Das Erbe der Jedi-Ritter 18 - Die letzte Prophezeiung
eine Möglichkeit herauzufinden, ob Harrar eine Art Peilsender oder Villip implantiert hat?«
»Es müsste ein sehr ungewöhnlicher sein, um für uns gefährlich zu sein«, erwiderte Nen Yim.
»Warum?«
»Weil ich ein Virus freigesetzt habe, das alle bekannten Varianten solcher Organismen angreift und umbringt. Wenn jemand hier an Bord ein solches Implantat hat, können wir erwarten, dass diese Person für kurze Zeit krank wird, da die Abfallprodukte sein System vergiften.«
»Dann werde ich danach Ausschau halten«, sagte Tahiri und verließ den Steuerbereich verwirrt. Zorn brachte Sicherheit, und nachdem er verschwunden war, wusste sie nicht, was sie empfand.
Nen Yim wandte sich wieder den Sternen zu.
Vielleicht wird sie das ja überzeugen, dachte sie. Vielleicht kann sie jetzt den älteren Jeedai überreden, uns nach Zonama Sekot zu bringen.
Was sie gesagt hatte, entsprach durchaus der Wahrheit. Sie wollte nicht, dass Shimrras Schergen ihr nach Zonama Sekot folgten, und sie hatte Maßnahmen ergriffen, um das zu verhindern.
Aber der ältere Jedi misstraute ihr, misstraute ihnen allen. Nun, dann sollte er doch! Den schlichten Glauben des Propheten, dass Zonama Sekot die Rettung der Beschämten und dadurch der Yuuzhan Vong war, konnte sie nicht teilen. Zonama Sekot war die größte Gefahr, der ihr Volk je gegenübergestanden hatte, da war sie vollkommen sicher. Wenn ihre Ermittlungen das bewiesen, würde sie die Dinge in ihre eigenen Hände nehmen.
Trotz seines organischen Ursprungs war das sekotanische Schiff eher entsprechend den Bauplänen der Metall- und Plastahl-Schiffe zusammengesetzt, die Tahiri gekannt hatte, als dass es einem Yuuzhan-Vong-Schiff ähnelte. Hinter dem Cockpit gab es eine Mannschaftskabine, die groß genug für sechs oder sieben Personen war, und sechs ein wenig engere Schlafzellen. Dahinter befand sich ein geräumiger Staubereich, der schon mehr nach einem Yuuzhan-Vong-Entwurf aussah − Nen Yim hatte noch mehr Raum geschaffen, als sie den alten Hyperantrieb entfernte. Der Stauraum war mit Dingen gefüllt, an die sich Tahiri aus dem Gestalterlabor auf Yavin Vier erinnerte. Sie schaute nur ein einziges Mal hinein.
Was immer die ursprüngliche Besatzung des Schiffs gegessen hatte, war durch Muur ersetzt worden, ein auf Hefe basierendes Grundnahrungsmittel der Yuuzhan Vong. Tahiri und Corran ließen sich zum Essen an einem Tisch nieder, der vom Boden aufstieg wie ein Pilz, wenn man eine bestimmte hellere Stelle an der Wand berührte.
Keiner der Yuuzhan Vong schien sich in Hörweite zu befinden − der Prophet war nirgendwo zu sehen, und Nen Yim befand sich hinten in ihrem behelfsmäßigen Labor, ebenso wie Harrar.
»Vier Tage, und keiner von ihnen hat Symptome gezeigt«, sagte Corran. »Das könnte selbstverständlich alles Mögliche bedeuten. Entweder verfügte keiner über Implantate oder die Implantate wurden von dem Virus nicht befallen − oder es gab niemals ein Virus.«
»Nun ja, so sieht es immer aus, wenn man niemandem traut«, erklärte Tahiri. »Wir wissen es einfach nicht.«
»Magst du dieses Zeug?«, fragte Corran mürrisch.
»Niemand mag es«, sagte Tahiri. »Yuuzhan Vong essen nicht wegen des Genusses, wenn es ihnen nicht um ein bestimmtes Ritual geht, wie zum Beispiel das Fleisch des Vua’sa zu essen, das man im Zweikampf besiegt hat.«
»Und dann ist es immer noch nicht wirklich Vergnügen. Genuss vielleicht.«
»Genau«, sagte sie und nahm noch einen Bissen. Sie wusste, er versuchte, einen Scherz zu machen, aber ihr war nicht zum Lachen zumute. Corran war dieser Tage schwer zu deuten, als strengte er sich an, sie nicht zu viel von sich in der Macht sehen zu lassen.
Beide drehten sich um, als sie ein leises Geräusch an der Tür hörten. Harrar stand dort.
»Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte der Priester.
»Nicht im Geringsten«, sagte Corran. »Kann ich etwas für Sie tun?«
Der Priester nickte. »Es sind jetzt vier Tage. Darf ich fragen, wann wir Mon Calamari erreichen?«
Tahiri warf Corran einen Blick zu. Vier Tage, sendete sie in der Macht. Kein Zeichen von Betrug.
Er antwortete nicht auf die gleiche Weise, sondern schürzte die Lippen und nickte. »Wo ist der Prophet?«, fragte er.
»Eingeschlossen in seiner Kabine − wahrscheinlich betet er«, erwiderte der Priester.
»Also gut«, sagte Corran. »Rufen wir alle zusammen. Ich …«
Und dann schrie das Schiff auf.
14
Qelah Kwaad warf sich demütig vor dem Polypenthron nieder, als
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