Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Köder mit automatischen Blastern und bemannten ihn mit den Attrappen von Droiden, die sie zuvor aus Ersatzteilen und gerade so vielen funktionstüchtigen Schaltkreisen notdürftig zusammengebaut hatten, dass die Maschinen eine gewisse Bewegungsfreiheit besaßen. Sie wussten außerdem, dass sie die Yuuzhan Vong, wenn sie zur Verteidigung Droiden einsetzten, aus der Fassung bringen und in eine rasende Zerstörungswut versetzen würden. Zu diesem Zweck errichteten sie ziemlich überstürzt ein großes Gebäude, ohne sich dabei Gedanken über tragende Pfeiler oder ein tief reichendes Fundament zu machen.
Doch obwohl die Verteidiger den Gebäudekomplex mit keinem tiefen Fundament ausstatteten, gruben sie ein Loch in den Boden, das sie anschließend mit Sprengstoff auffüllten und unter dem flachen Sockel des Bauwerks verbargen. Die Zünder für den Sprengstoff verbanden sie mit einem der Computer im Zentrum der Anlage. Nachdem General Dendo die Ladungen durch ein Kom-Signal scharfgemacht hatte, wurde die Explosion ausgelöst, sobald der Computer den Geist aufgab.
Und ein in den Rechner gestoßener und darin herumgedrehter Amphistab erfüllte diesen Zweck ziemlich zuverlässig.
Die darauf erfolgende Detonation zerschmetterte den Sockel des Gebäudes und überrollte den Keller mit einer Feuerwalze, die ein halbes Dutzend Chazrach verschlang, die bis dorthin vorgedrungen waren. Anschließend ließ der sich ausbreitende Feuerball das nächste Stockwerk in Rauch aufgehen und vernichtete auch den Yuuzhan-Vong-Krieger, seinen Amphistab und den von ihm zerstörten Computer. Die Sprengung knickte die wenigen Stützpfeiler im Innern des Gebäudes um, und als der Feuerball schließlich kollabierte, brach auch der gesamte Gebäudekomplex zusammen.
Zuerst krümmten sich die Wände, dann stürzte das oberste Stockwerk auf das zweite hinab. Die Außenmauern brachen und sackten, wenn auch ungleichmäßig, in sich zusammen und sorgten so für Zwischenräume, in denen einige Überlebende Schutz fanden. Aus geborstenen Fensterscheiben drangen Rauch und Staub, gefolgt von den Schreien der Eingeschlossenen und Verwundeten.
Shedao Shai rappelte sich vom Boden auf und knurrte böse. Sofort begann der Villip auf seiner linken Schulter hektisch zu schnattern, doch das Geheul der rechts von ihm aus dem Dschungel zuckenden Blasterstrahlen erinnerte ihn warnend an sein dringendstes Problem. Der Umstand, dass er keinen Ton von seiner linken Flanke vernahm, gefiel ihm noch weniger. Er rief dem Villip einen kurzen Befehl zu, ordnete den Rückzug an und machte sich daran, durch die Nacht zu stapfen, diesmal in umgekehrter Richtung.
Wie konnte ich das nur zulassen! Er kniff die Augen zusammen. Elegos! Der Caamasi hatte sich so offen und friedfertig gegeben, so intelligent und aufrichtig, dass Shedao Shai die Gerissenheit und Arglist, die ein solcher Hinterhalt erforderte, gar nicht mehr in Rechnung gestellt hatte. Sie könnten sogar vorhergesehen haben, wie ich sie auf der Grundlage meines Kontakts mit Elegos eingeschätzt habe. Diese Wesen sind nicht wie die Chazrach. Es wird nicht einfach sein, sie zu unterwerfen.
Shedao Shai brüllte seine Wut in die Nacht hinaus. Aber der Tag wird kommen. Und er wird mir gehören.
Mara hörte Anakins Funkspruch ebenso wie den Befehl, der ihn dazu aufforderte, sich unverzüglich zum Opalwäldchen zu begeben. Sie griff mit ihren Sinnen hinaus und fand ihn rasch. Doch im nächsten Moment fühlte sie ganz in seiner Nähe Anzeichen von Schwierigkeiten aufflackern. Sofort schaltete sie ihr Komlink ein. »Jade hier, bin unterwegs zu Zwölf.«
Mara fühlte sich von der Macht durchpulst. Bisher hatte sie auf der anderen Seite des grünen Streifens, der Anakins Einsatzort von ihrem trennte, untätig hinter den Reihen der Jedi gewartet. Die Kämpfe auf ihrer Seite waren nicht besonders heftig gewesen, sodass sie bisher nicht aufgefordert worden war, zu den anderen aufzurücken. Doch nachdem sie den Gehweg hinter sich gelassen und einen Satz über die Brüstung zur nächsten Ebene gemacht hatte, erkannte sie den Grund dafür.
Die Yuuzhan Vong hatten sich mit aller Gewalt auf das Zentrum der Jedi-Formation gestürzt, wo Kyp Durron und Wurth Skidder, die beide aus zahlreichen Wunden bluteten, sich vier ihrer Krieger entgegenstellten. Auf dem Weg hinter ihnen war Anakin auf dem Kamm eines niedrigen Hügels stehen geblieben, hatte Daeshara’cor zu Boden gleiten lassen und hielt nun mit zwei Lichtschwertern eine
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