Das Erbe der Jedi-Ritter 11 - Rebellenträume
Dovin Basal. Dann zogen Jags Laser eine Naht vom Bug bis zur Cockpitkuppel und rissen auf dem ganzen Weg brennende Löcher. Der Korallenskipper flog als tote Materie weiter, während die anderen an den Zwillingssonnen-Piloten vorbeirasten und sich in einem Bogen erneut näherten.
Jaina warf einen Blick auf das Sensordisplay, auf Jags Zeitdifferenz. »Eine Dreiviertelsekunde später! Jag, Sie haben falsch geraten.«
»Ich würde eher sagen, ich habe Ihnen beigebracht, ein bisschen weniger vorhersehbar zu sein.«
Ihr gelang ein amüsiertes Lächeln. Man konnte sich darauf verlassen, dass Jags persönliche Schilde jede Kritik abwiesen. »Versuchen wir’s noch einmal. Vielleicht kann Jag bei nur zwei Möglichkeiten diesmal richtig raten.«
Der Kurs der Yuuzhan-Vong-Fregatte brachte sie dicht an den Stern Pyria, eine Umkehrung von Jainas vorherigem Kurs, und danach hielt sie direkt auf Borleias zu. Sobald Jaina, Kyp und Jag mit den drei Skips fertig waren, die sie aufhalten sollten, rasten sie hinter der Fregatte her und holten sie schnell wieder ein.
Die Fregatte ließ den Orbit der Sonne hinter sich und flog direkt auf Borleias zu. Jainas Sensoren zeigten die Rebel Dream auf einem Abfangkurs; Kom-Meldungen wiesen darauf hin, dass Sternjägerstaffeln sowohl vom Planeten als auch von der Lusankya aus starteten. Es war unmöglich, dass die Fregatte dicht genug an Borleias herankommen würde, um Schaden anrichten zu können.
»Die Fregatte wird langsamer«, meldete Kyp. »Sie ändert ihren Kurs. Die Yuuzhan Vong müssen doch wissen, dass dieser Versuch vergeblich ist.«
»Wartet, wartet«, sagte Jag. »Seht euch den Bauch an.«
Jaina tat es und erkannte, dass sich an der Unterseite der Fregatte ein lang gezogener Schlitz öffnete. Es war eine feucht aussehende Öffnung, so reizlos wie der Mund eines Hutt, der zugekniffen gewesen war und nun langsam aufgerissen wurde.
Dann sonderte der Riss etwas ab, kleine unregelmäßige Gegenstände, die herausfielen und auf dem ursprünglichen Kurs der Fregatte weitertrieben.
Jaina runzelte die Stirn. Die Gegenstände bewegten sich. Mehr organische Waffen. Vielleicht Planetenformer irgendeiner Art, wenn die Vong sie aus dieser Entfernung auf Borleias losließen und nicht auf ein bestimmtes militärisches Ziel abwarfen.
Dann erkannte sie, dass die Störung in der Macht, die sie spürte, sich mit diesen Gestalten bewegte. Ihr Magen zog sich zusammen Sie beschleunigte auf die Wolke zappelnder Gestalten zu und ignorierte die Fregatte und die Korallenskippereskorte, die zum Rückflug ansetzten.
Dann konnte sie sehen, was die Yuuzhan Vong dort abgeworfen hatten.
Personen. Überwiegend Menschen und einige wenige Sullustaner, Rodianer oder Devaronianer. Es waren Männer und Frauen jeden Alters, nackt …
Nein, nicht vollkommen nackt. Als sie näher kam, konnte Jaina die transparente Hülle um ihre Körper erkennen und einen transparenten Sack, der wie aufgeblasen um ihre Köpfe hing. Sie trugen eine Variante der Ooglith-Hüllen, der Umweltanzüge der Yuuzhan Vong; zweifellos würde ihnen das ein paar Lebensminuten mehr geben, während sie durch den Raum schwebten. Vielleicht würden sie erfrieren, vielleicht ersticken, vielleicht die Atmosphäre von Borleias erreichen und verbrennen. Aber sie waren alle nur noch Minuten vom Tod entfernt, zwanzig von ihnen oder mehr.
Eine Sullustanerin sah, wie sich Jainas X-Flügler näherte. Sie drehte den Kopf und schaute Jaina an, die Augen vor Angst weit aufgerissen, das Gesicht flehentlich verzogen. Jaina konnte nur hilflos zurückstarren.
Sie bemerkte, dass Jag sprach.
»… Geiseln abgeworfen. Sie scheinen in einer Art Ooglith-Hüllen zu stecken. Sie fallen direkt auf Borleias zu. Ich glaube nicht, dass die Schwerkraft des Planeten sie bereits wahrnehmbar beschleunigt. Ich kann die Überlebenszeit, die die Anzüge ihnen gewähren, nicht einschätzen. Ich sehe zweiundzwanzig, wiederhole zweiundzwanzig von ihnen. Warte auf Befehle.«
Die Worte, so ruhig, so klinisch, rissen Jaina aus ihren Gedanken. Sie warf einen Blick zu den Korallenskippern und der Fregatte, die sich entfernten.
»Lass es sein.« Das war Kyps Stimme, und sie spürte sie ebenso durch die Macht, wie sie sie über das Kom hörte. »Sie versuchen, dir deine Reaktionen zu diktieren.«
»Gelassenheit«, flüsterte sie. Sie hatte das Gefühl, wenn sie lauter spräche, würde die Lautstärke ein Loch in sie reißen und den Zorn, der in ihr wuchs, herauslassen. »Der Weg
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