Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
irgendeinem Grund, den sie noch nicht kannte, wollten Han und Dr. Nimbi diese Frau beim Abflug von Corellia mitnehmen. Jaina war überhaupt nicht hier − keines ihrer Kinder. Leia hätte erleichtert sein sollen, doch stattdessen fühlte sie sich enttäuscht und sehr allein.
»… nicht wahr, Leia?«, fragte Han.
»Ja, natürlich«, antwortete Leia ohne die geringste Ahnung, wozu sie ihre Zustimmung gab. »Das stimmt.«
Han nickte energisch. »Verstehst du?«
»Verändert der Raumkampf auch die Augenfarbe?«, fragte die Krankenschwester, die den Datenbildschirm am Tank der geheimnisvollen Frau überflog. »Ich meine mich zu erinnern, dass Jaina braune Augen hat, wie ihre Mutter. Die Augen der Patientin sind als grün aufgeführt.«
»Kosmetische Färbung«, erklärte Leia. Wenn sie auch nicht mit dem Herzen dabei war, so wusste sie, dass Han ihre Unterstützung brauchte. »Damit sie nicht so leicht zu identifizieren ist.«
Sal-Solo wirkte misstrauisch. »Was versuchst du hier abzuziehen, mein lieber Cousin? Diese Frau kann überhaupt nicht deine Tochter sein.«
»Ich könnte ihre Identität mit einem einfachen Gentest bestätigen«, schlug Dr. Nimbi vor. »Die Ergebnisse hätten wir in, nun, zwei Tagen.«
Sal-Solo starrte den Arzt finster an, dann wandte er sich an die Krankenschwester. »Lesen Sie die Aufnahmedaten. Wer ist verantwortlich?«
Han hatte sich in der Zeit ihrer Trennung doch nicht so weit verändert, dass Leia sein Sabacc-Gesicht nicht durchschaut hätte. Er wartete die Antwort der Krankenschwester mit vorgetäuschtem Desinteresse ab, aber die Augen hielt er starr auf ein Spiegelbild des Datenblocks auf der Oberfläche von Tank Zwei gerichtet. Als der Bildlauf endete, zeigte das Spiegelbild mehrere leere Eingabefelder. Han schaute rasch zurück zu der Krankenschwester.
»Sie wurde anonym eingeliefert.« Er sagte es, als wüsste er das genau. »Ohne Name und ohne Kontaktadresse.«
Der Krankenschwester stand der Mund offen, aber sie nickte. »Es wurden nicht einmal Angaben über die Art und Weise der Aufnahme gemacht.«
Han wandte sich grinsend Sal-Solo zu. »Mehr Beweis brauchst du wohl nicht, Herr Generalgouverneur.« Er drückte einen Finger an den Bacta-Tank, und die Frau schlug ihre grünen Augen auf. »Sie kommt mit uns − oder ich informiere jede Medienstation im System, dass du unsere Tochter gegen unseren Willen hier festhältst.«
Sal-Solo warf ihm einen finsteren Blick zu. »Wenn ich wollte, könnte ich dir deine Lüge nachweisen.«
»Gewiss«, sagte Han. »Aber könntest du es auch den Yuuzhan Vong glaubhaft machen?«
Sal-Solos Miene wurde noch giftiger, und er fragte den Doktor: »Ist sie transportfähig − sofort?«
»Wir könnten ihnen einen transportablen Bacta-Tank leihen«, meinte Dr. Nimbi. »Solange sie die Flüssigkeit wechseln, wenn sie wegen Leia anhalten, sollte es dieser Patientin ebenfalls gut gehen.«
Sal-Solo betrachtete den Tank und versuchte ohne Frage genau so fieberhaft herauszufinden, was die Frau im Tank mit den Solos zu tun hatte − und welches Interesse derjenige an ihr hegen mochte, der Roxi Bari geschickt hatte. Schließlich zog er ein säuerliches Gesicht und wandte sich an Dr. Nimbi.
»Ich glaube, ich sehe tatsächlich eine gewisse Familienähnlichkeit«, meinte Sal-Solo. »Aber Sie verkaufen ihnen den Tank, der wird nicht verliehen. Sonst müsste ihn ja einer von ihnen zurückbringen.«
3
Endlich schob sich die Sicherheitsluke auf und gab den Blick auf das Innere des öffentlichen Liegeplatzes frei, wo die Solos den Millennium Falken für alle sichtbar versteckt hatten. Auf jedem anderen Planeten hätten sie eine private Bucht in einem sehr diskreten Luxusdock angemietet. Doch auf Corellia hätte diese Maßnahme mehr Aufmerksamkeit erregt als vermieden. Leia und Han beobachteten kurz die Aktivitäten auf dem Boden der Andockbucht, dann traten sie aus der engen Zugangsschleuse.
Leise schloss sich die Luke hinter ihnen, und nun hatten sie endlich einen Ort erreicht, an dem sie offen reden konnten. Leia verdrängte ihre zunehmende Erschöpfung, ergriff Han am Arm und zog ihn zu sich herum.
»Han, was geht hier eigentlich vor sich?« Aus der Zugangsschleuse hörte sie Lärm, als die CorSec-Eskorte ihre »Tochter« und ihren transportablen Bacta-Tank hineinschoben. »Wer ist diese Frau, und warum wollte Dr. Nimbi, dass wir sie aus dem Medicenter mitnehmen, obwohl sie den Aufenthalt dort offensichtlich sehr dringend braucht?«
»Weil sie
Weitere Kostenlose Bücher