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Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA

Titel: Das einzig wahre Handbuch für Agenten. Tricks und Täuschungsmanöver aus den Geheimarchiven der CIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Keith Melton & Robert Wallace
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Mitarbeiter gründeten ein fiktives Hollywood-Filmstudio, »Studio Six Productions«, das einen Science-Fiction-Film mit dem Titel Argo produzieren sollte. Wie Studio Six verlauten ließ, würde der Film im Iran gedreht werden und ein Team sollte potenzielle Drehorte außerhalb von Teheran ausfindig machen. Die iranische Regierung ließ sich von diesem Vorwand täuschen und erldärte sich bereit, mit dem Filmstudio zusammenzuarbeiten, um so das weltweit negative Bild des Landes zu korrigieren, das nach der Besetzung der Botschaft entstanden war.
    Mendez eröffnete eine Niederlassung für Studio Six auf dem Gelände der Columbia Studios in Hollywood und verlieh seinem fiktiven Projekt zusätzliche Glaubwürdigkeit, indem er eine ganzseitige Anzeige in der wichtigsten Zeitung der Branche schaltete, der Variety. Sich selbst präsentierte Mendez als europäischen Filmemacher. Dazu wählte er sich ein Pseudonym, beschaffte sich Visa von der iranischen Botschaft in der Schweiz und reiste in Begleitung eines Kollegen im Januar 1980 nach Teheran. Sobald er Kontakt zu den sechs Diplomaten hergestellt hatte, die sich im Haus eines kanadischen Funktionärs versteckten, erklärte er ihnen, wie das Täuschungsmanöver mithilfe von Verldeidungen und gefälschten kanadischen Ausweisen ablaufen und sie über den Flughafen von Teheran außer Landes bringen sollte. Mendez war nicht nur ein Fan der Zauberkunst, sondern auch ein begabter Dokumentenfälscher. Durch einen schlichten Taschenspielertrick mit Weinkorken stellte er dar, wie man potenzielle Hindernisse durch Täuschung und Manipulation der Umgebung überwinden würde. Mit seiner Vorführung, die er »Die Undurchdringlichen Korken« betitelte, gewann er die Diplomaten für seinen Plan. 75
    Mendez und sein Kollege arbeiteten das ganze Wochenende durch, um »neue« kanadische Pässe und die nötigen iranischen Ausreisevisa zu fälschen. Jeder der sechs Diplomaten wurde einem kosmetischen Umstyling unterzogen, nach dem er mehr nach Hollywood aussah. Einem konservativen Diplomaten verpasste man eine bauschig-weiße Föhnfrisur. »Er bekam eine enge Hose ohne Taschen und ein blaues Seidenhemd, bei dem ein paar Knöpfe zu viel'offen blieben und den Blick auf ein

    Dr. Gottliebs TSS-Team wurde später das CIA Office of Technical Service, das eine neue Generation von Zauberern und Illusionisten beschäftigte.
    Goldkettchen mit Medaillon in seinem Brusthaar freigaben. Den Mantel legte er sich einfach über die Schultern. Als er so durchs Zimmer stolzierte, sah er aus wie ein echter Hollywood-Dandy.« 76
    In einer Swissair-Maschine, die am 28. Januar 1980 frühmorgens vom Teheraner Mehrabad Airport abfliegen sollte, wurden die Sitze für die fliehenden Diplomaten gebucht, die sich als das »Scout-Team« des Films ausgaben. Mendez und sein CIA-Kollege erschienen um halb sechs Uhr morgens, um »die Bühne zu manipulieren«, solange die Angestellten im Abflugbereich noch schläfrig waren und die potenziell gefährlichen Revolutionswächter noch im Bett lagen. Das Gepäck der Diplomaten trug Aufkleber mit dem kanadischen Ahornblatt. Mendez marschierte unterdessen über seine »Bühne«, die Lounge in der Abflughalle, und beeindruckte seine Umgebung mit »Hollywood-Geschwätz«. Damit unterstützte er den Eindruck, den die verkleideten Diplomaten mit ihren einstudierten Verhaltensweisen und ihrer Aufmachung weckten, und am späten Nachmittag kamen sie allesamt in Zürich in der Freiheit an.
    Als der Illusionist Jim Steinmeyer die Strategie dieser Flucht kommentierte, erklärte er: »Mendez Improvisation basierte auf sorgfältig geübten Szenen, akkurater Vorarbeit mit den Papieren, gut durchdachten Geschichten und akribischer Recherche. Wenn diese sechs Amerikaner scheinbar mühelos durch den Flughafen Teheran spazieren konnten, war das nur der Tatsache zu verdanken, dass ihre Bühne wunderbar vorbereitet und die ganze Szene meisterhaft gespielt worden war. Es war die Demonstration des berühmten arroganten Ausspruchs von Kellar, dem Zauberer, der meinte, sobald er seine Zuschauer erst einmal in seinen Bann gezogen habe, könne er einen Elefanten über die Bühne laufen lassen und sie würden es nicht merken.« 77

2. Taschenspielertricks
    Anfänger unter den Zauberern lieben die bunten Schachteln, die sie in den Regalen der Zauberläden gesehen haben - dieses Requisit, mit dem man scheinbar alles machen kann. Wenn sie erst einmal fortgeschritten sind, wird ihnen klar, dass diese mechanischen

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