Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
sein.«
»Das hoffen wir auch.« Traest Kre’fey gab Admiral Pellaeon noch einmal die Hand. »Mögen Ihre Kursberechnungen einfach und Ihre Umlaufbahnen sicher sein.«
»Dasselbe Ihnen.« Pellaeon nickte und marschierte die Rampe hinauf. Dann blickte er zurück, um sich zu versichern, dass er sich später an diese Männer erinnern würde. Denn er war sich ganz und gar nicht sicher, ob er sie jemals wieder sehen würde. Dann wurde die Landerampe eingezogen, und seine Fähre brachte ihn nach Hause.
Jaina saß in der Meditationskammer an Bord der Ralroost und fühlte sich noch immer wie betäubt. Annis Tod hatte in ihrem Leben eine Lücke hinterlassen, und Jaina war darüber gleichermaßen überrascht wie entsetzt. Die Überraschung rührte wohl daher, dass sie die Frau erst seit so kurzer Zeit gekannte hatte. Sicher, wir sind zusammen geflogen und haben die Unterkunft geteilt, trotzdem… Anni hatte gerne gespielt, und niemand mit klarem Verstand würde sich auf ein Glücksspiel mit einer Jedi einlassen, sodass Jaina sich in ihrer Freizeit andere Beschäftigungsmöglichkeiten gesucht hatte. Trotzdem waren sie immer wunderbar miteinander ausgekommen. Jaina wusste, dass Anni sie gemocht hatte. Und sie hatte Anni gemocht.
Aber dass sie sich während ihrer Zeit bei den Renegaten offenbar näher gekommen waren, als Jaina jemals für möglich gehalten hätte, erfüllte sie mit Schrecken. Und dass sie trotzdem nicht mehr über Anni gewusst hatte, war eine noch größere Überraschung für sie. Colonel Darklighter hatte ihr gesagt, dass er eine Nachricht aufnehmen und an Annis Familie schicken wollte, und sich bei Jaina erkundigt, ob sie gerne ein paar Worte hinzufügen wolle. In dem Moment war ihr klar geworden, dass sie nicht mal von Annis Familie gewusst hatte. Anni hatte nie über ihr Leben außerhalb der Staffel gesprochen, und Jaina hatte sich hinsichtlich ihrer eigenen Familie auch immer ein wenig bedeckt gehalten, da sie annahm, dass Anni ohnehin genug darüber wusste.
Sie warf einen Blick auf die Datenkarte in ihrer Hand. Sie hatte Annis Familie eine Nachricht übermittelt und umgehend eine Antwort erhalten. Die auf der Datenkarte gespeicherte Holovid-Übertragung hatte ihr eine ältere Frau gezeigt, bei der es sich eindeutig um Annis Mutter handelte. Ihre Augen waren von Tränen gerötet, und sie gab sich alle Mühe, nicht zusammenzubrechen. Sie erklärte Jaina, Anni sei sehr glücklich darüber gewesen, dass Jaina ihre Freundin und Flügelfrau war, und habe in jeder Nachricht nach Hause von ihr gesprochen. Schließlich hatte Annis Mutter noch hinzugefügt, dass sie ein paar persönliche Dinge ihrer Tochter gerne Jaina überlassen würde und sie sich, sollte Jaina jemals nach Corellia kommen, sehr freuen würde, sie kennen zu lernen.
Ich hatte ja keine Ahnung. Ich hätte es wissen müssen. Ich… Jaina bedeckte mit der linken Hand die Augen. Zwischen den Fingern sickerten Tränen hervor. Das Gefühl der Schuld machte den Verlust nur noch schlimmer. Ihr Verstand sagte ihr zwar, dass es nichts gab, das sie hätte tun können, um Anni zu retten, aber das änderte nichts an dem bohrenden Gefühl, dass sie einen Weg hätte finden müssen, um das Leben ihrer Freundin zu schützen. Jetzt weiß ich, wie sich Anakin seit Chewies Tod fühlt.
Als sich die Tür der Kammer öffnete, zog sie die Nase hoch, richtete sich auf und wischte rasch die Tränen weg. Sie betrachtete die Silhouette in der Tür und bewerkstelligte ein schwaches Lächeln. »Hat Mom dich geschickt?«
Anakin zuckte die Achseln und ließ sich auf dem Boden nieder. »Eigentlich habe ich sie selbst irgendwie dazu gebracht. Sie wusste, dass du lieber allein sein wolltest. Es hat ihr aber nicht gefallen, dich allein zu lassen. Allerdings wollte sie auch nicht, dass du denkst, sie würde dich für zu jung halten, um allein damit fertig zu werden. Ein Wink mit dem Zaunpfahl von mir, und sie rückte schließlich selbst mit dem Vorschlag heraus.«
»Du wärst jetzt bestimmt lieber woanders.«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich wollte mit dir reden. Und ich habe mir gedacht, dass dies hier der beste Ort dafür ist. Der einzige, an dem ich niemandem im Weg bin.«
Jaina runzelte die Stirn. »Es gibt hier jede Menge Jedi.«
»Sicher, aber die sind alle entweder verwundet oder mit den Ereignissen um Corran Horn beschäftigt. Ein paar, Wurth zum Beispiel, fragen sich auch, wie es kommt, dass ich Yuuzhan-Vong-Krieger töten konnte, ohne viel mehr als einen
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