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Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge

Titel: Das Echo Labyrinth 05 - Einfache Zauberdinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Frei
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zu betrügen, doch manchmal habe selbst ich meine schwachen Momente. Als Lady Marilyn warst du so überzeugend, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre, dich hinter dieser Gestalt zu vermuten.«
    »Tja, das hätte böse für mich enden können«, seufzte ich und warf einen Blick in mein Büro, wo Kurusch - der klügste Vogel dieser Welt - auf seiner Lehne saß.
    »Mein Lieber, ich muss ganz kurz aus dem Haus«, sagte ich zu ihm. »Meine ganze Hoffnung ruht also auf dir.«
    »Ganz kurz? Dann tauchst du sicher erst zum Frühstück wieder auf«, meinte der Buriwuch.
    »Auf keinen Fall. In höchstens drei Stunden bin ich zurück. Und ich bringe dir ein paar süße Piroggen mit.«
    »Pass nur auf, dass du dein Versprechen auch hältst«, sagte Kurusch schläfrig.
    Den Magistern sei Dank - der kluge, aber verfressene Vogel hatte sich auch heute wieder von mir bestechen lassen!
    Ich pfiff Drupi herbei, und wir verließen das Haus an der Brücke. Ich vergöttere diese Institution, und die Arbeit im Kleinen Geheimen Suchtrupp ist für mich oft ein Fest, aber nichts ist schöner, als sich ab und an vom Arbeitsplatz zu stehlen. Vermutlich entspricht das meiner naiven Vorstellung von Freiheit.
    Mein Haus sah von außen sehr interessant aus, denn es war bis unters Dach bewachsen. Ich überlegte, meine Residenz zu meinem Wohnsitz zu machen, wenn ich eines nicht mehr fernen Tages nicht mehr König der Nomaden wäre. Als Erstes würde ich dann die Geschenke meines Volkes aus dem Fenster werfen und meine vielen Diener in die Wüste schicken.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass du extrem selten hier auftauchst?«, fragte mich Melifaro. »Es ist eine Ironie des Schicksals, dass ein Barbar wie du eine so schöne Residenz bekommen hat.«
    »Im Gegenteil: Ich habe die Schönheit des Hauses sofort zu schätzen gewusst und erkannt, dass es zu mir passt. Nur brauche ich etwas Zeit, um mich einzuleben. In meinem Haus an der Straße der gelben Steine bin ich auch noch nicht richtig eingezogen, obwohl ich dort nur zwei Stockwerke und sechs Zimmer habe.«
    »Wann bist du eigentlich das letzte Mal in deiner Wohnung gewesen?«, fragte mich Melifaro mit unschuldig interessierter Stimme.
    Ich runzelte die Stirn und versuchte, mich zu erinnern.
    »Du brauchst mir nicht zu antworten. Zwar hast du diverse Adressen, doch du ziehst es vor, die Barhocker der Wirtshäuser zu polieren«, sagte Melifaro beim Aussteigen.
    Auch Drupi sprang aus dem Wagen auf den Gehsteig und bellte laut. Offenbar war das seine neue Leidenschaft, und anders als ich fühlte er sich in meiner Residenz wie zu Hause.
    Im Foyer hatte ich den Eindruck, Melifaro und ich seien wieder im Haus an der Brücke, denn aus einem Zimmer kamen uns Sir Kofa Joch und Lady Kekki Tuotli entgegen.
    »Hat das Haus an der Brücke meine Residenz etwa als Außenstelle übernommen?«, wollte ich wissen. »Wo soll dann mein Hund schlafen? Schließlich ist er ein königliches Tier.«
    »Ich habe mich schon daran gewöhnt, hier ständig auf Melifaro zu treffen«, brummte Kofa Joch, »und ich bin mir ziemlich sicher, den Grund seiner häufigen Besuche zu kennen. Aber was treibt dich hierher, Max?«
    »Theoretisch wohne ich hier.«
    »Das ist mir klar, aber um diese Zeit solltest du im Büro von Sir Juffin sein und die Beine auf den Tisch legen.«
    »Ich bin für kurze Zeit geflohen, aber wenn wir schon pingelig sein wollen, solltest du jetzt im Wirtshaus sitzen und beruflich die Löffel spitzen, stimmt's?«
    »Da hast du leider Recht, und ich geh auch gleich. In letzter Zeit habe ich allerdings festgestellt, dass es unter meiner Würde ist, Wirtshäuser in Gesellschaft von nur einer Dame zu betreten. Deshalb habe ich beschlossen, mir alle deine drei Damen auf einmal auszuleihen.«
    »Und sie sind schon seit über einer halben Stunde dabei, sich anzuziehen«, seufzte Lady Kekki. »Das sind wirklich waschechte Königinnen.«
    »Dann habe ich ja Glück«, hörte ich Melifaro hinter mir sagen. »Ob es euch passt oder nicht - ich komme mit. Dich hat man übrigens schon lange nicht mehr im Haus an der Brücke gesehen«, sagte er giftig zu mir und zog eine fürchterliche Fratze. »Es ist längst dunkel, und du hast noch niemanden umgebracht. Unerhört!«
    »Meine unschuldigen Opfer müssen sich eben noch ein wenig gedulden«, sagte ich. »Außerdem muss ich irgendwo etwas zum Abendessen bekommen.«
    »Du hättest dich wenigstens umziehen können«, maulte Kofa. »Dein Todesmantel wird uns alle

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