Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet
…«
»Nein, Mom«, widersprach Jaina. »Tahiri beibringen, die Yuuzhan Vong in ihr zu akzeptieren? Nach allem, was sie ihr angetan haben? Nach allem, was sie Anakin angetan haben?« Sie schüttelte entschlossen den Kopf. »Das werde ich nicht zulassen. Es muss eine Möglichkeit geben, Riina zu entfernen, ohne Tahiri wehzutun. Es muss einfach.«
Goure ließ sich von ihrem Zorn nicht beeindrucken. »Die gibt es nicht«, sagte er nüchtern, als ihr Ausbruch zu Ende war. »Ebenso wenig, wie die Bakuraner die P’w’eck integrieren und die Gleichen bleiben können, die sie waren. Und es besteht sogar eine ähnliche Dringlichkeit. Die P’w’eck und die Bakuraner müssen zusammenarbeiten, um den Planeten vor den Ssi-ruuk zu retten; und nun muss Tahiri mit der Persönlichkeit von Riina Kwaad zusammenarbeiten, um sich vor dem Wahnsinn zu bewahren.«
Jaina wollte widersprechen, aber als ihre Mutter ihren Arm berührte, schloss sie den Mund wieder. Leia verstand ihre Tochter gut. Der Gedanke, dass Tahiri nicht von dem, was die Yuuzhan Vong ihr angetan hatten, geheilt werden könnte, schien schrecklich zu sein, aber sie wusste auch, dass alles, was sie bisher versucht hatten, jämmerlich versagt hatte.
»Also gut«, sagte Jag. »Nehmen wir einmal an, dass es nur diese eine Möglichkeit gibt − wie machen wir das genau?«
Der Kurtzen trat vor. »Wie Riina«, sagte er, »war mein Volk ausgestoßen und von dem Ort vertrieben, an den wir gehörten. Es hat uns beinahe umgebracht, aber wie viele andere in solchen Situationen haben wir unseren eigenen Weg zu überleben gefunden. Wir glauben, dass die Kraft des Lebens sich in den Gegenständen konzentriert, mit denen wir uns umgeben. Ob wir diese Dinge nun bewusst oder unbewusst um uns sammeln, sie verstärken das, was wir sind, machen uns stärker, und manchmal schwächen sie uns auch. In einem Leben, das sich im Gleichgewicht befindet, spiegeln die inneren und äußeren Welten einander vollkommen. Wenn ein Leben nicht im Gleichgewicht ist, müssen die inneren und äußeren Aspekte entsprechend angepasst werden.«
»Das ist alles schön und gut«, sagte Jag, »aber ich frage Sie noch einmal: Was müssen wir tun, um Tahiri zu helfen?«
Der Kurtzen öffnete einen der Beutel an seinem Gürtel. Er griff hinein und holte ein kleines hölzernes Totem heraus, dessen geschnitzte Oberfläche im Lauf der Zeit beinahe glatt geschliffen worden war. »Wir Kurtzen konzentrieren Aspekte der Energie unseres Lebens in Gegenstände wie diesen hier. Wenn unserem inneren Ich ein bestimmter Aspekt fehlt, benutzen wir diese Gegenstände, um uns wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Goure sagt, dass Tahiri einen solchen Gegenstand besaß. Ein silbernes Amulett, das sie in der Zeit der Krise benutzte.«
Leia griff in ihr Gewand und holte den Anhänger heraus, den Tahiri in der Nacht vor ihrer Flucht aus ihrem und Hans Schlafzimmer hatte holen wollen.
»Ist es das, wonach Sie suchen?« Sie legte das silberne Amulett in Arrizzas schwielige Hand. Das winzige Abbild von Yun-Yammka starrte wütend zu ihr auf, als wollte es Rache schwören. »Tahiri hat das Bewusstsein verloren, als sie das hier auf Galantos fand. Sie verlor das Bewusstsein erneut, als ich sie hier auf Bakura, in unserem Zimmer, damit konfrontierte. Sie hatte es in der Hand, als man sie ins Krankenhaus brachte.«
»Das ist es«, sagte Arrizza. Er nahm das Amulett in die Hand und schloss die Augen.
Er schien einen Augenblick in sich zusammenzusacken − Leias Wahrnehmung von ihm in der Macht veränderte sich auf eine Weise, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Sie fragte sich, was er tat oder was er spürte. Der Anhänger gehörte den Yuuzhan Vong, und sie waren für die Macht unsichtbar, also gab es keine Möglichkeit, dass sie an diesem kleinen Götterbild eine Spur hinterlassen haben konnten.
Es sei denn, selbstverständlich, die Kraft des Lebens, von der der Kurtzen gesprochen hatte, war etwas ganz anderes als die Macht.
Sie starrten Arrizza an, der leicht schwankte wie in Trance. Er umklammerte weiterhin den Anhänger und murmelte dabei etwas Unverständliches. Leia hatte in ihrem Leben auf vielen Welten viele seltsame Traditionen kennen gelernt. Was der Kurtzen tat, war nicht überraschend oder exotisch, und er meinte es gut, aber sie hatte nicht das Herz, ihm zu sagen, dass es wahrscheinlich nichts helfen würde.
Jaina jedoch war offenbar nicht so willig, dieses Angebot zu akzeptieren. Sie starrte weiterhin Tahiri an und
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