Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
rot-schwarze und violett-blaue Verfärbungen.
"Das wird wohl einen richtigen Sturm geben“, überlegte Robert.
"Verisat, ist es schlimm, wenn wir etwas später als 20 Uhr zurückkommen", fragte Helen.
"Für mich nicht“, erwiderte der Verisat, der wohl seinen Sinn für Humor demonstrieren wollte. "Und für euch auch nicht. Geht nur und kümmert euch um eure Freunde, die noch nicht wissen wo sie hingehören.“ Jetzt klang er wie ein gütiger Onkel. "Wenn das Wasser sehr hoch kommt, sollten sie auf keinen Fall schlafen, sonst werden sie von der Flut mitgerissen und ob sie dann wieder den Weg zurückfinden, ist ungewiss."
"Was passiert, wenn sie von der Flut mitgerissen werden?" wollte Robert wissen.
Aber der Verisat antwortete nicht.
"Er hat sich ausgestellt“, mutmaßte Helen.
"Will er mir nicht antworten" fragte Robert.
"Glaub ich nicht“, erwiderte Helen. "Wir sind die Schüler, er ist der Lehrer. Abgesehen davon ist er sozusagen nicht mehr im Raum. Es ist Pause."
"Sollten wir uns etwas festeres anziehen“, überlegte sie dann. "Das haben wir zwar am Strand nie gebraucht. Aber ich habe den Eindruck, dass sich unser Körper leicht zu verändern beginnt, seit wir vom Strand weg sind."
"Ja, wie bei Leuten, die es gewohnt waren, immer im Freien zu sein und sich dann plötzlich mehr in geschlossenen Räumen aufhalten. Man wird wetterempfindlicher", stimmte ihr Robert zu.
"Nein, da ist noch mehr“, sagte Helen. "Achte mal genau auf die Unterschiede zwischen uns beiden und den anderen. Wir haben uns verändert. Am Strand konnten wir stundenlang in der Sonne liegen, ohne dass es uns zu heiß wurde, wir konnten sogar in die Sonne blicken, ohne dass es uns blendete. Wir waren weder hitze- noch kälteempfindlich. Und wir hatten Farben, die nun immer blasser werden oder auch manchmal gar nicht da sind. Diese Farben schimmerten in den Sonnenstrahlen und waren auch nachts im Licht des Mondes da. Unsere ganz besondere Strand-Aura."
"Aber unten am Strand sind diese Farben wieder da. Michael hat sie auch nur am Strand. Also achten wir beide darauf, ob wir unten am Strand wieder unsere Strahlenaura sehen können."
Sie eilten zu ihren Zimmern.
"Hast du denn jemals einen so starken Sturm erlebt?" fragte Robert.
Sie waren inzwischen vor ihren Zimmern und Helen war schon hinter ihrer Tür verschwunden, so dass sie keine Antwort auf diese Frage geben konnte. Im Kleiderschrank fand sie eine leichte Jacke und eine passende lange Hose, dazu bequeme weiße Sneaker. Sie beeilte sich mit dem Umziehen, behielt dafür das leichte Sommershirt an, das bis zur Mitte der Oberschenkel reichte, zog ein langärmeliges Hemd über und schlüpfte dann in die Jacke, stürmte nach draußen und wartete vor Roberts offener Tür, der, als er ebenfalls fertig umgekleidet war, seine Frage wiederholte.
"Hast du jemals einen so starken Sturm erlebt?"
"Bei den Korallenriffen? Klar, du doch auch. Und sie waren immer ein besonderes Naturerlebnis. Am Strand? Noch nicht. Denn in der Zeit, seit ich dort bin, gab es nur leichte Stürme. Aber da draußen entwickelt sich anscheinend ein so heftiger Sturm, dass ich etwas beunruhigt bin und mir Sorgen um die Gruppe mache. - Los komm zum Hangar. Wo Michael wohl ist?"
Sie suchten sich den kleinsten Gleiter aus, stiegen ein.
"Zum Strand bitte."
Das Display des Bordcomputers zeigte sofort den richtigen Strandausschnitt. Helen tippte das Gebiet hinter der Palmengruppe leicht mit dem Zeigefinger an und der Gleiter rollte aus dem Hangar. Helen vergrößerte das Display, bis die Darstellung optimal war. Gut, alle Freunde waren bei der Palmengruppe. Archibald war auch da. Draußen stieg der Gleiter senkrecht in die Luft und flog los. Innerhalb von nur 3 Minuten waren sie unten am Strand und der Gleiter senkte sich fast geräuschlos, beinahe lautlos, ganz leise, nur unter einem leichten Summen, auf die bereits vom Sturm gepeitschte Rasenfläche hinter dem Olivenhain.
Erstaunlicherweise waren alle wach. Archibald, Aki und Sascha saßen im Jogasitz und sangen. Ramon lag auf der Seite, den Ellbogen im Sand und den Kopf in der Handfläche abgestützt, Johnny lag auf dem Rücken, die Knie angezogen und die Hände verschränkt im Nacken. Beide hatten die Augen geschlossen, lauschten aber dem Gesang der drei. Da der Gleiter weit hinter ihnen landete, und sich wie immer geräuschlos absenkte, bemerkten sie Robert und Helens Ankunft nicht. Sie freuten sich aber alle riesig, dass beide wieder einmal
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