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Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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sicher, dass sie ihn auch daran hindern würde, die Sorte Jedi zu werden, die er einmal werden sollte. Die Verantwortung für andere könnte mich blind machen für meine Verantwortung in der Macht.
    Er zog den Kopf ein, trat durch die Luke und grinste Ganner an. »Corran meint, ich könnte Ihnen, wenn Sie wollen, die letzte Dosis Beruhigungsmittel geben.«
    »Nein, nicht nötig.«
    Jacen nickte, dann zielte er nach Ganners Oberschenkel. Der Injektor näherte sich bis auf fünf Zentimeter und verharrte dann, als hätte Jacen versucht, Transparistahl damit zu durchdringen.
    Ganner starrte ihn finster an. »Treib es nicht so weit, dass ich dir deinen Injektor kaputtmache, Jacen.«
    Wenn er das noch kann, wird er wohl auch nicht die Kontrolle verlieren. »Tut mir Leid, aber Corran hat gesagt…«
    »Corran hat gesagt, was er sagen musste. Ich will kein Beruhigungsmittel. Zumindest jetzt noch nicht.« Ganner drehte den Kopf und sah einen der Noghri an. »Sirhka, ich brauche Ihre Hilfe, bitte.«
    Der Noghri schnallte sich von seinem Sitz los. »Ja?«
    »Im Medipack steckt ein Nilar-Feldkauterisierer.« Ganner schälte den Verband von seinem Gesicht. »Verschließen Sie die Wunde damit.«
    Der Noghri nickte und bückte sich, um das Medipack unter Ganners Sitz hervorzuziehen. Er öffnete es und entnahm dem Behälter einen sechzehn Zentimeter langen Stift, der einen dicht gebündelten, niederfrequenten Laserstrahl abgab, der die Wunde ausbrennen und verschließen würde. Der Noghri erhob sich, und Jacen wurde zum ersten Mal bewusst, dass ein Teil der Muster auf seiner grauen Haut von Narben herrührte. Er war sich sicher, dass Sirhka einige davon eigenhändig mit einem Kauterisierer verschlossen hatte.
    »Warten Sie.« Jacen hob eine Hand. Die Wunde in Ganners Gesicht verlief von oberhalb des linken Auges quer über den Backenknochen bis zum Unterkiefer. Wenn Ganner atmete, stieg Blut in den unteren Abschnitt der Wunde und warf Blasen. Der Amphistab hatte, als er das Gesicht traf, offenbar auch den Knochen beschädigt.
    »Worauf?«
    »Wir verschwinden bald von hier. Dann können Sie sich in einen Bacta-Tank legen. Wenn Sirhka dieses Ding benutzt, wird eine Narbe zurückbleiben.«
    »Das nehme ich in Kauf.« Ganner sah den Noghri an. »Sie brauchen kein Kunstwerk abzuliefern. Schließen Sie einfach die Wunde.«
    Der Noghri nickte und streckte die Hand aus, um Ganners Fleisch zusammenzuflicken. Er fuhr mit dem Kauterisierer über die Wundränder, worauf winzige weiße Rauchwolken in die Luft stiegen. Jacen drang der bitter-süße Geruch verbrannten Fleisches in die Nase, den er auch durch heftiges Schnauben nicht loswerden konnte. Und so sehr er sich auch abwenden und weggehen wollte, er konnte es nicht.
    Ganner packte die Armlehnen seines Sitzes, seine Muskeln zogen sich bei jedem Strich des Kauterisierers zusammen. Jacen spürte einen gewissen Schmerz von ihm ausgehen, der indes bedeutend geringer war als der Ekel, den der verletzte Jedi ausstrahlte. Es kam Jacen fast so vor, als würde Ganner den Hieb, der die Wunde geöffnet hatte, mit jedem Strich des Kauterisierers neu erleben.
    »Keine Sorge, Ganner, Sie werden sich nicht noch einmal von denen zum Narren halten lassen.«
    Ganner sagte erst etwas, als Sirhka in die Knie ging und sich die Wunde an seinem Oberschenkel vornahm. Der Jedi nahm eine in Desinfektionsmittel getauchte Kompresse, tupfte damit die eine Seite seines Gesichts ab und saugte das Blut auf. Außer der schmerzhaften Linie von der Stirn bis zum Kinn ließ sich das meiste Rot entfernen. Doch die Haut entlang dieser Linie war offensichtlich noch sehr empfindlich, trotzdem wusch sich Ganner ohne Rücksicht das ganze Gesicht.
    »Du verstehst nicht, Jacen. Nicht die Yuuzhan Vong haben mich zum Narren gehalten. Das habe ich selbst getan.« Ganner schloss einen Moment die Augen und lehnte sich zurück. Dann öffnete er lediglich das rechte Auge. »Während dieser ganzen Mission, sogar seit ich zum ersten Mal von den Yuuzhan Vong gehört habe, wollte ich beweisen, dass ich besser bin als sie. Ich war wütend, weil es mir auf Bimmiel nicht gelungen war, einen Yuuzhan Vong zum Kampf zu stellen. Den ersten, den ich heute Nachmittag getötet habe, habe ich hereingelegt und dazu gebracht, in diesen Schacht zu fallen. Mir war klar, dass er ein Idiot war und wegen seiner Dummheit starb. Irgendwie dachte ich von da an, ich wäre, verglichen mit dem Rest von ihnen, ein wahres Genie.«
    Während der Noghri die zweite

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