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Das Ende eines Dämons

Das Ende eines Dämons

Titel: Das Ende eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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verlangten dringend Einlaß.
    Maer O’Braenn hielt den Atem an.
    Die schweren Tore schwangen auf, um die Reiter einzulassen. Aber die Reiter rissen ihre Pferde herum und verschwanden wieder in Richtung Wald.
    Bevor die Wachen die Tore wieder schließen konnten, erwachte das leer geglaubte Lager.
    Waffenschwingend rannten die Barbaren auf das Tor zu und drückten es allein durch die Wucht des Ansturms auf. Zwei-, dreihundert gelangten ins Innere der Stadt, bevor von den Zinnen die ersten Pfeile schwirrten.
    Es war ein atemberaubender Anblick, der das Herz eines jeden Feldherrn höher schlagen lassen mußte. Wie ein reißendes Wildwasser wirbelten die Barbaren ins Innere, und bald war es ein unaufhaltsamer Strom. Sie quollen die Straße hoch und fächerten auseinander.
    Bevor die ersten Steine und siedendes Öl auf die Angreifer herabkamen, waren die ersten Barbaren bereits auf den Zinnen, und die Verteidiger hatten alle Hände voll zu tun. Was schließlich von den Zinnen herabfiel, waren tote Verteidiger.
    Als bereits mehr als die Hälfte der Barbaren im Stadtinneren war, kam die Flut ins Stocken. Die vordersten hatten mit geballter Stoßkraft die innere Mauer erreicht, wo sich ihnen die Stadtwachen entgegenwarfen.
    Die waren den wilden Barbaren ebenbürtig, und ein blutiges Ringen begann, das bald die Barbaren für sich entschieden - allein durch ihre Übermacht. Der Widerstand am inneren Tor brach, und selbst aus dieser großen Entfernung war zu erkennen, wie die Woge der Angreifer sich ins Innere ergoß. Außer den Gardisten waren keine Verteidiger zu sehen. Die Bürger Darains hatten sich in ihre Schlupfwinkel verkrochen, um das Ende dieser grimmigen Schlacht abzuwarten. Und die Götter mochten wissen, wofür sie beteten. Wie O’Braenn es erwartet hatte, stellten sie sich den Barbaren nicht in den Weg.
    Da und dort flammten Feuer auf. Es war die verdammte Lust der Barbaren am Morden und Brennen, und am Zerstören von allem, was sie nicht als Beute mitschleppen konnten.
    Aber das war nach der Eroberung durch die Caer auch nicht viel anders gewesen.
    Eroberer waren immer Barbaren!
    Die letzten der Lorvaner drängten ins Innere. Sie schlossen die Tore hinter sich. Die Stadt war nun ein gewaltiger Käfig, aus dem es kein Entrinnen gab.
    Daelin und seine Begleiter kamen den Hügel herauf zum verabredeten Ort, wo O’Braenn die Schlacht beobachtete.
    »Sie sind wie die Teufel«, sagte er, und es klang bewundernd und besorgt zugleich.
    »Die rechten Gegner für die Teufel von Darain«, erwiderte O’Braenn grimmig.
    »Wir hätten sie in der Falle«, stellte Daelin fest.
    »Ein Gedanke, den ich auch nicht loswerde«, stimmte O’Braenn zu.
    »Wir brauchten sie nur auszuhungern und ihnen ihre Pferde zu nehmen…«
    »Wir wären nicht besser als sie«, erwiderte O’Braenn. »Wenn wir unsere Helfer erschlagen…«
    »Unsere Helfer?«
    »Kämpfen sie nicht unseren Kampf? Solange wir ihnen aus dem Weg gehen, werden sie auf unserer Seite kämpfen, merk dir meine Worte, Freund.«
    »Solange Nottr sie führt«, ergänzte Daelin.
    »Auch ohne ihn sind sie nicht gefährlich. Ihre Zahl ist nicht mehr groß genug, und sie schrumpft mit jedem Tag. Ohne Nottr würde die Horde auseinanderplatzen in kleine Scharen, die im weiten tainnianischen Boden versickern. Es mag sein, daß wir von Nottr wieder hören, aber diese Horde wird bald vergessen sein. Laß uns abziehen. Ist Owain in sicherem Gewahrsam?«
    »Owain ist tot…«
    »Ihr habt ihn getötet?« fuhr O’Braenn auf.
    »Er war nicht zu halten und nicht zu überzeugen, Maer. Er war ohne Verstand. Er schrie nach Ma’Orann und den Priestern. Er war wie eine Bestie… voll von Carions Grimm. Er erschlug zwei meiner Krieger, bevor wir ihn zum Schweigen brachten.« Nach einem Augenblick, als er sah, wie der Tod Frankaeris O’Braenn naheging, fügte er hinzu:
    »Er war nicht mehr Owain O’Frankaeri, Maer. Er war nur noch eine Kreatur der Priester und ihrer Dämonen. Der Tod hat ihn davon erlöst.«
    O’Braenn nickte grimmig. Er blickte auf seine schwarze Faust und war dankbar für die Narbe. Er wußte, daß sie noch auf viele stoßen würden, die das Schicksal von Owain O’Frankaeri erlitten:
    Nicht tot und nicht am Leben - Sklaven der Finsternis.

9.
    Waerin-Dilvoog stand in der Nähe des Tores in der Morgendämmerung. Er hätte die Macht gehabt, das Tor zu öffnen, wenn die Wachen es nicht getan hätten.
    Als er sah, daß Daelins Trick wirksam war, zog er sich schleunigst in die

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