Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Hand. Da ihn die anderen Jedi, Magistra Jabitha und zwei Droiden plötzlich alarmiert anschauten, fügte er hinzu. »Glaubtet Ihr, wir fliegen Euch nur hin, oder wie?« Er wies mit dem Daumen auf den Millennium Falken. »Dieses Schiff ist kein Lufttaxi.« Er schnaubte bedauernd, dann wurde er ernst. »Außerdem haben wir alle zusammen am Äußeren Rand angefangen, und wir werden zusammen ein Ende finden.«
»Oder er heißt nicht Han Solo«, sagte Leia auf eine Weise, die Amusement und Resignation vereinte.
Han grinste schief. »Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.«
36
Dreihundert bewaffnete Krieger aus der Zitadellengarnison, die nun kurzfristig Präfekt Nom Anor unterstellt waren, rannten über die Plätze und Wege des heiligen Bezirks wie eine rächende Armee und brachten jeden Ketzer und Beschämten um, der nicht vernünftig genug war, sich zu verstecken.
Sie töteten Hunderte.
Tausende.
Begeistert von der prophezeiten Ankunft von Zonama Sekot und sicher, dass der tausendäugige Yun-Shuno ihnen ein gesegnetes Leben nach dem Tod verschaffen wurde, entzückt über ihre neu gefundene Freiheit − wie kurz sie auch sein mochte − und darauf vertrauend, dass Shimrra und die Elite überwältigt würden, waren die Ketzer geradezu hektisch dazu bereit, sich zu Märtyrern zu machen. Mehr wegen ihrer physiologischen Defekte als wegen ihrer Sünden ausgestoßen, gezwungen, im Schatten der Nicht-Beschämten und unter der Aufsicht gnadenloser Götter zu leben, angeblicher Überschreitungen schuldig, die sie sich nicht einmal vorstellen konnten, hatten sie jetzt schließlich ihre Besonderheiten akzeptiert und ihr Schicksal mit den Jedi verknüpft.
Es gab einfach keine Möglichkeit, sie zurückzuhalten.
Von reinem Überschwang getragen, erklärten sie die Gleichheit und Rettung für alle, und sie ergossen sich aus ihren Verstecken wie Ngdins beim Opfer − und tatsächlich folgten ihnen Tausende der meterlangen Blutsauger ins schneller dunkel werdende Tageslicht, überzeugt, hier mehr als ihren üblichen Anteil an glänzendem schwarzem Nährstoff zu erhalten.
Yuuzhan’tar war zu einer Tötungsarena für Krieger geworden, die es besser wissen sollten, und für Bioten, die nur taten, wozu sie gezüchtet worden waren.
Als Nom Anor den Platz der Hierarchie erblickte, war er erschüttert von der Metzelei, für die er verantwortlich war − dank Shimrra − und die er jetzt nicht mehr aufhalten konnte. Er konnte ebenso wenig den Kriegern befehlen aufzuhören, wie er die Beschämten überzeugen konnte zu fliehen. Wie immer war er in der Mitte gefangen, wenn auch durch seine eigenen Pläne, Lügen und Täuschungen.
Das zu erkennen ließ ihn verzweifeln. Das unersättliche Kriegerrudel hatte seinen Weg südlich der Zitadelle genommen, durch Visto und Numesh, über Brücken und Gassen entlang, und überall neue Beschämte niedergemetzelt, bis sie den öffentlichen Platz betraten, der sich in letzter Zeit dank der vielen, die dort bereits während der Demonstrationen und Aufstände umgekommen waren, zu einer Art Heiligtum der Ketzer entwickelt hatte.
Dann wurde klar, dass die Krieger bisher nur geübt hatten. Eingeschlossen auf dem Platz der Hierarchie, fanden sie sich einer Menge gegenüber, an der sie sich hemmungslos ausstoßen konnten. Vor ihnen standen jene, die einen totalen Sieg der Yuuzhan Vong bei Zonama Sekot verhinderten. Und sie würden dafür bezahlen, die Krieger konnten ihre Angst und ihre Verwirrung an ihnen abreagieren − selbst wenn die, die sie töteten, so unschuldig wie schamlos waren.
Aber das Entsetzen hatte kaum seinen Anfang genommen, als in vielen der von Erdbeben zerstörten Gebäuden Feuer ausbrachen, darunter auch in der Präfektur und im Tempel der Liebenden Yun-Tixün und Yun-Q’aah.
Einen Augenblick war Nom Anor sich sicher, dass die plötzlichen Brände das Ergebnis von Feuerbomben durch Allianz-Sternjäger waren, die an Coruscants Dovin Basalen vorbeigelangt waren. Von seinem Aussichtsplatz oben auf den Yorikkorallenstufen vor der Präfektur konnte er sehen, dass ähnliche Brände in allen Bezirken der Stadt und darüber hinaus tobten. Zunächst nur ein Aufflackern der Vegetation, die die Erhebungen überzog, welche einst die Spitzen von Gebäuden und Hochhäusern gewesen waren, wurden die Flammen bald vom Wind in alle Viertel getragen.
Aber der heiße, wirbelnde Wind trug auch den faulen Gestank von Sumpfgas an Nom Anors flache Nüstern, und er drehte sich ungläubig um, als er eine
Weitere Kostenlose Bücher