1348 - Die ESTARTU-Saga
Die ESTARTU-Saga
Vom Dritten Weg zum Permanenten Konflikt - ein Chronist berichtet
von Ernst Vlcek
Auf Terra schreibt man den Dezember des Jahres 446 NGZ, was dem Jahr 4033 alter Zeitrechnung entspricht. Somit sind seit den dramatischen Ereignissen, die zum Kontakt mit ESTARTUS Abgesandten und zur Verbreitung der Lehre des Permanenten Konflikts in der Galaxis führten, rund 17 Jahre vergangen.
Doch in dieser relativ langen Zeitspanne gelingt es Sotho Tyg lan ebensowenig wie seinem Vorgänger, die Galaktiker auf den erwünschten Kurs zu bringen. Und als Tyg lan schließlich erkennt, daß seine Sache verloren ist, versucht er, den Untergang der Milchstraße herbeizuführen.
Glücklicherweise mißlingt auch dieses Unterfangen. Und mit dem Tod des Sothos verlagert sich das weitere dramatische Geschehen nach Estartu, wo nach dem Eingreifen der Netzgänger, der Zerstörung eines ESTARTU-Wunders und den Reden Oogh at Tarkans, des wiedererweckten Begründers der Upanishad-Lehre, selbst unter den fanatischsten Anhängern des Permanenten Konflikts große Zweifel an der Richtigkeit des bisher verfolgten Kurses entstehen. Zudem lassen auch die Pterus mehr und mehr ihre Maske fallen.
Wie aber all das anfing, was jetzt in Estartu der Klimax zustrebt, das berichtet DIE ESTARTU-SAGA ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Perry Rhodan und Atlan - Die Gänger des Netzes gehen gegen die Ewigen Krieger vor.
Gesll - Rhodans Frau sorgt sich um Eirene.
Ijarkor - Ein Ewiger Krieger empfängt einen Gorim.
Thokmenen - ESTARTUS Sachwalter für die Galaxis Muun.
Gadavanida - Eine Inkarnation der Estartu.
1. Buch: Gegenwart - nach 50.000 Jahren und einigen mehr
1.
Ein Chronist hat eigentlich nichts zu reden, aber ich sage euch: „Mißachtet mir die Kosmokraten nicht!"
Mein Wort hat tatsächlich kein besonderes Gewicht. Insofern nämlich nicht, da ich selbst keine Entscheidungen treffe und keine Taten setze, sondern nur notiere, was die Ergebnisse der Entscheidungen und Handlungen anderer sind. Ein Chronist bringt keine Veränderungen, es sei denn, er ist ein schlechter Chronist und beeinflußt durch eine Verfälschung der Geschichte die Handlungen späterer Protagonisten, Deuteragonisten und Tritagonisten ... In der Tat, selbst die Drittrangigen in der kosmischen Geschichte haben mehr zu bestellen als ein Chronist.
Ich halte nur die Ereignisse für die Nachwelt fest. Und ich habe nur ein Fenster in die Vergangenheit.
Dagegen stehen mir unzählige Fenster zur Verfügung, durch die ich in die Zukunft blicken kann - in Myriaden mögliche Zukünfte, unter denen ich mir jene mit der größten Probabilität aussuchen kann. Aber da ist Vorsicht geboten, denn auch schon Zukünfte mit höchstem Wahrscheinlichkeitsgehalt mussten solchen mit vermeintlich geringsten Chancen zur Verwirklichung weichen. Darum unterlasse ich es, mich als Prophet aufzuspielen. Ich lasse mich lieber überraschen.
Kosmonukleotide wie DORIFER -und neuerdings auch wieder TRIICLE-9 - haben solche „Fenster", von denen ich gerade gesprochen habe. Aber eben mit der Einschränkung zur Vorsicht, denn, auch das habe ich angemerkt, der übereifrige Zukunftsforscher kann da mitunter seine blauen Wunder erleben ... Was sag' ich da! Wenn man in der Zukunft schnüffelt, erlebt man immer Überraschungen, denn es kommt stets anders, als man denkt.
Ich bin also der Chronist der Mächtigkeitsballung ES, ich sagte es bereits. Und während ich dies erzähle, ist alles, worüber zu berichten ist, längst gelaufen. Und es ist sogar genauso gekommen, wie es zu befürchten stand -und dennoch ist andererseits alles anders gekommen, als man hätte voraussagen können. Das Ergebnis ist zwar das gleiche, aber der Teufel steckt im Detail.
Und über Details wird in meiner Chronik einiges stehen. Ich muß da sehr aufpassen, daß ich objektiv bleibe und mich nicht etwa der Schönfärberei schuldig mache. Ich bin ja nicht wirklich ein Unparteiischer, sondern ein Sympathisant, eben der Chronist von ES. Also muß ich um so sorgsamer wägen, bevor ich aus dem verzwickten Knäuel eines der Enden herauszupfe und damit meinen Geschichtsfaden spinne.
Dies ist ein geschichtsträchtiger Ort, an den ich mich zurückgezogen habe. „Ort" ist eigentlich nicht das richtige Wort, denn ich befinde mich im Nichts. Aber nicht nur, daß es mir widerstrebt, den Ausdruck „geschichtsträchtiges Nichts" zu verwenden, ist auch der Begriff „Nichts" irreführend. Hier
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