Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
des Zimmers wurde es unruhig. Leia nahm an, dass Medtechs Tahiri untersuchen wollten, und trat beiseite, um sie durchzulassen. Aber es waren Goure, der Ryn, mit dem sich Tahiri angefreundet hatte, und ein bakuranischer Ureinwohner, ein Kurtzen, der ein sandfarbenes, ärmelloses graues Gewand mit einem breiten Ledergürtel um die Taille trug. An diesem Gürtel befanden sich zahllose Taschen, die rasselten, wenn er sich bewegte.
»Es tut mir leid«, sagte der Ryn verlegen. »Ich wollte nicht stören.«
»Nein, kommen Sie bitte herein.« Jaina hatte Leia das wenige erzählt, was sie von Tahiri über den Ryn erfahren hatte. »Han wird später auch noch vorbeikommen. Ich weiß, dass er mit Ihnen reden will.«
Goure wirkte eher unsicher bei dieser Bemerkung. »Oh?«
»Er hat einen Ryn-Freund, von dem er eine Weile nichts gehört hat. Sein Name ist Droma.«
»Droma?« Goure dachte einen Moment nach. »Der Name kommt mir leider nicht bekannt vor. Ich könnte ihn vielleicht für Sie finden, wenn Sie das wollen. Es ist gut möglich, dass einer meiner Kollegen ihn kennt.«
»Schon gut«, erwiderte Leia. »Das ist kein Problem. Ich bin sicher, dass es ihm gut geht, wo immer er sein mag. Han war einfach nur neugierig.« Goure wirkte freundlich und entspannt und ausgesprochen sympathisch. »Er verfügt über das gleiche Talent wie mein Mann.«
Goures rauchfarbene Stirn verzog sich bei dieser Bemerkung. »Und das wäre?«
»Das Talent zum Überleben.« Sie erwiderte sein strahlendes Lächeln, dann sah sie den Kurtzen an, der sich geduldig im Hintergrund gehalten hatte. Sein wulstiger Kopf schimmerte im hellen Krankenhauslicht.
»Das da ist Arrizza«, sagte Goure, der ihren Blick bemerkt hatte. »Ich habe ihn gebeten mitzukommen«
»Es ist mir ein Vergnügen.« Leia machte einen Schritt auf den Kurtzen zu und nickte zum Gruß. »Das hier ist meine Tochter, Lieutenant Colonel Jaina Solo, und neben ihr Colonel Jagged Fel.« Beide nickten, und Arrizza verbeugte sich zur Antwort. »Aber ich nehme an, Sie sind gekommen, um Tahiri zu sehen, und nicht wegen uns«, fügte Leia nach den Vorstellungen hinzu.
»Wir sind hier, um ihr zu helfen, ja«, sagte der Kurtzen und wechselte einen Blick mit Goure.
»Auf welche Weise?«, fragte Jaina. »Die Medtechs und Heiler haben nichts für sie tun können. Was bringt Sie auf die Idee, Sie könnten es?«
»Sie haben ihr nicht helfen können«, entgegnete Goure, »weil sie nicht wissen, was mit ihr nicht stimmt. Sie suchen nach einem körperlichen Problem. Sie werden keins finden, weil Tahiri nicht gegen eine Krankheit kämpft. Sie kämpft gegen sich selbst.«
Jaina warf Leia einen Blick zu, dann sah sie wieder Goure an. »Sie hat Ihnen von ihrem Problem erzählt?«
»Ich habe genug gesehen, um bestätigen zu können, was ich bereits gehört habe. Alle in der Ryn-Familie kennen die Geschichte der Jedi, die gestaltet wurde. Wir wissen auch, dass die Beschämten der Yuuzhan Vong diese Geschichte als eine Botschaft der Hoffnung weitererzählen. Darüber hinaus ist uns klar, dass man außerhalb bestimmter Kreise der Galaktischen Allianz nicht gern darüber redet. Wenn die Allgemeinheit erführe, dass eine Jedi von Gestaltern der Yuuzhan Vong verändert worden ist − dass so etwas auch nur möglich war −, würde die Unterstützung für die Jedi sehr schnell ein Ende finden.«
Es hatte keinen Sinn abzustreiten, dass Goure die Wahrheit sagte. »Es stimmt«, gab Leia zu. »Mezhan Kwaad hat versucht, Tahiri zu einer Yuuzhan-Vong-Kriegerin zu machen, indem sie ihr eine neue Persönlichkeit eingab − die einer Yuuzhan-Vong-Kriegerin namens Riina. Mein Sohn Anakin rettete sie, und es gelang ihm, die Programmierung zu brechen. Wir glaubten, die neue Persönlichkeit sei gelöscht worden, aber jetzt scheint es so zu sein, als hätte Tahiri sie nur verdrängt.«
»Ja«, sagte Goure. »Und Riina von der Domäne Kwaad möchte nicht verdrängt werden. Sie will leben, so wie jedes intelligente Wesen. Solange man ihr das nicht gestattet, wird sie keine Ruhe geben.«
»Es gibt sie also wirklich?«, fragte Jag. »Sie ist nicht nur etwas, das Tahiri sich eingebildet hat?«
Der Ryn schüttelte den Kopf. »In gewisser Weise ist Riina ebenso echt wie Tahiri selbst. Sie müssen wissen, man hat Tahiri nicht nur einer Gehirnwäsche unterzogen, damit sie dachte und handelte wie eine Yuuzhan Vong. Mezhan Kwaad hat Riina wie eine eigenständige Person entworfen − mit allem, was dazugehört. Als Tahiri
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