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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Parkersburg, West Virginia.
    Es war ein schwieriger Sommer gewesen. Das New York Harbor Health Care System der Veteranenverwaltung bestand aus drei Klinikkomplexen – einem in Brooklyn, einem in Queens und ihrem eigenen hier in Manhattans East Side. In dem Versuch, einen geradezu lächerlichen Betrag einzusparen, war der Kongress zu der Überzeugung gelangt, dass man sich nur zwei prothetische Behandlungszentren leisten könne. Und das trotz zweier Kriege und einer Truppenaufstockung. Eine
Million Dollar pro kämpfendem Soldat, aber nur Pennys für die Behandlung seiner Wunden. War Washington verrückt geworden? Lebten diese Leute in der realen Welt?
    In ihrer Welt bestimmt nicht.
    Längere Arbeitszeiten, dieselbe Bezahlung. Bleib bei der Stange, Nelson. Steck’s weg und wiederhol den Standardspruch: Sei froh, dass du noch einen Job hast.
    Leigh Nelson hasste Montage.
     
    Zwanzig Minuten, ein Dutzend E-Mails und einen halb gegessenen Donut später war sie bereit, die Krankenakten durchzusehen, die sich auf ihrem Schreibtisch stapelten. Sie hatte kaum die zweite Akte durch, als Geoff Payne ihr Büro betrat.
    »Morgen, Schmollmund. Hab gehört, du bist im letzten Zug nach Clarksville erwischt worden.«
    »Ich hab zu tun, Geoff. Komm zur Sache.«
    Der Leiter der Aufnahme reichte ihr eine Personalakte. »Ein Neuzugang aus Deutschland. Patrick Shepherd, Sergeant, United States Marines, Alter vierunddreißig. Noch ein IED-Amputierter, nur dass dieser arme Schwachkopf die Bombe auch noch in die Hand nahm, als sie losging. Vollständige Abnahme des linken Arms direkt unterhalb der Bizepsinsertion. Dazu kommen Prellungen und eine Schwellung an der Gehirnbasis, ein kollabierter linker Lungenflügel, drei gebrochene Rippen und ein ausgerenktes Schlüsselbein. Er leidet noch immer unter Schwindelanfällen, Kopfschmerzen und schweren Gedächtnislücken. «
    »Posttraumatischer Stress?«
    »Schlimmer geht’s nicht. Seine psychosoziale Diagnose ist in der Akte. Auf Antidepressiva spricht er nicht an,
und psychologische Betreuung hat er abgelehnt. Seine Ärzte in Deutschland hatten ihn rund um die Uhr unter Selbstmord-Beobachtung.«
    Leigh schlug die Akte auf. Sie warf einen Blick auf die Bewertung der posttraumatischen Belastungsstörung und las dann laut die militärische Vorgeschichte des Patienten. »Vier Einsätze: Al-Qaim, Haditha, Falludscha und Ramadi plus eine Zeit in Abu Ghuraib. Herrgott, der hat eine Tour durch die Hölle hinter sich. Wurde ihm eine Prothese angepasst?«
    »Noch nicht. Lesen Sie seine persönliche Vorgeschichte, Sie werden sie besonders interessant finden.«
    Sie überflog den Paragrafen. »Echt? Er hat Profi-Baseball gespielt?«
    »Hat für die Red Sox geworfen.«
    »Na gut, dann lassen Sie sich Zeit mit der Bestellung der Prothese.«
    Geoff lächelte. »Wir haben noch mal Glück gehabt. Dieser Bursche hätte die Yankees glatt gekillt. Im ersten Jahr an der Spitze ist er ’ne Anfängersensation, acht Monate später ist er im Irak.«
    »War er so gut?«
    »Er war der kommende Star. Ich erinnere mich, in Sports Illustrated was über ihn gelesen zu haben. Boston wählte ihn ’98 als Erstrunden-Nachwuchsspieler, hat ihn aber nie übernommen. Drei Jahre später beherrscht er die Single-A-Liga. Die Sox verloren einen ihrer Stammspieler, und plötzlich ist der Bursche Werfer in der Profiliga. «
    »Er machte den Sprung von der Single A zu den Profis in einer Saison? Donnerwetter.«
    »Der Frischling hatte Eiswasser in den Adern. Die Fans gaben ihm den Spitznamen ›Würger von Boston‹.
Im ersten Spiel an der Spitze lässt er als Werfer nur zwei Hits der Yanks zu, was ihn zum Kulthelden bei den Red-Sox-Fans machte. Im zweiten Spiel geht er über neun Innings und gibt einen einzelnen Run ab, bevor die Sox das Spiel im Zehnten verloren. Seine Neuauflage mit den Yankees war für Mitte September vorgemerkt, nur dass dann 9/11 dazwischenkam. Als die Saison wieder anfing, war er weg.«
    »Wie meinst du das, er war weg?«
    »Er haute einfach ab. Verließ die Sox und trat ins Marine Corps ein. Verrückter Schwachkopf.«
    »Im Lebenslauf steht, er ist verheiratet und hat eine Tochter. Wo ist seine Familie jetzt?«
    »Sie hat ihn verlassen. Er will nicht darüber reden, aber ein paar von den anderen Veteranen erinnern sich, Gerüchte gehört zu haben. Sie sagen, seine Frau hätte die Kleine genommen und sei abgehauen, als er sich meldete. Wahrscheinlich war sie stinksauer. Wer könnte es ihr verdenken? Statt mit

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