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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sich doch darin einig, dass sie sich »vom ersten Moment an verdammt sicher« gewesen seien. Sechs Monate später heirateten sie im Rahmen einer bescheidenen Zeremonie im Lighthouse Café, da sie sich dort zum ersten Mal begegnet waren.
    Auf Remis Anregung hin stürzte sich Sam kopfüber in sein eigenes Unternehmen, und nach einem Jahr stießen sie auf eine Goldader, indem sie einen Argonlaser-Scanner entwickelten, der auf größere Entfernung edelmetallhaltige Vorkommen und Verbindungen von Gold über Silber und Platin bis hin zu Palladium aufspüren und identifizieren konnte. Schatzsucher, Universitäten, Staatsbetriebe und Bergbaufirmen bewarben sich um Lizenzen für Sams Erfindung, und innerhalb von zwei Jahren konnte die Fargo Group einen jährlichen Reingewinn von drei Millionen Dollar verbuchen. Schon nach vier Jahren traten multinationale Konzerne an sie heran. Sam und Remi entschieden sich für das höchste Gebot, verkauften die Firma für genug Geld, um den Rest ihres Lebens komfortabel abzusichern, und frönten von da ab nur noch ihrer wahren Leidenschaft: der Schatzsuche.
    Für Sam und Remi war das Geld nicht der Motor ihres Lebens, sondern das Abenteuer und die Genugtuung, beobachten zu können, wie die Fargo Foundation aufblühte. Die Stiftung, die ihre Spenden unter unterprivilegierten und missbrauchten Kindern sowie dem Tier- und Naturschutz aufteilte, war während des vorangegangenen Jahrzehnts sprunghaft gewachsen und hatte im vorangegangenen Jahr verschiedenen Organisationen fast zwanzig Millionen Dollar an Unterstützung zukommen lassen. Ein wesentlicher Teil stammte aus Sams und Remis Privatvermögen, der Rest aus privaten Spenden. Wohl oder übel erregten ihre Aktivitäten die Aufmerksamkeit der Medien, wodurch wiederum weitere reiche Spender angelockt wurden.
    Die Frage, die sich ihnen jetzt stellte, war, ob diese Schiffsglocke vielleicht etwas war, das der Finanzierung weiterer wohltätiger Bemühungen dienen konnte, oder ob es sich nur um ein historisches Kuriosum handelte. Nicht dass dies von großer Bedeutung war. Historische Geheimnisse zu enthüllen, hatte einen ganz besonderen Reiz für sie. Ganz gleich wie oder was, sie wussten genau, wo sie anfangen mussten.
    »Es ist Zeit, Selma anzurufen«, entschied Remi.
    »Ja, jetzt ist Selma gefragt«, pflichtete Sam ihr bei.

    Eine Stunde später befanden sie sich wieder in ihrem im Plantagenstil erbauten Mietbungalow in Kendwa Beach an der Nordspitze Sansibars. Während Remi einen frischen Obstsalat zu Schinken und Mozzarella zubereitete und Eistee in Gläser einschenkte, wählte Sam Selmas Nummer. Über ihren Köpfen brachte ein anderthalb Meter großer Deckenventilator die Luft in Wallung, und eine kühle Brise bauschte die Gazevorhänge vor den Fenstern.
    Obgleich es in San Diego erst vier Uhr morgens war, nahm Selma Wondrash den Hörer schon nach dem ersten Klingeln ab. Sam und Remi überraschte das nicht, nachdem sie zu der Überzeugung gelangt waren, dass Selma pro Nacht nur vier Stunden lang schlief, außer sonntags, wenn sie sich eine fünfte Stunde Schlaf gönnte.
    »Sie rufen mich aus dem Urlaub immer nur dann an, wenn Sie in Schwierigkeiten oder im Begriff sind, in Schwierigkeiten zu geraten«, drang Selmas Stimme ohne Einleitung aus dem Telefonlautsprecher.
    »Das stimmt nicht«, protestierte Sam. »Als wir vergangenes Jahr von den Seychellen aus anriefen …«
    »War eine Pavianherde in Ihr Strandhaus eingefallen, hatte die Inneneinrichtung zerlegt und sich mit Ihrem gesamten weltlichen Besitz aus dem Staub gemacht. Und die Polizei hat Sie für Einbrecher und Diebe gehalten.«
    Sie hat recht, bestätigte Remi mit einer stummen Geste über die Kücheninsel hinweg. Mit der Messerspitze warf sie Sam ein Stück frischer Ananas hinüber. Er fing es mit dem Mund auf, und sie applaudierte ihm lautlos.
    »Okay, das ist wahr«, gab sich Sam geschlagen.
    Selma Wondrash stammte aus Ungarn, was man ihrem Akzent immer noch anhören konnte, und war die strenge, aber auch durchaus weichherzige Chefin von Sams und Remis dreiköpfigem Recherche-Team hinter der Fargo Foundation. Selma war Witwe, seit sie ihren Mann, zu Lebzeiten Testpilot der Air Force, bei einem Flugzeugabsturz zehn Jahre zuvor verloren hatte.
    Nachdem sie ihr Studium der Bibliothekswissenschaften in Georgetown mit einem Diplom abgeschlossen hatte, leitete Selma die Spezial-Sammlung der Kongress-Bibliothek, bis Sam und Remi sie von dort weglockten. Außer als hervorragende

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