Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Hirns zerstörte, hatte er im Grunde entschieden, welchem von mehreren Dhuryams die Ehre zufallen würde, Coruscant in Yuuzhan’tar zu verwandeln. Und wichtiger, er hatte ein Welthirn installiert, das eine Beziehung zu ihm aufgebaut hatte. Alles, was der Planet seitdem geworden war − schön und monströs, zart und rau, symbiotisch und parasitisch − war auch Jacen zu verdanken. Und dennoch, als er seinen Vong-Sinn aktivierte, fand er sich im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit des Hirns. Etwas davon war der Beschäftigung des Dhuryam mit Coruscant zuzuschreiben. Aber darüber hinaus gab es noch die Energie, die das Hirn brauchte, um Shimrras Befehle umzusetzen.
An Bord des Saatschiffs und danach hatte Jacen das Dhuryam für ein intelligentes Geschöpf gehalten, das aber auch undurchschaubar war. Nun wurde das Dhuryam von Konflikten und Zorn zerrissen. Shimrra hatte es überreden können, dass die Feuer und der intensive Regen, die Zerstörung und das Niederreißen notwendig waren, um den Schaden zu beheben, der Yuuzhan’tar von Zonama Sekot zugefügt worden war. Aber das Hirn verstand auch, dass es damit viel von dem vernichtete, was es geschaffen hatte. Nicht an Ungehorsam gewohnt, aber auch nicht geneigt, der Unordnung zu folgen, lag das Hirn mit sich selbst im Streit, weil es der Welt, die ihm anvertraut war, Schaden zufügte. Wie auf dem Saatschiff verstand es immer deutlicher, dass seine Domäne zu einer Wüstenei wurde. Es rang mit dem Gedanken, Shimrra vielleicht besser zu ignorieren.
Jacen beschwor seinen Vong-Sinn herauf und versprach dem Dhuryam, dass er seinem inneren Konflikt ein Ende machen werde. Er sagte ihm, er werde Shimrra zwingen, seine Befehle aufzugeben. In Reaktion darauf spürte er, wie das Dhuryam nach ihm griff wie ein Freund in Not. Eine Welle von Dankbarkeit, eine Bitte um Rettung durchlief ihn. Sgauru und Tu-Scart wandten sich ihm plötzlich zu, eindeutig unter dem Einfluss des Hirns.
Jacen begriff, dass der Augenblick gekommen war, um seinen Glauben an die Übereinstimmung zu beweisen, zu der er und das Dhuryam gekommen waren.
Er ignorierte Lukes und Jainas laut geäußerte schlechte Vorahnungen und näherte sich den verbundenen Symbionten.
Beinahe sofort wurde seine Taille von zwei Tentakeln umfasst. Dann hob Sgauru ihn hoch und schwang ihn über die Schlucht. Aber sie trug ihn nicht auf die Zitadelle zu; es hatte den Anschein, als wollte sie ihn direkt inmitten der Sklavensoldaten und ihrer Artillerietiere fallen lassen.
Aus den Cockpit-Lautsprechern des Falken erklangen Blasterfeuer und Schreie nach Hilfe. C-3PO erkannte die Stimme von Captain Solo.
»3PO, lass die Landerampe herunter! 3PO! 3PO!« Der Protokolldroide unterbrach sein besorgtes Umhergehen lange genug, um die Hände verzweifelt zu R2-D2 zu erheben, dessen Computer-Schnittstellen-Arm in einem Interface im Ringflur steckte, nahe dem Anfang der Rampe. »R2, unternimm etwas, bevor es zu spat ist!«
Steif lief C-3PO wieder ins Cockpit. Alles, was er durch die Sichtlukenfenster sehen konnte, waren heftig ineinander verschlungene Dornenäste. Dann stolperte er wieder in den Ringflur zurück, wo er begann, seine Hand gegen den Landerampenschalter zu stoßen.
»Ach, es hat keinen Zweck! Die Dornenhecke hat den Millennium Falken im Todesgriff! Captain Solo und die Prinzessin werden sterben! Und wir werden gefangen genommen wie Museumsstücke!«
R2-D2 trillerte einen ermutigenden Satz, und C-3PO hörte auf, an die Wand zu schlagen, um ihn anzusehen.
»Du kannst was tun? Elektrischen Strom von den Deflektorschilden in den Rumpf lenken?« C-3PO riss seine Hände hoch. »Warum hast du das nicht eher gesagt?«
Der kleine blau-weiße Astromech zirpte und zwitscherte protestierend.
»Unsinn«, machte C-3PO weiter. »Du versuchst nur, mir Angst einzujagen. Du bist nie zufrieden, bis du mich zu absoluter Hektik getrieben hast.«
R2-D2 gab mehrere ernsthafte Pfiffe von sich.
C-3PO stellte sich mit gespreizten Beinen und den Händen in den Hüften vor ihm auf. »Fang nicht noch einmal davon an. Wie es auch endet, stelle dich deiner Abschaltung tapfer. Du weißt, dass ich das getan habe, seit dieser Krieg begann. Tatsächlich habe ich es schon lange getan, bevor ich das Unglück hatte, dir zu begegnen. Und nun tu, was du vorgeschlagen hast, und schick eine elektrische Ladung durch den Rumpf.«
Er schlurfte zurück zur Cockpittür und stellte sich so auf, dass er durch die Sichtluke schauen, aber auch einen Fotorezeptor
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