Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
wahrzunehmen, aber wenn sie wirklich machtempfindsam wäre, wie Luke, Jacen und Cilghal es behaupteten, dann hätte sie Yomin Carr nicht nur als Gefahr für ihr ExGal-4-Team auf Belkadan wahrnehmen müssen, sondern auch als Vorboten eines neuen Übels, das auf die Galaxis losgelassen wurde.
Sie war keine Jedi.
Sie dachte an sich selbst als an eine Himmelswächterin, die zur falschen Zeit am richtigen Ort gewesen war. Sie war als Erste bei Beginn der Invasion von den Yuuzhan Vong gefangen genommen worden, sie hatte als Erste einen Blick auf ihre Biotechnologie werfen können, sie war als Erste Zeugin geworden, wie ein Jedi gebrochen wurde − und wegen dieser Ereignisse war sie mitten in einen Krieg geschleudert worden, vor dem sie sich ansonsten vielleicht versteckt hätte.
Hätte Jacen nicht ihren Notruf durch die Macht gehört, wäre er nicht zu ihrer Rettung in seinem Eisbohrer gekommen; dann wäre sie auf Helska 4 gestorben oder vielleicht gebrochen worden und zu einer Yuuzhan Vong gestaltet, wie es Tahiri beinahe zugestoßen wäre. Sie verdankte Jacen ihr Leben, und einmal war sie fast in ihn verliebt gewesen. Aber so viel sie ihm auch schuldete − und Luke und den anderen, sie hatte mitunter das Gefühl, als wäre sie zum Jedi-Orden eingezogen worden. Wie man Jaina das Schwert der Jedi nannte, wie Jacen beinahe als Symbol für ein neues Bewusstsein der Macht stand, sah sich Danni als die Möchtegern-Jedi − halb technischer Offizier, halb Vertraute.
Sie war in Agamar als Sprecherin aufgetreten − wie stolz ihr Bürokratenvater darauf gewesen war! − und Mitglied des Entdeckungsteams geworden, war Erkennungsagentin auf dem besetzten Coruscant und den größten Teil des vergangenen Jahres Besucherin auf dem lebenden Planeten Zonama Sekot gewesen. Und dennoch hatte Danni nach allem, was sie durchgemacht hatte, kein wahres Verständnis dafür, was sie wirklich auf Zonama Sekot machte und warum Sekot ausgerechnet verlangte, dass sie auf dem Planeten blieb und nicht die Skywalkers und Solos nach Coruscant begleitete.
Vielleicht wollte Sekot nur, dass eine Möchtegern-Jedi Zeugin des Endes der Welt wurde. Nachdem die sekotanischen Jäger nun zu der Schlucht-Plattform zurückkehrten, von der sie aufgebrochen waren, und Zonama von einem Schiff mit Alpha Red vergiftet werden sollte, schien keine andere Erklärung möglich.
Während sie auf Mon Calamari stationiert war, hatte sie zum ersten Mal Gerüchte von einer Biowaffe gegen die Yuuzhan Vong gehört. Sie hatte die Gerüchte Jacen gegenüber erwähnt, und Monate nach Vergeres Diebstahl des Prototyps hatte sie sich selbst zum Teil für das verantwortlich gefühlt, was geschehen war. Schließlich hatte sie erfahren, dass Vergere tatsächlich Luke und Mara belauscht hatte, die im Vertrauen über Alpha Red sprachen, und in diesem Wissen gehandelt. Und jetzt, all diese Monate später, hatte das von den Chiss hergestellte Gift sie wiedergefunden.
Nachdem die meisten Ferroaner in den Zufluchten saßen, herrschte ein unheimliches Schweigen. Ein paar sekotanische Jäger standen bereits am Boden. Corran, Kyp, Alema und Zekk warteten an der Landeplattform, als das Luftschiff schließlich aufsetzte. Alle zogen sich unter eine der riesigen Boras zurück, als Plasmafeuer und vom Wind herangetragene Asche herabregneten.
»Habt ihr Sekot finden können?«, fragte Kyp als Erster.
»Sekot ist überall«, sagte Jabitha. Ihre Verzweiflung war ihr deutlich anzusehen, aber ihr Tonfall war ehrlich. »Sekot schweigt einfach.«
»Schweigen ist eine Sache«, sagte Corran, »aber eine Gefahr zu ignorieren eine andere.« Er zeigte nach oben. »Irgendwo da draußen ist ein Schiff, das diesen Planeten töten könnte. Vielleicht nicht so schnell wie Ithor, aber ebenso endgültig.«
Die Magistra kniff die Lippen zusammen. »Ich bin sicher, dass sich Sekot dessen bewusst ist.«
Alema stieß gereizt den Atem aus. »Wir könnten versuchen, die Jadeschatten zu erreichen«, sagte sie zu Kyp. »Sie ist besser geeignet, das Alpha-Red-Schiff abzufangen.«
»Wir können das Schiff nicht einfach abschießen«, wandte Cilghal ein. »Nicht ohne zu riskieren, die Atmosphäre zu vergiften. Wir müssen uns darauf verlassen, dass Sekot Gründe für sein Schweigen hat.«
Kyp sah alle verwirrt an. »Warum soll er Schiffe schaffen, wenn sich der Planet von vornherein ergeben wollte?«
»Das war nicht das Ziel«, sagte Danni. »Keiner von uns wusste von dem vergifteten Schiff, woher hätte es also
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