Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
sie verstehen konnte, vor der sie sich nicht abzuschirmen brauchte. Nach einem Moment warf er ihr eine Kiste zu. Sie stopfte sie in den Frachtraum und drehte sich wieder um, nahm die Nächste entgegen. Sie arbeiteten gemeinsam und verfielen in einen lockeren Rhythmus. Bald war das Schiff beladen, und der Jedi-Meister und seine Schülerin schnallten sich auf ihren Sitzen an.
»Was nun?«, fragte sie, nachdem sie fertig waren.
»Was willst du denn machen?«
Jaina überlegte. Sie war immer selbstsicher gewesen − impulsiv, sogar großspurig. Diese Eigenschaften wurden nun durch eine tiefe Demut in der Kraft der Macht gehärtet. »Ich fliege natürlich weiter, aber ich weiß nicht, ob mich die Rebellen noch haben wollen.«
»Warum gehst du dann nicht auf dem Weg weiter, den du begonnen hast? Im Widerstand gibt es Platz für eine Listenreiche. Du kannst schnell Pläne entwickeln und hast ein Händchen für Strategie.«
Sie dachte die Idee weiter, und sie gefiel ihr. »Nicht schlecht«, räumte sie ein. »Und du?«
Kyp schenkte ihr ein verlegenes Lächeln. »Ich werde versuchen, einen neuen Jedi-Rat zu gründen, um Konsens statt Zwietracht herbeizuführen.«
Sie brach in schallendes Gelächter aus. »Ich habe gesehen, wie sich meine Mutter damit abgemüht hat. Vertrau mir, das wird die bisher größte Herausforderung für dich!«
Er zuckte mit den Schultern. »Weder du noch ich legen besonderen Wert darauf, es uns leicht zu machen.
Und was das betrifft, ich habe gehört, Jag Fei habe ein Treffen mit deinem Onkel Luke verabredet. Wenn sich eine Jedi-Offensive abzeichnet, wäre ich schon sehr überrascht, falls er nicht mittendrin steckte.«
Kurz hellte Freude Jainas Laune auf. Sehnsüchtig fragte sie sich, ob sie es eines Tages verdienen würde, jemanden wie Jag zum Freund zu haben, jemanden, der wie Leia niemals vom Pfad des Helden abwich.
Falls Kyp Jainas Gedanken aufgeschnappt hatte, war er taktvoll genug, um es sich nicht anmerken zu lassen.
»Bist du fertig?«
Sie reagierte mit einem entschlossenen Nicken, und dann richtete sie den Blick auf die Herausforderungen, die vor ihr lagen.
Khalee Lah betrat Harrars Kammer und ging auf ein Knie. »Die Schlacht war eine Niederlage«, sagte er offen. »Die Jeedai ist entkommen. Es scheint, dass ich mit Ketzerei infiziert war, sonst hätten mir die Götter erlaubt, ruhmreich im Kampf zu fallen. Mein Scheitern befleckt nun den Namen meiner Domäne. Und den Namen des Kriegsmeisters, den Sie Ihren Freund nennen.«
Der Priester nahm die Worte schweigend zur Kenntnis. Die Bitte, die darin angedeutet wurde, war mehr als offensichtlich. Als Reaktion griff er nach der mechanischen Abscheulichkeit und reichte sie dem Krieger.
»Ich werde Tsavong Lah berichten, dass sein Blutsverwandter durch Tricks der Jeedai in der Schlacht gestorben ist, geopfert durch seine eigenen Männer. Nehmen Sie dies mit auf Ihr Schiff, und es wird so geschehen.«
Khalee Lah neigte den Kopf und nahm das Gerät entgegen. Daraufhin erhob er sich und verließ den Raum.
Als er allein war, nahm Harrar seinen Villip und berichtete Tsavong Lah, was er zu sagen versprochen hatte. »Jaina Solo hat sich als eine über Erwarten hinaus würdige Gegnerin erwiesen«, schloss er, »und es könnte noch eine Weile dauern, bis das Zwillingsopfer stattfinden wird.«
»So ist der Wille der Götter«, erwiderte Tsavong Lah.
»Setzen Sie die Verfolgung fort, und wir werden uns später weiter über diese Angelegenheit unterhalten.«
Der Villip stülpte sich abrupt um und ließ Harrar mit vielen Fragen zurück. Sein Scheitern war nicht so hart aufgenommen worden wie erwartet, und der Priester der Täuschung überlegte, ob er vielleicht nicht der Einzige gewesen war, der versagt hatte.
War es möglich, dachte er, dass Jacen Solo am Ende doch nicht überlebt hatte?
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