgebrochen. Menschen rannten umher, um sich in Sicherheit zu bringen. Familien klammerten sich aneinander, duckten sich von dem bewaffneten Räuber weg.
    Mitten in all dem Tumult hörte Edeard den Revolvermechanismus klicken. Er weitete sein Schild aus, um Dinlay zu umschließen. Die Kugel schlug in seine Seite, schob sie beide ein Stück über den rauen Boden. Doch sein Schild hielt. Er warf den Kopf herum, um einen verdutzten Arminel anzuschnauzen. »Nicht so verdammt einfach, was?«, brüllte er herausfordernd. Arminel schoss erneut. Edeard ächzte vor Anstrengung, als die Kugel seinen Nacken traf. Der Schild hielt. So gerade. Dann feuerte jemand anders einen Schuss ab.
    Dreckskerle. Ich wusste, dass dies ein Hinterhalt war.
    Erstaunlicherweise hielt sein Schild auch diesmal. Es war sogar wesentlich einfacher, ihn aufrechtzuerhalten. Sein Herz hämmerte wie verrückt. Wut und Erbitterung hatten jegliche andere Empfindung fortgespült, hatten es ihm leichter gemacht, sich auf den Schild zu konzentrieren, seine Geisteskräfte einzusetzen, sie richtig zu kanalisieren.
    Zwei weitere Revolverschüsse dröhnten gegen sein Schild, während er dalag und schützend seine Arme um Dinlay schlang. Erneut wurden sie ein paar Zentimeter über den Boden geschoben, aber das war auch schon alles.
    »Stirb, du kleines Stück Scheiße«, rief Arminel.
    Edeard spürte, wie die dritte Hand des Mannes gegen ihn stieß. Er war nicht einmal annähernd stark genug, um Edeards Abschirmung zu durchdringen. Edeard lachte. Dann stieß eine weitere Hand zu, es folgte eine dritte. Die drei Bandenmitglieder, die sie verfolgt hatten, schalteten sich ein. Edeard keuchte auf, als er und Dinlay über den Boden zu schlittern begannen.
    »Edeard«, schrie Kanseen.
    »Bleib zurück«, befahl er.
    Die Bandenmitglieder versetzten ihnen einen letzten Stoß. Edeard und Dinlay wurden über die Kante des Pools hinweggetrieben und stürzten drei Meter tief ins Wasser. Der Aufprall löste Edeards Griff um Dinlay. Knapp unterhalb der Oberfläche warf er sich hin und her und versuchte seinen Freund wieder zu fassen zu bekommen. Wasser trübte seine Fernsicht und machte es schwierig, etwas zu erkennen. Er konnte gerade noch Dinlays klägliche Gedanken wahrnehmen, die unter ihm in die Tiefe hinabdrifteten, bevor sie erloschen. Seine eigenen Kleider waren voll Wasser gesogen und zogen auch ihn abwärts. Es war relativ einfach, abzutauchen und Dinlays langsamem Absinken zum Grund des Pools zu folgen.
    »Edeard.« Dinlays Gedanken wurden schwächer.
    Es war dunkel. Kalt. Edeard konnte eine schemenhafte Masse ausmachen, oder vielleicht spürte er sie auch nur. Er stieß sich weiter nach unten, mit Stiefeln tretend, so schwer wie Blei. Seine Lungen brannten, machten jeden Schwimmzug zu einer Qual. Er hätte die Stadt um Hilfe bitten können, aber ihm war klar, dass sie nichts tun konnte. Wasser drang in seine Nase ein, Angst griff nach ihm.
    Seine Hände bekamen etwas zu fassen. Durch die Finsternis hindurch konnte er undeutliche Lichtpunkte erkennen. Dinlays polierte Uniformknöpfe! Hektisch tasteten seine Finger umher, und endlich erwischte er ein Stück Stoff.
    Jetzt muss ich es nur noch nach oben schaffen.
    Er warf den Kopf in den Nacken, konnte den Silberspiegel der Wasseroberfläche über sich sehen. Es schien ein langer Weg bis dorthin zu sein. Und seine Lungen taten nicht mehr ganz so weh. Seine Sicht war von roten Flecken getrübt, die im Rhythmus seines Herzschlags pulsierten. Als er mit den Beinen austrat, bewegte er sich kaum. Unbarmherzig zogen ihn seine Stiefel hinab.
    O Herrin, hilf.
    Irgendetwas stieß an seine Schulter. Seine Fernsicht nahm es als eine dünne, schwarze

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