Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
farblosen Wischwasch des Hyperraums, und Leias Zwischenruf ging in der Funkstille des Sprungs verloren. Luke spürte Mara neben sich, wie sie in aller Ruhe die letzten Systemchecks durchführte und sich auf den bevorstehenden Kampf konzentrierte. Es hatte nie eine Diskussion darüber gegeben, gemeinsam in die Schlacht zu ziehen. Sie waren auf eine Weise ein Team, die sich selbst dem Verständnis von Han und Leia entzog, und sie hatten schon oft festgestellt, dass sich ihre Überlebenschancen erhöhten, wenn sie gemeinsam kämpften.
Der Schleier des Hyperraums löste sich zu Sternlinien auf, und Talfaglio erschien vor Lukes Kuppel, eine kleine, orangefarbene Kuppel neben der hellen Scheibe der roten Sonne. Obwohl die Flottille so dicht an das Gravitationszentrum gesprungen war, wie sie es nur wagte, stellte sich die Schlacht als winziges Netz aus Laserblitzen und Plasmaspuren in der Dunkelheit zwischen ihnen und dem Planeten dar. Die feindliche Flotte war mit bloßem Auge noch nicht zu sehen, aber bald entdeckte Luke sie auf dem taktischen Display. Sie hatte den Mikrosprung bereits durchgeführt und befand sich nun auf der anderen Seite der Blockade, direkt der Jedi-Flottille gegenüber, mit Kurs auf den Evakuierungskorridor.
Rigard Matl führte seine Schocker beinahe mit Lichtgeschwindigkeit auf die Blockade zu, seine Lieblingsangriffstaktik, die seinem Geschwader den Namen eingebracht hatte. Die Schwerter flogen nur so schnell, dass sie ihre Unterstützungsposition einnehmen konnten. Das taktische Display zeigte die Sternzerstörer der Neuen Republik, die gestaffelt entlang des Evakuierungskorridors ihre Position einnahmen und jeweils von einer Fregatte und zwei Geschwadern Kurzstreckenjäger geschützt wurden. Der Rest der Flottille folgte den Schwertern in Richtung Talfaglio.
Außerhalb von Lukes Kuppel schwoll die Schlacht rasch von dem winzigen Netz zu einem mondgroßen Knäuel aus Plasmaspuren und Laserblitzen an. Die Blockadeschiffe zogen sich weiterhin um Kyps Dutzend zusammen und beschossen das Geschwader aus allen Richtungen. Das Dutzend wechselte innerhalb der Kugel die Positionen und reservierte das Laserfeuer für Grutchins und Magmageschosse. Es waren nur neun X-Flügler zu sehen, doch als Luke mit der Macht die Lage erkundete, fühlte er die vermissten Piloten auf dem Schlachtfeld verstreut, allein, verängstigt und ohne Zweifel in Evakuierungsanzügen. Er ließ von R2-D2 eine Nachricht an die Bergungseinheit übermitteln und versuchte, nicht darüber nachzudenken, was den Abgeschossenen passieren würde, wenn sie von einer verirrten Plasmakugel getroffen wurden oder in einen Emissionsstrahl gerieten.
Die nächsten Blockadeschiffe scherten aus, um den Schockern entgegenzufliegen, die eine Flut von Protonentorpedos auf sie abfeuerten und ihren Sturm fortsetzten. Die Waffen erreichten ihre Ziele fast im gleichen Moment, in dem sie abgeschossen wurden. Zwei Korvetten brachen auseinander, da ihre Schildmannschaften die Torpedos übersahen; acht weitere spuckten Leichen und Atmosphäre in den Raum, als die Annäherungszünder dicht an den Rümpfen die Explosion auslösten. Dann waren die Schocker durch und zischten an Kyps Dutzend vorbei auf die gegenüberliegende Seite der zusammenbrechenden Blockade.
Luke führte sein Geschwader in das hinter den Schockern entstandene Loch. Die Piloten verschwendeten keine Energie für ihre Trägheitskompensatoren − die Dovin Basale waren stark genug, um ihre Schilde zu zerreißen. Als zwei Korvetten herbeieilten, um ihnen den Weg abzuschneiden, warf Luke eine Schattenbombe − sie flogen zu schnell, um ihre S-Flächen in Feuerposition zu stellen − und lenkte sie mithilfe der Macht zum zweiten der beiden Schiffe. Es war nicht notwendig, Mara zu sagen, dass sie sich ums erste kümmern sollte; er wusste, sie würde die gleiche Taktik anwenden. Einen Augenblick später brachen simultane Detonationen beiden Schiffen das Rückgrat.
Wow!, kam von Mara herüber.
Der Dovin Basal der Korvette erwischte Lukes Schilde. Warnsignale dröhnten durch das Cockpit. Mara schob sich mit ihrem Jäger heran, um ihn für den Moment zu schützen, den R2-D2 brauchte, um die Reserve aufzubauen. Das dritte Mitglied ihres Schild-Trios, der junge Tarn Azur-Jamin, zerstörte den Angreifer mit einer Schattenbombe.
»Danke, Stiller«, sagte Luke über Kom.
Tarn ließ den Transmitter klicken − eine geschwätzige Erwiderung für den wortkargen Jedi −, und dann kreuzten sie die Kampfzone,
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