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Das Erbe von Glen Crannach

Das Erbe von Glen Crannach

Titel: Das Erbe von Glen Crannach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Howard
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sie sich über das Kompliment. Fast war sie versucht, es zurückzugeben. Doch sie tat es nicht. Er brauchte ihre Anerkennung nicht. “Hast du mir etwa aufgelauert, um mir das zu sagen?”
    “Nein”, entgegnete er und hielt ihren Blick fest. “Ich habe mich nur gefragt, ob du dir meine Bitte, bei mir zu bleiben, noch einmal überlegt hast.”
    Hatte da nicht ein bittender Unterton in seiner Stimme gelegen? Ach, das ist bestimmt reines Wunschdenken, dachte Camilla bitter.
    “Und wenn ich bis ans Ende meiner Tage nachdenken würde”, erklärte sie, “würde meine Antwort Nein lauten.” Liebesaffären nur zur Zerstreuung mochten ihn reizen, sie war dafür nicht geschaffen. Camillas Augen funkelten. Es war eine Unverschämtheit, ihr so etwas vorzuschlagen!
    Greg McKeown schien sich nicht im Geringsten zu schämen. “Weißt du nicht, dass du einen großen Fehler machst?”
    “Nein, Greg. Den Fehler machst du.”
    “Glaubst du?”, fragte er herausfordernd und stand auf. “Vielleicht hast du es schon vergessen, Camilla …”
    “Vergessen?” Instinktiv trat sie einen Schritt zurück.
    “Jawohl, vergessen.” Mit zwei Schritten war er bei ihr. “Offenbar brauchst du etwas, was dein Gedächtnis anregt.”
    Sie wollte davonlaufen. Sie wollte bleiben. Denn sie wusste ganz genau, was jetzt geschehen würde. Wie ein Reh, das im Scheinwerferstrahl gefangen ist, stand sie reglos da. Ihr Verstand wehrte sich dagegen – dennoch sehnte sie sich nach Gregs Berührung.
    Als er die Hand ausstreckte, schloss Camilla die Augen. Sanft strich er ihr übers Haar. Ihr Herz hämmerte nun zum Zerspringen. Zitternd lehnte sie sich an ihn, und im nächsten Augenblick drückte Greg sie besitzergreifend an seine Brust, und Camilla spürte seine Wärme, seine Kraft, seine Ungeduld.
    Die Welt schien stillzustehen, als ihre Lippen sich trafen.
    War das Gefühl, das Camilla durchzuckte, Lust oder Qual? Sie wusste es nicht, und es war ihr auch gleichgültig. Ausgehungert nach Körperkontakt mit Greg, schlang sie die Arme um ihn und streichelte sein Haar, während sie sich leidenschaftlich küssten.
    Irgendwann hob er den Kopf.
    “Camilla, Camilla”, flüsterte er und tastete nach ihren Brüsten. Noch ehe er sein Ziel gefunden hatte, merkte sie, wie ihre Brustspitzen sich aufrichteten. Überwältigendes Verlangen breitete sich in ihr aus, als er die Hüften an ihr rieb und ihr so zeigte, wie groß seine Erregung war.
    Wäre es wirklich so schlimm, wenn wir uns noch ein letztes Mal lieben würden, hier auf dem Teppich im Esszimmer?, dachte sie benommen.
    Wer weiß, was geschehen wäre, wenn Greg in diesem Moment nicht gesprochen hätte.
    “Vergiss Eric”, forderte er. “Fahr nicht nach London zurück, sondern bleib hier bei mir.”
    Seine Worte brachten sie zur Besinnung. Entsetzt löste sie sich von ihm.
    “Niemals!”, rief sie. “Eric ist der Mann, den ich heiraten werde. Das habe ich dir von Anfang an gesagt!”
    “Und ich versuche seitdem, dir klarzumachen, dass er nicht der Richtige für dich ist.”
    Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, wurde sie von Panik erfasst. Wenn sie noch einen Augenblick länger blieb, bestand die Gefahr, dass sie etwas tat, was nie wieder gutzumachen war. Ehe er sie aufhalten konnte, griff sie nach ihrer Tasche und rannte blindlings hinaus. Sie blieb erst wieder stehen, als sie Eric erreicht hatte.

10. KAPITEL
    Das Flugzeug durchbrach die Nebeldecke, die am frühen Morgen über Inverness hing, und nahm dann Kurs Richtung Süden. In etwa einer Stunde würde es in London landen.
    Von ihrem Fensterplatz aus blickte Camilla nach unten. Sie fühlte sich innerlich leer. Jetzt, nach dem endgültigen Abschied, hätte sie eigentlich erleichtert sein sollen, aber sie war es nicht.
    In der Nacht zuvor hatte sie kaum geschlafen, weil Gedanken an Greg sie quälten, und wenn sie doch einmal eingenickt war, verfolgte er sie bis in ihre Träume.
    Sie hatte geträumt, sie sei schwanger von Greg und freue sich unendlich auf das Kind. Der Traum war so lebhaft, dass sie aufwachte und zum ersten Mal seit jenem Nachmittag auf Mhoire dieser durchaus denkbaren Möglichkeit ins Auge sah. Bis dahin hatte sie überhaupt nicht daran gedacht, dass das leidenschaftliche Liebesspiel im Schuppen der McLeod-Farm Folgen gehabt haben könnte. Für sie waren das Stunden, die überhaupt nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatten, ein traumähnliches Ereignis, das ihr gewohntes Leben nicht beeinflussen würde.
    Eigenartigerweise wirkte

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