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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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anderen Seite in Donan-Gan auch alles durch Soldaten aus Lindan verwüstet worden war, dann hatten sie gute Aussichten, nicht gesehen zu werden, bis sie schon weit in diesen Landen waren. Whenda erzählte Turgos unterwegs, dass im Norden in Donan-Gan eine Stadt lag, die Amonir genannt wurde. Diese sei einst ein bedeutender Ort für den Erzabbau gewesen und viele Schmiede wären dort ihrem Handwerk nachgegangen. Aber sie glaubte nicht, dass es dort noch viel zu tun gab, und Turgos verstand sofort, was sie meinte. Sicher konnte sich niemand mehr die Erzeugnisse der Schmieden leisten. Bei ihren Streifzügen durch die Meerburg hatten sie gesehen, dass die Schmiede dort ausschließlich Alteisen einschmolzen, um Neues herzustellen. Das Schürfen nach Metallen erforderte viele Männer und immer mussten auch die Erzschmelzen befeuert werden. Dies erschien ihm jedoch abwegig. Um die Arbeiter entlohnen zu können, müssten die Betreiber der Minen und Erzschmelzen viele Abnehmer für ihre Erzeugnisse haben. Wenn jedoch niemand Geld hatte, um etwas zu kaufen, dann lohnte sich auch die Herstellung der Waren nicht. Schwarzenberg hatte dies immer dadurch kompensiert, dass es seine Erzeugnisse mehr und mehr nach Maladan und in die Länder jenseits der Meere verkauft hatte. Nur im Süden war das Hirrland ein nennenswerter Handelspartner. Turgos konnte sich jedoch nicht daran erinnern, dass viele Waren nach Lindan oder weiter in den Norden gingen. Ihn wunderte es auch, dass er so wenige Pferde auf dem Weg zur Meerburg gesehen hatte. Tomos hatte ihm jedoch gesagt, dass diese während der Hungersnot dem Schlachter zum Opfer gefallen waren. Wenn das in allen Thainaten so geschehen war, dann hatte Schwarzenberg wirklich Glück gehabt, denn eine Hungersnot hatte es seines Wissens dort noch nie gegeben. Ganz im Gegenteil, wenn die neue Ernte absehbar war, wurden die Altbestände aus den Speichern sogar nach Hirrland verkauft.
    Die meiste Zeit des Weges hingen Turgos und Whenda ihren Gedanken nach und sprachen wenig miteinander. Des Abends suchten sie immer nach einem geeigneten Lagerplatz und verbrachten dort die Nacht. Einmal lagerten sie in einem kleinen Gehöft, das völlig zerstört war. Erst als Whenda im Schutt der Mauern herumstocherte, fand sie die Überreste von verkohltem Holz. Da an den Mauern, die noch zerbrochen daraus aufragten, keinerlei Spuren eines Brandes zu erkennen waren, schloss sie daraus, dass die Zeit, in der dieses Haus gebrandschatzt worden war, schon länger her war als die Gründung der Baronie von Schwarzenberg. Turgos musste ihr zustimmen, denn er hatte auch keine andere Erklärung für das verkohlte uralte Holz, das anscheinend gut durch die Dreckschichten, die es bedeckten, konserviert worden war.
    Am Tage, bevor sie den Baling im nördlichsten Zipfel von Lindan überquerten, fand Whenda dann endlich eine Stelle, an der sie sich waschen konnten. Sie hatte schon nicht mehr daran geglaubt, und der Geruch hatte tatsächlich immer mehr nachgelassen. Die Freude, die sie empfand, als sie der Stelle gewahr wurde, ließ dann auch Turgos keine Widerrede führen. Er wollte Whendas Stimmung nicht trüben.
    » Morgen gegen Mittag, wenn die Sonne am höchsten steht, werden wir uns und unsere Kleidung hier waschen«, beschloss sie. »Wir werden ein Feuer entzünden, wo wir unsere Kleider schneller trocknen können.«
    Turgos hatte sich zwar damit abgefunden, dass er sich nun baden musste, doch dass sie auch die Kleidung gewaschen haben wollte, war ihm neu, und er fühlte sich ein wenig unwohl. Whenda würde sicher auch darauf bestehen, dass er seine Unterkleidung waschen solle. Aber was sollte er dann anziehen? Er verdrängte diesen Gedanken und begann, Holz für ein Feuer zu sammeln. So früh wie an jenem Tag hatten sie noch nie ihr Lager aufgeschlagen. Vielleicht gelang es ihm ja, etwas zu jagen, solange es noch hell war. Sie hatten zwar noch für einige Tage Vorräte bei sich, doch diese Abwechslung wollte er sich nicht entgehen lassen. Zu seiner großen Verwunderung bot Whenda sogleich an, dass sie mit ihm auf die Jagd gehen wollte. Die Aussicht auf ein Bad am morgigen Tag schien ihre Stimmung sehr zu heben.
    Die Jagd verlief nicht sehr erfolgreich und es gelang ihnen nur, aus der Ferne einen Hirsch zu erblicken. Der Wind stand jedoch in diesem Augenblick sehr ungünstig und so nahm das Tier sie schnell wahr und floh in die Wälder. Sie hatten zwar nicht den Hirsch jagen wollen, denn dazu fehlten ihnen die Waffen, doch

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